Im Dezember zeigen die großen TV-Sender traditionell einen Jahresrückblick, die wichtigsten Ereignisse der vergangenen zwölf Monate werden dann noch einmal besprochen. Am 13. Dezember war Markus Lanz mit "Das Jahr 2023" im ZDF an der Reihe.
Die Show startete zehn Minuten später als zunächst angekündigt. Spontan strahlte der Sender zur Primetime "Durchbruch im Haushaltsstreit – Ampel-Koalition einigt sich" aus, nachdem sich die Koalitionspartner der Bundesregierung auf die Pläne für das weitere Vorgehen in ihrer Finanzpolitik geeinigt hatten.
Als Lanz dann auf Sendung ging, verlief nicht alles reibungslos. An einer Stelle leistete sich der Moderator einen kuriosen Versprecher.
Als Markus Lanz die Politikerin Sahra Wagenknecht ankündigte, entfiel ihm offenbar kurzzeitig der Titel seiner eigenen Show. Er empfing seinen Gast mit den Worten "Willkommen bei 'Menschen 2023'". Dabei hatte der 54-Jährige etwas durcheinandergebracht.
Zur Erinnerung: Seit 2020 sendet das ZDF als Jahresrückblick eine Sonderausgabe der eigens nach Lanz benannten Talkshow, 2023 unter dem Titel "Markus Lanz – Das Jahr 2023". Das Vorgänger-Format hieß "Menschen" und flimmerte zuletzt 2019 über die Bildschirme. Damals moderierte ebenfalls Lanz.
Wagenknecht zeigte sich von dem Versprecher immerhin nicht irritiert. Allerdings reagierte sie gereizt, als Lanz sie nach einer möglichen Zusammenarbeit ihrer geplanten eigenen Partei mit der AfD befragte. "Ich finde es falsch, dass wir immer alle Debatten so auf die AfD fokussieren", hielt sie dem Moderator vor. Dadurch sei letztlich nur der AfD geholfen.
Besonders emotional wurde es beim Auftritt von Laura Kadar Blajman. Sie überlegte vergangenen Oktober den Angriff der Hamas-Terroristen auf das Nova-Festival versteckt in einem Wohnwagen und berichtete davon Markus Lanz. Neben ihr hatte der Palästinenser Abed Hassan Platz genommen. Er war auf Verwandtenbesuch im Gazastreifen, als die Lage dort eskalierte.
"Ich habe keine Angst vor ihm, er hat keine Angst vor mir", erklärte Laura Kadar Blajman mit Blick auf ihren Sitznachbarn in der Show. Dazu stellte sie klar: "Das Schlimmere als der Hass ist die Angst." Man müsse an den Frieden glauben, allerdings sei dies heute sehr schwierig. Dennoch zeigte sie sich überzeugt:
So manche Spitze konnte sich Lanz im Verlauf des Abends übrigens nicht verkneifen. Carla Rochel von der Klima-Bewegung Letzte Generation stellte fest, ihre Gruppe habe die Menschen dazu gebracht, sich zum Klimawandel zu positionieren – sogar den Papst.
Der schlagfertige Konter des Moderators: "Aber der Papst steht relativ selten im Berufsverkehr."