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"ZDF Magazin Royale": Böhmermann scherzt über Karriere-Ende

Jan Böhmermann im Studio.
Jan Böhmermann wirft einen kritischen Blick auf die Business-Plattform LinkedIn. Bild: ZDF und Jens Koch
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"ZDF Magazin Royale": Jan Böhmermann scherzt über Karriere-Ende

09.12.2023, 09:07
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"Das wird eine business-lastige Erfolgsshow heute", versprach Moderator Jan Böhmermann zu Beginn der aktuellen Ausgabe des "ZDF Magazin Royale". Nach einem kleinen Abstecher, indem es ums zukünftig "heimliche Gendern in Bayern" ging, sorgte Böhmermann für einen kurzen Schockmoment: "Ich mach' die Anne Will. Ich höre auf."

Wie bitte? Echt jetzt? Meint er das ernst? Das dürften sich viele Zuschauer:innen in diesem Moment gefragt haben. Doch wie zu erwarten, handelte es sich bei dieser Aussage um einen Scherz von Böhmermann. Worauf er eigentlich hinauswollte, fügte er gleich selbst an:

"Ich höre auf, weil ich wurde geheadhuntet auf LinkedIn"

Aus einer affektierten LinkedIn-Lobeshymne wurde schnell ein kritischer Analysebericht. Offiziell gilt LinkedIn als "internationale Karriereplattform, auf der sich Menschen austauschen können." Eine rein berufliche Plattform, ganz ohne Socialising. Oder?

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Etwa 22 Millionen Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz seien Mitglieder, erklärte Böhmermann, der sich selbst ein LinkedIn-Profil unter "Jan Rainer Böhmermann" anlegte. Hier präsentiert sich der Moderator gewohnt ironisch als Hilarity Consultant und Chief Substantial Content Presenter.

Wem gehört LinkedIn?

Aber wem gehört die Plattform eigentlich? "Vom Chef von LinkedIn hört man nie etwas", stellte Böhmermann skeptisch fest. Tatsächlich hat Microsoft das Netzwerk im Jahr 2016 gekauft. "Microsoft ist so aufregend, wie Mehrfachstecker kaufen bei Karstadt", gähnte Jan Böhmermann. LinkedIn sei "langweilig, seriös und sicher".

Und mehr und mehr eine "Plattform für fehlgeleitete Anmachversuche", titelte eine Schlagzeile des Handelsblatts. LinkedIn müsse eine Vielzahl an Belästigungen löschen. Die entfernten Inhalte von Januar bis Juni 2020 würden sich auf 16.916 belaufen. Im zweiten Halbjahr seien die Belästigungs-Beiträge um das Zehnfache angestiegen.

Instagram/Zdf_magazin_royale

LinkedIn gilt nicht als Soziales Netzwerk

Es werde "digital gegrapscht", formuliert es Böhmermann. Die Spam-Inhalte würden zwar mithilfe von künstlicher Intelligenz entfernt, dennoch finden sich immer wieder auch antisemitische Kommentare auf der Plattform. Erst, nachdem die ZDF-Redaktion die Pressestelle befragt habe, wären die kritischen Beiträge verschwunden.

Eigentlich dürfte das gar nicht passieren, denn seit 2017 unterstehen alle Social Networks dem sogenannten "Netzwerk-Durchsetzungs-Gesetz" (NetzDG). Alle außer LinkedIn, wie Böhmermann betont. Denn die Business-Plattform werde vom Bundesamt für Justiz nicht als Social Network betrachtet.

Wie gut, dass das ab jetzt die EU-Kommission regelt - findet zumindest Jan Böhmermann. Es soll neue Regeln für sämtliche digitale Dienste geben, inklusive LinkedIn. "Wir können da nur die Daumen drücken", verabschiedet sich Böhmermann.

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