Vor einer Woche schockte Michael Wendler mit der Ankündigung, dass er kein Teil mehr der "DSDS"-Jury sein wird. Direkt im Anschluss folgte die wirre Begründung für seine folgenschwere Entscheidung: "Ich werfe der Bundesregierung bezüglich der angeblichen Corona-Pandemie und deren resultierenden Maßnahmen grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung vor." Zudem gab er an, dass nahezu alle Fernsehsender, inklusive RTL, sich mitschuldig machen würden, gleichgeschaltet und politisch gesteuert seien.
In der Late-Night-Show "Pocher – gefährlich ehrlich" trat vergangene Woche Markus Krampe auf und erklärte, dass der 48-Jährige krank sei. "Das ist eine menschliche Tragödie", fügte er hinzu. Der Wendler wolle nun nie mehr nach Deutschland zurückkommen. Zu dem Auftritt sagte der Sänger später auf seinem Telegram-Kanal: "Ich habe ihm ganz klar gesagt, dass es ein absolutes No-Go war, mich als verrückt zu bezeichnen."
Nun war der Manager wieder in der Sendung von Oliver Pocher zu Gast und sprach über die neuesten Entwicklungen. Michael hatte bereits im Vorfeld versprochen, dass er den Auftritt von Markus Krampe ganz genau beobachten werde.
Zunächst wurden in Schwarz-Weiß-Aufnahmen die schönsten Momente von Laura und Michael gezeigt. Danach stellte der Comedian fest: "Das ist fast schon wie ein kleiner Nachruf." Markus Krampe erklärte daraufhin schnell, wie er die vergangenen Tage erlebt hat: "Es war letzte Woche alles sehr spontan. Den Auftritt habe ich so auch noch nicht gemacht. Nach der Sendung haben sich die Ereignisse überschlagen. Ich habe die Woche Morddrohungen bekommen. Da gab es eine bunte Mischung von Befürwortern der Thesen, die mich als Verräter dargestellt haben." Es sei nicht ganz einfach gewesen, die Vorkommnisse beruflich und privat zu trennen.
Pocher hakte noch mal nach, was es mit den Morddrohungen auf sich habe. Der Manager schilderte, dass sie nicht nur von anonymen Personen gekommen seien. Insgesamt sei alles schon sehr krass gewesen. Krampe meinte: "Ich musste versuchen zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Ich war in ganz Deutschland unterwegs." Darüber hinaus wollte er auch nach Amerika fliegen. Der Grund: "Es wäre im persönlichen Gespräch einfacher gewesen. Wir haben über die Woche viele Gespräche geführt, einige Dinge waren verständlich, einige nicht." Damit meinte er, was der Wendler ihm bei den Telefonaten erzählt hätte.
Schließlich enthüllte Krampe: "Er hat verstanden, dass der Angriff auf RTL ein grober Fehler war. Er hat das eingestanden. Es war der Sender, der ihn beschäftigt hat. Der Ball liegt jetzt bei ihm. Ich erwarte und denke, dass da was von ihm kommt. Jetzt musst du dich selbst hinstellen und sagen, was du falsch gemacht hast."
Pocher pochte darauf, dass die Aufforderung, keine Masken zu tragen und Wörter wie gleichgeschaltet zu benutzen, schwierig seien. Daraufhin entgegnete der Manager:
Zu Wendlers wirren Verschwörungs-Aussagen sagte er: "Ich muss ganz ehrlich sagen, das war jetzt ein riesen Aufschrei. Das Thema Corona macht mit den Leuten einiges. Wenn man sich hinstellt und es so behandelt, als wäre es nicht da, ist es schwierig." Über die Telegram-Aufnahme, wo sich der Schlagerbarde auch empört über seinen Manager äußerte, zeigte er sich schockiert und sprach davon, dass Laura und Michael zunächst sehr positiv auf den Auftritt vergangenen Donnerstag reagiert hätten:
Und weiter: "Ich dachte, die Art und Weise, wie er gesprochen hat, da liegt richtig was im Argen." Der Begriff krank sei schwierig, aber er glaube schon, dass da Dinge nicht so seien, wie sie sein sollten: "Wenn ich mit ihm spreche, ist alles vernünftig. Danach sind die Thesen über den Haufen geworfen. Das ist ja Wahnsinn."
Mittlerweile habe Krampe mit allen Partnern gesprochen. Er zeigte sich für die Zukunft optimistisch: "Ich glaube relativ sicher, dass die Leute weitermachen werden. Die Partner haben gesagt: Meinungsfreiheit ist Meinungsfreiheit." Die Karriere sei demnach noch nicht vorbei.
Amira war darüber schockiert, da es fahrlässig und verantwortungslos sei, zu erzählen, die Menschen sollen die Maske abnehmen. Der Manager betonte: "Ich teile diese Thesen überhaupt nicht. Rein rechtlich ist es wirklich so, dass der Hauptpunkt war, dass er seinen Arbeitgeber angegriffen hat. Das ist der eigentliche Grund. Dass er seine Meinung geäußert hat, war für die Partner kein K.o.-Kriterium."
Die 28-Jährige wollte das so nicht stehen lassen und wütete weiter: "Da muss man sich als Firma von distanzieren. Das ist verantwortungslos. Da geht es nur ums Geld. Diese klickgeilen Firmen." Mittlerweile habe Laura bei einer Instagram-Story eine Million Views, was zeige, wie enorm sich die Reichweite gesteigert hätte, so Krampe.
Über die Rolle von Wendlers Frau sagte der Manager schließlich: "Ich muss dazu sagen, dass die Laura einem leidtun kann. Sie ist sehr schnell in die Branche reingeschossen worden. Sie ist eine 20-jährige junge Frau und ein ganz lieber Mensch. Wie soll man sie erklären? Sie ist noch nicht so erfahren, dass sie Parole bieten kann. Die Unsicherheit merkt man ihr auch an." Derzeit würden in Amerika permanent Paparazzi das Haus belagern. Jede Handlung von Laura werde beobachtet.
Doch Krampe stellte auch klar: "Das sind die Geister, die ich rief. Da muss man mit leben können, das muss man aushalten. Es ist tatsächlich so, dass die Meinungen bei Laura auseinander gehen. Andere sagen, sie ist eine eigene Persönlichkeit, wir werben mit ihr. Die Meinungen sind komplett geteilt." Amira warf ein, dass die Unternehmen sich auch hier klar positionieren müssten.
Auch diesmal versuchte der Komiker den "Egal"-Interpreten live in die Sendung zu schalten, doch der Anruf ging ins Leere. Dafür sprach Krampe noch einmal über Attila Hildmann, der auch Kontakt zum Wendler haben soll: "Ich habe gestern einen Beitrag von Attila Hildmann gesehen. Er hat mich die Woche massiv genervt. Ich halte ihn für einen Rattenfänger vor dem Herrn. Er ist jenseits meiner Vorstellungskraft. Ich weiß, sie haben ein Mal telefoniert." Dann enthüllte der Manager:
Nun sei es so, dass der Manager dem Musiker deutlich gemacht habe, dass er jetzt alle Möglichkeiten hätte: "Wir haben dir eine Brücke gebaut, du musst jetzt nur noch rüberlaufen. Ich bin jetzt nicht hierhergekommen, um auf sie raufzuhauen. Ich habe nicht so viel geschlafen, war viel unterwegs. Ich schaue, was ich noch retten kann. Ich habe gesagt, ich liebe große Herausforderungen. Das ist die Königsdisziplin. Man muss auf alles achten. Jede Kleinigkeit wird irgendwo stehen." Mit Nenas kryptischem Corona-Post, der auch von Xavier Naidoo gelikt wurde, habe Krampe übrigens nichts zu tun, stellte er am Ende klar.