
Die Serie "A Better Place" zeigt ein waghalsiges Experiment.WDR/Komplizen Serien/Studiocanal Bild
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Bereits am 10. Januar wurde die achtteilige fiktionale Serie "A Better Place" in die ARD-Mediathek genommen, am 22. Januar startete die Ausstrahlung im linearen Fernsehen. Zunächst wurde die erste Folge zur Primetime gezeigt. Im Anschluss, um 21 Uhr, gab es die zweite Episode zu sehen. In der Nacht ab 00.15 Uhr folgte die Wiederholung.
Die neue ARD-Serie verfolgt ein waghalsiges Experiment. Es geht nämlich dabei um eine Welt ohne Gefängnisse. Am Ende wird das Publikum vor folgende Frage gestellt: "Könnte die Welt tatsächlich 'a better place' werden, wenn wir auf Haftstrafen verzichten?"
In der Serie startet das Projekt, initiiert von Bürgermeister Amir Kaan (Steven Sowah) und Kriminologin Petra Schach (Maria Hofstätter), in der fiktiven Stadt Rheinstadt. Beim Publikum scheint das Konzept jedenfalls nicht allzu gut anzukommen.
ARD-Serie "A Better Place" mit enttäuschenden Quoten
"A Better Place" startet mit enttäuschenden Quoten. Der Mediendienst "Dwdl" berichtet, dass die ersten beiden Folgen der ARD-Serie weiter unter dem Senderschnitt blieben. Nur 1,69 Millionen Menschen sollen demnach eingeschaltet haben, die zweite Episode schauten mit 1,41 Millionen sogar noch weniger Personen an.
Damit wurde ein dürftiger Marktanteil von 7,0 und 6,0 Prozent beim Gesamtpublikum erzielt. Noch schlechter sah es in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen aus. Beim jungen Publikum kam die Serie lediglich auf 5,9 und 3,8 Prozent. Damit blieb die ARD sogar hinter ZDFneo zurück. Am 24. Januar werden im Ersten ab 22.20 Uhr dennoch die verbleibenden Folgen von "A Better Plance" gezeigt.
Das Medienportal weist im Übrigen darauf hin, dass die Serie für die Mediathek konzipiert wurde, die Ausstrahlung im TV soll weitere Aufmerksamkeit auf das Projekt lenken. Trotzdem dürfte das Ergebnis nicht zufriedenstellend für den Sender sein.
"A Better Place" erhält positive Kritiken
Die Kritiken zu "A Better Place" klingen eigentlich vielversprechend und beleuchten die Serie aus verschiedenen Blickwinkeln. Die "FAZ" urteilt: "Keineswegs ist in 'A Better Place' alles gut zum Schluss. Was anfangs nicht nach Fernsehen zum Selbstdenken aussieht, gewinnt über acht Folgen mit überzeugend gezeichneten Figuren, nachvollziehbaren Entwicklungen in ausnehmend viel erzählter Zeit erheblich."
Auf der Plattform "film-rezensionen.de" werden immerhin 6 von 10 Punkten vergeben. Das Fazit lautet: "Interessante Ansätze und Themen gibt es durchaus, die Umsetzung ist jedoch streckenweise plakativ, statt Tiefgang gibt es Hysterie. Insgesamt ist die Serie aber zumindest solide, zumal es auch einige emotionale Momente gibt."
Von der TV-Zeitschrift "Prisma" heißt es zudem: "Den Machern gelingt eine spannende Serie, die sich wohltuend von der Flut an klassischen Krimi-Formaten abhebt. Zu den Stärken gehören überzeugende Schauspieler, interessante Figuren und ein breiter Ansatz." Trotz der authentisch wirkenden Inszenierung scheine jedoch der Umfang des Projekts wenig glaubwürdig oder politisch umsetzbar.
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