Jan Böhmermann hat "6 Jahre und 42 Tage" (so seine Worte) mit seinem "Neo Magazin Royale" die deutsche Fernsehlandschaft aufgemischt. "Wer heute nicht weint, ist in meinen Augen kein Mensch – der ist 'ne Schlampe", hatte der Satiriker am Donnerstag zu Beginn der letzten Ausgabe seiner "kleinen, trotteligen Krawall-Show" im "Mini-ZDF" erklärt.
Tränen kullerten bei Böhmi in der finalen Ausgabe nicht, auch wenn seine auf Leonard Cohens pathetische Ballade "Hallelujah" gesungene Schmacht-Ballade an seinen neuen Arbeitgeber ZDF fast schon rührselig anmutete.
Wie es nach der letzten Klappe für seine Sendung weiterging, verriet Böhmermann jetzt aber Buddy Olli Schulz im gemeinsamen "Fest und Flauschig"-Podcast. Am dritten Advent wollten die beiden Brüder im (Haselnuss-)Geiste das Geschehene noch einmal zusammen verarbeiten. Und der Satiriker machte klar: Auch wenn das Ende seiner "Neo Magazin Royale"-Ära einen Einschnitt bedeutet – nach Weinen war ihm nicht zumute.
"Alles im System Fernsehen sagt, mach immer weiter, immer weiter. Und das ist auf lange Sicht nicht gut für die Qualität. Denn Fernsehsendungen haben sich nach sechs bis sieben Staffeln auserzählt", begann der 38-Jährige. Bestes Beispiel für ihn: Stefan Raab. "Man hat gemerkt, dass er zuletzt gar nicht mehr anwesend war", fachsimpelte Schulz über den ProSieben-Dino.
Böhmermann weiter: "Ich habe versucht, emotional zu sein. Es hat sich aber eher so angefühlt, als hätte man sein Abi gemacht. Man weiß: Man hat etwas abgeschlossen."
Das Sendungsaus war übrigens sein eigener Wunsch, wie er im Podcast zugab. "Wir hätten nicht aufhören müssen – ganz im Gegenteil." Ein Jahr lang habe er seinen Sender ZDF Neo überzeugen müssen, das Ende der Show zu akzeptieren.
Nach der finalen Folge habe das "Neo Magazin Royale"-Team dann die Zuschauer aus dem Foyer rausgekehrt, ein DJ-Pult aufgebaut und direkt die Weihnachtsfeier angeschlossen. "Es haben ein paar Leute geweint", berichtete Böhmermann.
Olli Schulz hatte nach Böhmermanns Ausführungen nur eine große Sorge: "Ich habe ein bisschen Angst. Weil du jetzt viel mehr Zeit hast und dich vielleicht noch mehr auf mich fokussierst." Bromance at its best.
(ab/mit dpa)