Betrüger:innen ergaunern Geld mit einer fiesen Promi-Masche, für die auch Moderator Steffen Hallaschkas Gesicht herhalten musste. Am Mittwochabend ging es bei "Stern TV" darum, wie die Abzocke funktioniert, die bereits zahlreiche Menschen um Tausende Euro brachte.
Zudem gab es Tipps, wie man sich schützen kann. Es gehe um "ein perfides Verbrechen, bei dem ich ohne mein Wissen zum Komplizen gemacht wurde", erklärte Hallaschka. Auch Bilder von seinem Vorgänger, Günther Jauch, wurden verwendet, um neue Opfer zu ködern.
Genauer gesagt kursierte im Internet plötzlich ein Artikel, in dem es um einen vermeintlichen Auftritt Jauchs bei "Stern TV" ging. Bei dieser Gelegenheit habe er einen lukrativen Investment-Tipp gegeben, hieß es in dem Text. Fakt ist jedoch: Den Auftritt gab es nie und auch Investment-Tipps hat Jauch nie verbreitet.
Menschen, die dem Artikel Glauben schenkten, landeten auf der Website der Betrüger:innen, wo sie sich anmelden und Geld überweisen sollten. "Das tauchte auf einmal überall auf, und dann bekam ich die ersten Briefe", erklärte Jauch über den verhängnisvollen Fake-Text.
Besonders schlimm wurde Rentner Alfred Gall ausgenommen. 47.000 Euro verlor er. "Es war meine Altersversicherung", berichtete er gegenüber "Stern TV".Auch Witwe Ilse Hoftra stieß auf den Lügen-Artikel und fiel auf die kriminelle Masche herein. "Denen vertraut man einfach", sagte sie über die "Lockvögel" Hallaschka und Jauch. Insgesamt 1270 Euro verlor sie bei dem Versuch, ihre Rente ein wenig aufzubessern.
Direkt nach ihrer Anmeldung habe sie ein Herr angerufen. In den Wochen danach habe es immer wieder Anrufe oder Whatsapp-Nachrichten gegeben. Nach vier Wochen habe man ihr dann erklärt, ihr Investment habe sich auf knapp 30.000 Euro vermehrt, erinnerte sie sich. Eine so stattliche Gewinnsumme, dass Hoftra schließlich stutzig wurde und weitere Zahlungen verweigerte. Mittlerweile hat sie Anzeige bei der Polizei erstattet. Hoffnung auf eine Strafverfolgung machte man ihr dort jedoch nicht.
"Es tut schon weh", sagte sie über das verlorene Geld. Der Verlust sei im Endeffekt "Dummheit von mir gewesen", so die Rentnerin selbstkritisch. Jauch machte den Opfern der Betrugsmasche derweil keinen Vorwurf. Er kritisierte eher, dass Fake-Artikel als Anzeigen bei Social Media, seriösen Nachrichtenseiten oder bei Google landeten. "Sie kümmern sich anscheinend nicht richtig darum", urteilte der "Wer wird Millionär?"-Moderator.
Hallaschka, der Hoftra am Mittwochabend im Studio gegenübersaß, entschuldigte sich für das kriminelle Spiel mit seinem und Jauchs Gesicht. "Stellvertretend sorry!", so der Moderator zu der Rentnerin. Um Zuschauende vor ähnlichen Erlebnissen zu bewahren, führte ein "Stern-TV"-IT-Experte live vor Augen, wie einfach sich Stimm- und Bewegtbild-Aufnahmen von Prominenten zu Werbezwecken fälschen lassen.
Außerdem empfahl er, Artikel aufmerksam zu lesen und auf Unstimmigkeiten zu achten. Ein Beispiel: Jauch habe Hallaschka in den Fake-Zitaten abwechselnd geduzt und gesiezt, erklärt der Experte. Unglaubwürdig! "Günther Jauch duzt niemanden", stellte Hallaschka klar.
Ob es wohl daran lag, dass ihn das Betrugsthema so geärgert hatte? Fakt ist: Als es im Anschluss um die Pflege von Zimmerpflanzen ging, konnte sich Hallaschka einen kleinen Seitenhieb in Richtung Konkurrenz nicht verkneifen.
Eine Zuschauerin hatte eine Kaffeepflanze mit vielen braunen Blättern mitgebracht. Auf Nachfrage der Pflanzen-Expertin erklärte sie, die Pflanze habe lange über dem Fernseher gestanden und sei dort auch zufrieden gewesen. Erst kürzlich habe sie plötzlich braune Blätter bekommen. "Zu viel Sat.1 geguckt!", lautete die freche Diagnose Hallaschkas. Tatsächlich könnte es auch sein, dass sie zu wenig gegossen wurde, stellte die Expertin klar.