Der Start in die mittlerweile sechste Staffel "Kitchen Impossible" hätte für Tim Mälzer kaum schlechter ausfallen können. Er musste bereits zwei Niederlagen einstecken und dementsprechend konsterniert war er bereits, als er nun zum dritten Duell antrat. Dieses Mal wollte er sich mit Sternekoch Alexander Wulf messen.
Mälzer räumte bereits zu Beginn der Folge ein, sein Konkurrent habe ihn in einer "Schwächephase" erwischt. Aber nicht nur das. Er behauptete von sich selbst:
Auch, um vielleicht seine aktuell schlechtere Form zu kompensieren, hatte er sich für seinen Herausforderer besonders fiese Aufgaben ausgesucht. Er schickte den Sternekoch mit russischen Wurzeln in seine Heimatstadt Hamburg, um ihn dort italienisch kochen zu lassen. Natürlich ließ er es sich nicht nehmen, seinem Konkurrenten die berühmte schwarze Box persönlich zu überreichen – irgendeinen Vorteil musste das Heimspiel für ihn ja schließlich haben.
Alex war von dieser Überraschung allerdings wenig begeistert, vor allem, weil Mälzer keinerlei Anstalten machte, den Schauplatz wieder zu verlassen. Stattdessen setzte er sich dazu und beobachtete genüsslich, wie sein Herausforderer auf die präsentierten Gerichte reagiert.
Besonders fies: Mälzer ließ Alex Wulf zunächst in dem Glauben, das Gericht stamme aus seiner eigenen Küche. "Das ist High-End, das kann nicht Tim gekocht haben", machten sich bei dem Sternekoch allerdings nach und nach Zweifel breit, als er die Tortellini mit Carbonarafüllung und Trüffeln weiter inspizierte und probierte. "Das ist sehr fein alles, würde ich jetzt nicht mit Tim Mälzer verbinden", stichelte er.
Und er sollte recht behalten. Natürlich hatte Mälzer dieses Gericht nicht selbst gezaubert, sondern Matteo Ferrantino, der Küchenchef des Hamburger Zwei-Sterne-Restaurants Bianc. Dass er es ausgerechnet mit der italienischen Sterneküche zu tun bekam, war für Alex Wulf ein Schock. "Mälzer ist ein Arsch. Ernsthaft", schimpfte er immer wieder. Mit der Aufgabe habe er es "ein bisschen übertrieben".
Und die Aufgabe hatte es tatsächlich in sich. Das Herausschmecken der Zutaten fiel dem Koch ziemlich schwer. Vor allem die Füllung der Tortellini und die Soße missinterpretierte er ziemlich. Statt Carbonara-Füllung setzte er beispielsweise auf Ricotta. Als es dann auch noch ans händische Formen der Tortellini ging – eine Nudelmaschine gab es nämlich nicht –, platzte Alex Wulf endgültig der Kragen: "Weiß ich nicht, wofür braucht man das? Wir haben Maschinen, das ist ja wie im Mittelalter", beschwerte er sich und ärgerte sich über die zusätzlich verlorene Zeit.
Doch es wurde noch härter. Die Jury, die am Ende das Ergebnis bewerten sollte, bestand dieses Mal nicht bloß aus Stammgästen oder Freunden des Kochs, sondern mit Cornelia Poletto und Karlheinz Hauser (hat zwei Michelin-Sterne) waren zwei echte Profis darunter.
Trotz aller Widrigkeiten erkochte sich Alex Wulf stolze 5,9 Punkte und ging damit in Führung. Da er auch die zweite Herausforderung besser meisterte, musste letztendlich "Kitchen Impossible"-Gastgeber Tim Mälzer eine erneute Gesamtniederlage einstecken. Alex Wulf schlug ihn mit insgesamt 13,3 zu 10 Punkten – ein Rekord! "Das ist, glaube ich, einer der höchsten Unterschiede überhaupt bei 'Kitchen Impossible' – leider nicht auf meiner Seite", verkündete Mälzer.
Und damit bewahrheitete sich auch sein schlechtes Bauchgefühl vom Beginn der Sendung. Vielleicht hat Mälzer in Folge 4 ja mehr Glück...
(jei)