Unterhaltung
TV

"Lanz": Christian Mölling nennt Putins Drohungen "heiße Luft"

markus-lanz-04102022
Christian Mölling ist Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Bild: screenshot zdf
TV

"Markus Lanz": Sicherheitsexperte über Putins Drohungen – "Nur heiße Luft"

05.10.2022, 06:31
Mehr «Unterhaltung»

Auf die Ankündigung Wladimir Putins über die illegale Annexion ukrainischer Staatsgebiete folgen weitere Rückeroberungen durch die ukrainische Armee in ebendiesen Regionen. Bei einer Rede am vergangenen Freitag drohte Russlands Staatschef für genau diesen Fall erneut mit einer möglichen nuklearen Eskalation des Krieges.

Sicherheitsexperte Christian Mölling nannte die Drohungen Putins bei "Markus Lanz" nur "heiße Luft". Und auch der Schriftsteller und russische Dissident Dmitry Glukhovsky hielt die Ankündigung des Einsatzes von Atomwaffen für einen Bluff – obwohl Putin genau einen solchen leugnete.

Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 4. Oktober:

  • Kevin Kühnert (SPD), Politiker
  • Claudia Kade, Journalistin
  • Christian Mölling, Sicherheitsexperte
  • Dmitry Glukhovsky, Schriftsteller

Putins Drohungen – alles nur ein Bluff!

Dmitry Glukhovsky ist Schriftsteller und gehört zu den in Deutschland bekanntesten Dissidenten des Putin-Regimes. Bei "Markus Lanz" teilte er seine Sicht auf den Ukraine-Krieg und das Handeln Wladimir Putins.

markus-lanz-04102022
Dmitry Glukhovsky sprach bei "Markus Lanz" über die Stimmungslage der russischen Bevölkerung.Bild: screenshot zdf

Auch wenn der russische Staatschef in seiner Rede vergangene Woche das absolute Gegenteil behauptet hatte, so nannte Glukhovsky die Drohungen mit Atomwaffen "einen Bluff".

Putin stehe sowohl außen- als auch innenpolitisch derzeit stark unter Druck. Laut dem Schriftsteller habe sich die Haltung der Menschen in Russland zum Ukraine-Krieg jüngst verändert. Dmitry Glukhovsky meinte weiter:

"Bisher konnten Russen den Krieg als TV-Show verfolgen, jetzt ist er grausame Realität."

Grund dafür sei die laufende Teilmobilmachung. Die illegalen Annexionen ukrainischer Staatsgebiete würden allein dazu dienen, dem russischen Volk etwas präsentieren zu können, was sich als Sieg darstellen lässt.

markus-lanz-04102022
Moderator Markus Lanz thematisierte die wiederholten nuklearen Drohungen Wladimir Putins. Bild: screenshot zdf

Nutzt Putin Atomwaffen? Christian Mölling beruhigt

Auch Christian Mölling, Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, hält die illegale Annexion der Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson durch Russland für ein Ablenkungsmanöver.

"Die Ukrainer schaffen es, die Russen immer weiter zurückzudrängen", so Mölling. Und auch einen atomaren Angriff Wladimir Putins hält Mölling für unwahrscheinlich. Der Sicherheitsexperte erklärte: "Das ist eine Erklärung, die aber eigentlich nur heiße Luft ist."

markus-lanz-04102022
Christian Mölling konnte in Bezug auf die Drohungen Wladimir Putins beruhigen.Bild: screenshot zdf

Bei "Markus Lanz" warnte Mölling davor, die Drohungen Putins ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu stellen. Und dennoch konnte der Moderator der ZDF-Sendung seinen Gast überreden die Risiken eines atomaren Szenarios gedanklich durchzuspielen. Christian Mölling war sich dabei sicher: "Putin gewinnt in diesem Augenblick nichts."

Für Mölling gebe es nur einen einzigen denkbaren und logisch nachvollziehbaren Grund für den Einsatz von Atomwaffen durch das russische Regime:

"Der Typ ist irre – das wäre die einzige Erklärung, eine solche Waffe einzusetzen."

Grundsätzlich, so beruhigte der Sicherheitsexperte außerdem, könne Wladimir Putin den berühmten roten Knopf niemals allein drücken. Es sei zu bezweifeln, dass der russische Präsident für einen solchen Militärschlag die nötige politische und militärische Unterstützung haben werde.

Schwere Vorwürfe gegen Netflix: Nutzte "Jennifers Tat" Fake-Bilder?

In den weltweiten Netflix-Charts steht "Jennifers Tat" auf Platz eins. In Deutschland schaffte es der Film auf den zweiten Rang, insgesamt wurde er bislang 18 Millionen Mal angesehen. Die Kritiken sind höchstens mittelmäßig, aber das ist eher unerheblich, denn "Jennifers Tat" erzählt einen True-Crime-Fall nach – und True-Crime funktioniert bei Netflix immer. Hauptsache, es knallt.

Zur Story