Am 14. Juli findet das große Finale der Fußball-Europameisterschaft statt. Hier treffen Spanien und England aufeinander. Besonders die letztgenannte Mannschaft musste im Laufe des Turniers viel Kritik einstecken.
Mit zwei Treffern und einem Gegentor holten sich die Three Lions aber trotzdem gegen die Niederlande den entscheidenden Sieg. In der neuesten Ausgabe von "Das RTL EM-Studio – Alle Spiele, Tore, Emotionen" waren jetzt Mario Basler, Peter Neururer und Stefan Effenberg zu Gast.
Gemeinsam mit Jan Köppen blickten sie auf die vergangenen EM-Partien und zogen ein ehrliches Fazit. Der Moderator erklärte unter anderem, dass bisher insgesamt mit allen Elfmetern 142 Tore gefallen seien. Es gab allerdings auch Enttäuschungen bei der EM, die in der Sendung besprochen wurden.
Stefan Effenberg zeigte sich von drei Teams besonders enttäuscht. Er sagte: "Kroatien ist als typische Turniermannschaft angetreten. Bei der Weltmeisterschaft waren sie im Finale, jetzt sind sie in der Vorrunde ausgeschieden. Das war eine große Enttäuschung."
Auch für Österreich habe es große Erwartungen gegeben, sagte Effenberg. Im Achtelfinale sei dann allerdings schon Schluss gewesen. "Das war auch eine Riesen-Enttäuschung", meinte er.
Zudem sei Belgien "immer ein Geheimfavorit" gewesen. Doch die Mannschaft schied ebenfalls früh aus. "Das sind meine drei Enttäuschungen bei dieser EM", stellte er fest.
Kulttrainer Peter Neururer betonte: "Das kann ich unterstreichen." Er ergänzte allerdings noch ein weiteres Team: "Was bis zum Halbfinale die Engländer gespielt haben, hat mit internationaler Spitzenklasse überhaupt nichts zu tun. Aber ich habe immer gesagt: Die Qualität einer Mannschaft erkennst du dann, wenn sie schlecht spielt und erfolgreich ist."
Und weiter: "Im Halbfinale haben sie gezeigt, dass sie bisher schlecht gespielt haben, aber auch gut und erfolgreich spielen können – auch wenn der eine oder andere Zufall mit dabei war."
Im Anschluss kam Jan Köppen auf das DFB-Team zu sprechen: "Nachdem, was in den letzten Jahre los war, ist das Viertelfinale eigentlich ein Erfolg. Ist das so oder muss der Anspruch trotzdem vom deutschen Team sein, ins Finale zu kommen?"
Mario Basler stellte dazu fest: "Der Anspruch muss natürlich der Bestmögliche sein. Ich wäre aber erstmal wieder mit einem Viertelfinale zufrieden, wenn wir überhaupt darüber nachdenken, dass wir seit acht Jahren bei einem großen Turnier mal wieder hier waren."
Aus diesem Grund sei es für ihn auch keine große Überraschung, "dass wir nicht ins Finale gekommen sind". Mit ein bisschen Glück hätte die Mannschaft noch eine Runde weiter kommen können.
Effenberg betonte: "Ich finde, gegen die Spanier haben wir unser bestes Spiel gemacht. So kann man auch ausscheiden." Köppen wies darauf hin, dass Julian Nagelsmann selten nach so einem Turnier Spieler erlebt habe, die mit Tränen in den Augen das Team verließen. Effenberg meinte: "Zum Glück, weil bei den letzten Turnieren war das genau das Gegenteil. Da waren sie froh, dass sie nach Hause kommen."
Zudem merkte er an: "Diesmal hat es ihnen wehgetan. Das zeigt auch einen gewissen Charakter innerhalb der Mannschaft. Wir können uns dann auf die nächsten Turniere freuen, weil sie wirklich mit Herz und Leidenschaft dabei waren."
Neururer sah das Ganze so: "Die Mannschaft hat endlich wieder mit Leidenschaft gespielt. Dass das eine oder andere nicht unseren Ansprüchen genügt, ist völlig klar. Mit den Erlebnissen der letzten Turniere müssen wir, und das finde ich traurig, zufrieden sein. Denn die Ansprüche sind komplett andere."