Judith Williams, Nico Rosberg und Dagmar Wöhrl schauen bei "Grillaxed" ganz genau hin.Bild: RTL/ Bernd-Michael Maurer
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rupert sommer
Ein gewagter Pitch in Shorts, Shirts und Hosenträgern: Die Gründer von "Grillaxed" aus Leipzig kitzelten den Hunger der Löwen. Dann kippte die Gute-Laune-Präsentation.
Jonas Bräuer (34), Jonas Möslein (39) und Erik Lachmann (38), drei gute Freunde und gemeinsam Gründer von "Grillaxed" aus Leipzig wissen einfach, wie man Deutschland gute Laune macht. Schon ihr Auftritt signalisierte Lässigkeit – in für Unternehmer eher untypisch kurzen Jeans, mit weißen T-Shirts und knallroten Hosenträgern.
Die Jungs wollen anpacken und Deutschland glücklich machen – beim Grillen. Und zur Rostbratwurst, dem Steak, dem vegetarischen oder sogar veganen Bio-Bratling darf dann natürlich ein gut gekühltes Sommergetränk nicht fehlen. Es braucht eben nicht viel, um Kunden zu begeistern. Und der Funke, den die "Grillaxed"-Kumpels entfachten, sprang rasch über – mit Sicherheit auch zu den vielen Zuschauerinnen und Zuschauern der VOX-Löwen-Show.
Was dem Grill-Vergnügen abseits der heimischen Feuerstellen auf dem Balkon oder dem Garten aber bislang oft entgegensteht, ist der große logistische Aufwand. Wer mit Freunden etwa in einem Park grillen möchte, muss den funktionstüchtigen Grill, ferner Kohle, Zubehör und die vielen Lebensmittel mühsam anschleppen. Danach bleibt oft viel Müll, der entsorgt werden muss. "Das hat mit Leichtigkeit und Spontaneität nichts mehr zu tun", sagte Jonas Bräuer in der Präsentation.
Ein Click – und der Grill kommt angerollt!
"Spontan Grillen? Für das Problem hat das Internet noch keine Lösung", meinte sein Kollege Jonas Möslein. Pizza lässt sich über jedes Handy bestellen, Getränke werden fix geliefert. Doch das gesamte Drumherum fürs Grillen? "Grillaxed" möchte all das möglich machen – als Lieferservice für das Grillerlebnis. "Wir sind echte Auftragsgriller", sagten die Kurze-Hosen-Gründer stolz.
Erik Lachmann, Jonas Bräuer und Jonas Möslein aus Leipzig präsentieren den "Löwen" mit "Grillaxed" einen Lieferservice, der auf das Grillen ausgerichtet ist.Bild: RT / Bernd-Michael Maurer
Mit einem E-Lastenfahrrad lassen sie spezielle rote Grillboxen anliefern. Deren Innenleben hat es in sich: einen Grill, Anzünder, eine Grillzange, Geschirr und Besteck! Und mitgeliefert wird in den Park oder ans Fluss-Ufer natürlich auch die leckere Grillware, die man vorher über das Netz angeklickt hatte – sowie kühle Getränke. Der Service gilt dabei wirklich rundum: "Nach dem Grillen holen wir alles wieder ab, inklusive des Mülls", heißt es beim Pitch, der zunächst wirklich Euphorie verbreitete. "So bleiben die Parks schön sauber und die Kunden können ganz relaxt bleiben."
Sympathische Gründer – und ein günstiger Einstiegspreis
Alles sah nach einem gefundenen Fressen für die Löwen aus, die Service- und IT-basierte Geschäftsideen oft so sehr schätzen. Zudem schien auch noch der Preis zu stimmen: 75.000 Euro wollten die Sachsen für 20 Prozent ihre Firmenanteile haben. Eine überschaubare Forderung. Doch nicht so ganz überschaubar war, was dann alles folgen sollte.
Zunächst einmal wirkte enttäuschend, dass die Leipziger bislang so wenige Kunden anlocken konnten. Rund 200 Aufträge konnten sie aufführen, zu wenig, wie Carsten Maschmeyer, der kühle (Nach-)Rechner, meinte. "Ich glaube nicht an die Profitabilität", monierte er und zog sich zurück.
Die "Auftragsgriller" aus Leipzig liefern alles, was für einen perfekten Sommer-Fest-Abend im Freien nötig ist. "Grillaxed" fand trotzdem keinen Investor.Bild: RTL/ Bernd-Michael Maurer
Angst vor der Kostenexplosion
Den vergleichsweise geringen bisherigen Einnahmen stehen vermutlich ziemlich astronomische Investitionssumme gegenüber, wenn "Grillaxed" wie geplant außerhalb von Leipzig in weitere Großstädte - und eines Tages vielleicht sogar ins Ausland - expandieren soll. Zudem ist der Personalbedarf hoch. Viele Fahrer müssen engagiert werden. "Das ist mir zu riskant", zuckte Nico Rosberg zusammen. Wenig später meldete sich auch Judith Williams ab.
Einzig Nils Glagau schien eine Zeit lang zumindest für die fahrbaren Grill-Einheiten zu glühen. Dem bärtigen Investor gefiel auch die Hemdsärmeligkeit der Gründer und ihre "Freiheitsliebe". Doch dann legte auch Glagau den Finger in die Wunde respektive in die Glut: Grillen ist ein Saison-Geschäft, hauptsächlich für die ohnehin hierzulande oft als zu knapp empfundenen schönen Sommertage. "Ich glaube nicht, dass ihr das ganze Jahr überlebt", urteilte Glagau. Dagmar Wöhrl stimmte ihm zu. Beide lehnten Angebote ab. Alles in allem: viel Feuer – und dann kein Deal!
Thai-Köchin begeistert die Löwen
Tatsächlich fielen dann sogar noch krassere Urteile, als die Leipziger in ihren kessen kurzen Hosen die Bühne längst verlassen hatten. "Da kannst du so viel Geld verbrennen", unkte Judith Williams über die "Auftragsgriller" aus Leipzig. Die wollen sich allerdings nicht entmutigen lassen. Sie bekamen ja zunächst auch viel Zuspruch für ihre Grill-Mobile. Sehr wahrscheinlich, dass es zumindest dem Publikum in und um Leipzig schon jetzt in den Fingern jucken dürfte, rasch mal eine Bratwurst-Grilleinheit anzufordern.
Judith Williams reaktivierte ihren inneren Spieltrieb: Ihr gefielen die fantasievoll gestalteten Kinder-Bastelhäuser des Unternehmens "Imagine Playhouse", die nun unter der Marke "ImagiNew Playhome" vertrieben werden, sehr gut.Bild: RTL/ Bernd-Michael Maurer
Mit ihrer Glücklosigkeit blieben die entspannten "Grillaxed"-Gründer ohnehin diesmal nicht allein. Keinen Zuschlag bekam auch die Hanfextrakt-Kosmektik "This Place" ab. Dagegen überzeugte die in Deutschland lebende Thailänderin Pim Ampikitpanich. Sie will ihre "Konkrua"-Kochboxen mithilfe von Investor mit Georg Kofler groß machen.
Hightech-Utensil für den anspruchsvollen Sportler: "Keego"-Trinkflaschen sind aus Titan gefertigt. So wollen die Gründer der Wegwerf-Mentalität entgegentreten.Bild: RTL/ Bernd-Michael Maurer
Roman Römmich sicherte sich die Aufmerksamkeit von Ralf Dümmel: Beide wollen künftig Kinder-Spielhäuser der Marke "Imagine Playhouse" (nach Aufzeichnung der Sendung umbenannt in: "ImagiNew Playhome") verkaufen. Und Carsten Maschmeyer (im Duo mit Georg Kofler) sicherte sich ein vielversprechendes Material: quetschbares Titan, wie es in den "Keego"-Trinkflaschen für Sportler zum Einsatz kommt.
Bei der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame trafen am Wochenende unter anderem der französische Staatspräsident Emmanuel Macron, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der kommende US-Präsident Donald Trump aufeinander. Doch nicht nur hochrangige Politiker gaben sich die Klinke in die Hand – mit Prinz William ließ sich auch ein britischer Royal blicken.