Das "Sommerhaus der Stars" war geprägt durch menschenverachtendes Mobbing und Hass. Bild: tvnow
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Am Sonntag geht die aktuelle Staffel der Reality-Show "Sommerhaus der Stars" zu Ende. Bereits in den vergangenen Jahren machte sich die RTL-Sendung aufgrund von gewissen Verhaltensauffälligkeiten ihrer Protagonisten einen Namen als Trash-TV-Format. In diesem Jahr erreichte das menschenfeindliche Verhalten einiger Kandidaten jedoch seinen Höhepunkt. Die Sendung war geprägt von gemeinschaftlichem Mobbing gegen Kandidatin Eva, wüsten Schrei-Attacken und jeder Menge Hass und Intrige.
Im Interview mit "Übermedien" zieht der Unterhaltungschef von RTL, Kai Sturm, nun kritische Bilanz. Die Aggressivität und das Ausmaß des Hasses hätten dem Sender in der Außenwahrnehmung eher geschadet, resümiert Sturm.
Kai Sturm ist Unterhaltungschef bei RTL und sieht die aktuelle Staffel vom "Sommerhaus" kritisch.bild: MG RTL D / Marina Rosa Weigl
RTL über das "Sommerhaus der Stars": "Hat uns persönlich auch betroffen gemacht"
So richtig traurig über das Ende der aktuellen "Sommerhaus"-Staffel schein Kai Sturm nicht zu sein. Der RTL-Unterhaltungschef betont, das geschehene Mobbing "weder gepusht noch gewollt" zu haben. "Wir finden das auch nicht gut. Die Eskalation der Aggressivität und das unangenehme negative Gefühl, das in dieser Staffel steckt, hat uns persönlich auch betroffen gemacht", gesteht Sturm.
Beim Sender hat man das negative Potenzial, das von der Sendung ausging, offenbar falsch eingeschätzt. Man habe sich mehr positive Aspekte, mehr Versöhnung und mehr glückliche Momente in der Staffel gewünscht. Und vor allem auch mehr Entspannung, und "viel mehr Humor".
"Das ist Quotengift für den Sonntagabend"
Sturm räumt ein: "Natürlich sind Konflikte etwas, das Unterhaltung treibt. Aber die Art, wie die verschiedenen Konflikte sich in dieser Staffel hochgeschaukelt haben – das ist meiner Meinung nach Quotengift für den Sonntagabend. Das hat uns in der Außenwahrnehmung eher geschadet."
Die anhaltende Aggressivität in der Show habe er als "sehr lähmend" empfunden. "Es ging immer nur um dasselbe Thema", so Sturm. Das führte dazu, dass Folgen teilweise sogar kürzer gemacht wurden als eigentlich geplant, "weil es sich nicht entwickelt hat".
"Das war noch viel schlimmer. Wir haben gar nicht alles gezeigt"
Wiederkehrende Hass-Attacken und Beleidigungen, wie zum Beispiel, dass Menschen immer wieder als "behindert" und "Viecher" bezeichnet wurden, waren aber offenbar gar nicht das Heftigste. "Das war noch viel schlimmer. Wir haben gar nicht alles gezeigt. Aber wer für sich entscheidet, sich öffentlich so darzustellen, muss sich auch selbst der Verantwortung bewusst sein. Ist das nicht der Fall, ist es uns lieber, dies auch klar zu zeigen", erklärt Sturm.
Im "Sommerhaus" gab es keine Folge ohne Streit, Beleidigungen und Aggressivität.Bild: TVNOW
Allerdings könne er sich selbst davon nicht distanzieren, "weil es meine Verantwortung ist, aber ich hätte mir ein paar Sachen anders gewünscht", so der Unterhaltungschef. Er gibt aber auch zu: "Das ist teilweise jenseits der Schmerzgrenze."
"Sommerhaus" sei Abbild des Zeitgeistes – Show soll fortgesetzt werden.
Trotz aller Menschenverachtung in der Sendung gibt Sturm zu bedenken, dass das Format "sehr den Zeitgeist abgebildet [hat], mit der oft unglaublichen Aggressivität im Alltag, die wir erleben. Es ist auch ein Abbild von einem hedonistischen, extrem egoistischen Lifestyle, den es gibt."
Daher will er auch im kommenden Jahr an dem Format festhalten. Für ihn sei klar, "dass wir uns noch mehr Mühe geben werden mit dem Cast, noch intensiver vorbereiten und sprechen", sagte er im "Übermedien"-Interview.
(lau)
In der jüngsten Ausgabe von "Gefragt – Gejagt" schafften es am Ende drei Quiz-Gäste ins Finale. Hier mussten sie noch einmal gegen "Quizgott" Sebastian Jacoby antreten. Darunter war auch Erik Schößer aus Braunshorn (Rheinland-Pfalz). Der Solaranlagenunternehmer erspielte sich in der Schnellraterunde 2000 Euro. Mit dem Ergebnis war er nicht ganz so zufrieden, wie er Alexander Bommes im Gespräch mitteilte.