Vor zwei Jahren brach eine Zeitenwende bei Sat.1 ein. Dieser etwas groß erscheinende Begriff ist angebracht, denn der Sender trennte sich von den beliebten Serien "Lenßen und Partner" und "Auf Streife" – beides Überbleibsel der Gerichtsshow-Ära der 00er-Jahre.
Die Entscheidung wurde vom ehemaligen Chef der Sendergruppe getroffen, Daniel Rosemann. Der wollte die sogenannte Daytime, also den Nachmittag und Frühabend, bei Sat.1 frischer machen. Das war allerdings nicht von Erfolg gekrönt. "Auf Streife" lief zuletzt nur noch als Wiederholung.
Wie "DWDL" nun berichtet, holt Sat.1 "Lenßen" sowie "Auf Streife" in neuem Gewand zurück. Schon am 11. November tritt die Änderung in Kraft. "Auf Streife - Die neuen Einsätze" gibt es immer ab 15 Uhr. Um 16 Uhr folgen zwei neue Folgen von "Lenßen hilft". Der Titel zeigt schon: Sat.1 hat ein wenig an der Aufmachung der Serie gefeilt.
So soll Anwalt Ingo Lenßen in einem Rechtsberatungs-Bus auftreten. Dieser steht auf dem Parkplatz eines großen Einkaufszentrums, wo Lenßen mit seinem Team jene unterstützt, die "die sonst auch in ausweglosen Situationen nicht den Weg in eine Kanzlei finden würden" oder "ihre rechtlichen Möglichkeiten nicht kennen", heißt es.
Das klingt allerdings eher wie Infotainment und scheint nicht mehr viel mit den durchaus plot-getriebenen Geschichten aus den alten Folgen "Lenßen und Partner" zu tun zu haben. Bei "Auf Streife" bleibt den Beschreibungen zufolge alles beim Alten, künftig kommentieren lediglich echte Polizist:innen die gezeigten Fälle.
Die Entscheidung, die Formate zurückzubringen, wurde vom neuen Sat.1-Chef Marc Rasmus gefällt. Es ist eine überraschende, aber durchaus konsequente Rolle rückwärts, nachdem der Sender zuletzt große Probleme mit seinem Nachmittagsprogramm hatte. Zuletzt räumte der Sender etwa zwei Kochshows wieder aus dem Programm. Auch das Live-Magazin "Volles Haus" wollte nicht greifen.
"Wir geben unseren Zuschauerinnen und Zuschauern am Nachmittag wieder die etablierten Programme und Gesichter, die sie mögen und gern sehen wollen", erklärte Rasmus gegenüber "DWDL".