Nach wichtigen Ereignissen stellen die TV-Sender häufig spontan ihr Programm um. Dies ist auch am 27. Dezember der Fall, jedoch ist der Anlass ein trauriger. Wolfgang Schäuble prägte als Parlamentarier und als Minister jahrelang die deutsche Politik, am 26. Dezember verstarb er im Alter von 81 Jahren.
Zu Ehren des Politikers nimmt die ARD am späten Abend einen Film ins Programm auf, der sich mit dem Leben des Christdemokraten beschäftigt.
"Schäuble war ein Mann, der die Geschicke der Republik über Jahrzehnte mitgeprägt hat. Er hat Politik gestaltet. Er wurde Opfer eines Attentats und kämpfte sich zurück ins Leben", heißt es auf der Homepage der ARD. Mit "Wolfgang Schäuble – Lebenslänglich Politik" erinnert der Sender an den verstorbenen Politiker.
Der Film läuft ab 23.45 Uhr und dauert 45 Minuten. Im Anschluss, um 0.30 Uhr, ist die Dokumentation "Udo Lindenberg & das Panikorchester" eingeplant. Diese stand ursprünglich auf dem Sendeplatz von "Lebenslänglich Politik" und rückt nun nach hinten.
Zuvor steht der Abend in der ARD ganz im Zeichen von "Wer weiß denn sowas?". Um 18 Uhr wird zunächst eine reguläre Ausgabe der Quiz-Sendung mit Kai Pflaume ausgestrahlt, zur Primetime folgt "Wer weiß denn sowas XXL". Zu erwarten sind folgende Promi-Duelle: Piet Klocke gegen Olli Dittrich, Charly Hübner gegen Karoline Schuch und Palina Rojinski gegen Jessica Schwarz.
Am 27. Dezember war Wolfgang Schäubles Tod bekannt geworden und durch sein familiäres Umfeld via "Bild" bestätigt. Wie sich herausstellte, kämpfte er seit Jahren gegen eine Krebs-Erkrankung. Zuletzt hatte sich der Politiker weitgehend aus dem politischen Geschäft zurückgezogen.
Zahlreiche prominente Stimmen meldeten sich am Mittwoch zu Wort, um Wolfgang Schäuble zu gedenken. "Die Nachricht, dass Wolfgang Schäuble gestern verstorben ist, erfüllt mich mit großer Trauer", schrieb beispielsweise Friedrich Merz bei Social Media. Und weiter erklärte er: "Ich verliere mit Wolfgang Schäuble meinen engsten Freund und Ratgeber, den ich in der Politik je hatte."
Anteilnahme gibt es auch aus anderen Parteien. So bekundete Christian Lindner von der FDP: "Mit Wolfgang Schäuble verlieren wir einen Staatsmann und leidenschaftlichen Europäer. Er hat viele mit der Stärke beeindruckt, mit der er sein Schicksal getragen hat."
Noch vor sieben Wochen hatte sich Wolfgang Schäuble in einem "Bild"-Interview kämpferisch gezeigt, nachdem seine Frau Ingeborg im Sommer schwer mit dem Fahrrad gestürzt war. "Meine Frau hat sich all die Jahre aufopferungsvoll um mich gekümmert. Jetzt will ich für sie da sein", gab er an.