In der ersten Folge der neuen Staffel von "Die Höhle der Löwen" versuchten fünf Gründer, die Star-Investoren Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl, Judith Williams oder Nils Glagau von sich zu überzeugen. Neu-Löwe Nico Rosberg wollte gleich den ersten Deal für sich entscheiden. Dabei sorgte nicht nur eine Rekord-Bieterei um ein Start-up für Schnappatmung, auch Familienunternehmerin Wöhrl brachte mit einem ihrer Urteile nicht nur die Löwen-Runde zum Staunen, sondern vor allem die Gründer in Erklärungsnot.
Rein ging es in die Vox-Höhle auch für Philip Deml und Cem Dogan, die 2019 ihr Unternehmen "Flapgrip" gegründet und eine multifunktionale Handyhalterung entwickelt haben. Die Gründer erklärten den Löwen zunächst: "Mit einem Push machen wir euer Smartphone noch smarter." Besonders Philip hängt als Influencer quasi rund um die Uhr am Smartphone. Er erklärte: "Als Social-Media-Influencer mit mehr als 130.000 Followern benutze ich das Smartphone tagtäglich, um mit meiner Community zu interagieren."
Die beiden stellten sich dabei die Frage: "Wie kann man den Alltag noch verbessern?" Ihre Antwort folgte natürlich prompt: "All diese Probleme löst der 'Flapgrip'. Er lässt sich genial verwenden, an fast jede Kante hängen. Mit eurer Hilfe wollen wir den 'Flapgrip' dahin tun, wo er hingehört: und zwar an jedes Smartphone." Für 125.000 Euro waren sie bereit, 15 Prozent Firmenanteile abzugeben.
Die Löwen zeigten sich von der Idee allerdings nicht alle gleichermaßen angetan. Weil die wichtigen Schutzrechte fehlten, stieg Carsten Maschmeyer als Erstes aus. Doch Orthomol-Geschäftsführer Nils Glagau sah das offenbar anders: "Ich habe alles gehört, was ich brauche. Mal gucken, wie flexibel ihr seid. Ich mache euch jetzt ein Angebot und erwarte Flexibilität und Schnelligkeit. Ich bin super, ich bin genau eure Generation. Wir würden eine richtig schöne Marke aufbauen. Für die 125.000 würde ich gerne 20 Prozent haben wollen." Doch weil sie die anderen Angebote noch anhören wollten, machte Glagau einen Rückzieher.
Dagmar Wöhrl ergriff sofort das Wort, allerdings nicht, um einen weiteren Vorschlag zu unterbreiten. Vielmehr machte sie plötzlich klar:
Gründer Cem war perplex und erklärte sich kurz danach: "Es tut mir an der Stelle leid, Frau Wöhrl, dass Sie sich von mir nicht angesprochen gefühlt haben." Schließlich buhlten Dümmel und Judith Williams um die Gunst der Unternehmer. Handelsmogul Dümmel meinte: "Ich bin überzeugt, für so ein Thema bin ich genau der richtige Löwe. Wir müssen am Marketing arbeiten. Ich sehe das selbst in Baumärkten, an Tankstellen. Ich finde euch toll. Ich würde euch die 125.000 geben, möchte dafür 25 Prozent." Auch Beauty-Expertin Williams machte das gleiche Angebot.
Während die Gründer noch grübelten, flüsterte Dümmel Dagmar Wöhrl zu: "Meinst du, dass er mich die ganze Zeit angeguckt hat?" Ihre Antwort lautete: "Ja, permanent. Er hat sonst keinen Augenkontakt gehabt. Ich kann nicht arbeiten mit sowas." Und so kam es auch schließlich, dass die jungen Unternehmer sich für Dümmel entschieden.
Nico Rosberg versuchte gleich zu Beginn beim Start-up "Grpstar" die Gründer David Krusch und Manuel Kössl auf seine Seite zu ziehen. Beim Unternehmen handelt es sich um spezielle Stollen für Fußballschuhe. Das Besondere: Die "Grps" können ja nach Bedarf in der Höhe und der Bodenbeschaffenheit angepasst werden. Sogar der Nationaltorhüter von Holland würde damit spielen. Für ihr Unternehmen brauchten sie 85.000 Euro und boten zehn Prozent der Firmenanteile.
Medienunternehmer Georg Kofler zeigte sich nicht begeistert: "Bei aller Wertschätzung für euren Erfindergeist, mit diesem Produkt habt ihr keine Chance mit dem überdimensionalen Wettbewerb. Ich bin raus." Auch Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel waren schnell raus. Zwischen Nils Glagau und Nico Rosberg sollte sich nun entscheiden, wer den Deal für sich gewinnen kann. "Der Nils fängt schon an zu pokern hier", freute sich der Formel-1-Star. Und Glagaus Angebot folgte prompt:
Nico Rosberg zog schnell nach: "Ich kann mich mit euch identifizieren. Ich konkurriere mit dem Nils. Im Profisport habe ich direkte Kontakte, das sind Freunde. Ich kann da viel bewegen. Ich kann euch weitaus mehr bieten. Für 85.000 Euro will ich 25 Prozent." Nach einer kurzen Besprechung wollten die Unternehmer allerdings nicht mehr als zehn Prozent von ihrer Firma hergeben. Somit wären beide Investoren raus gewesen. Glagau machte klar:
Nach einem weiteren Einwand von Nico machten sie dann allerdings wieder einen Rückzieher: "Wir haben uns noch mal beraten. Wir bieten doch mehr Prozente an. Das Limit ist 19 Prozent." Und Glagau, obwohl längst raus aus dem Deal, sagte sofort:
Nicos Versuche, die beiden umzustimmen, blieben erfolglos: "Es gibt Kopfschmerzen, egal. Ich habe definitiv mehr zu bieten als Nils. Ich biete euch 85.000 Euro für 20 Prozent. Das ist mein finales Angebot, weil es wirklich ein Aufwand ist, was ich mit euch machen möchte. Wenn ich wo mitmache, dann wird auch gewonnen." Doch die beiden blieben bei Nils.
Die letzte Gründerin der Auftaktfolge sorgte für großes Aufsehen. Jennifer Baum-Minkus schaffte es auf Anhieb, alle Löwen von sich zu überzeugen. Sie stellte zu Beginn klar: "Wir nehmen den Lack aus dem Nagellack und mit eurer Hilfe stellen wir die Kosmetikbranche auf den Kopf. Ich brauche 300.000 Euro für acht Prozent Firmenanteile." Ihre Erfindung: eine sogenannte Nagelfarbe, die ohne schädliche Inhaltsstoffe auskommt und nahezu geruchsneutral sein soll.
Zwei Stunden, nachdem sie ihr Produkt erstmals online verkauft hatte, sei es bereits vergriffen gewesen. Nun möchte Baum-Minkus die Industrie revolutionieren. Die Formel sei bereits patentiert. Mittlerweile seien sie ein Team von acht Frauen und hätten mit ihrem Produkt einen regelrechten Hype kreiert. Maschmeyer zeigte sich begeistert: "Sie sind ein Gründertraum. Von mir können sie die 300.000 Euro haben, ich finde sie Weltklasse." Georg Kofler pflichtete bei:
Ralf Dümmel fügte hinzu: "Ich würde das von Herzen mit Ihnen machen, was Sie sich wünschen." Judith Williams formulierte es dann so: "Wenn du glaubst, dein Herz klopft, meins umso mehr. Ich überlege mir, wie ich mich noch besser verkaufen kann. Mein Herz schlägt für dich. Ich biete dir 300.000 für acht Prozent." Auch Dagmar Wöhrl wollte ins Geschäft einsteigen – zu den gleichen Konditionen wie die anderen Löwen. Das hat es noch nie gegeben! Die Gründerin entschied sich schließlich für das Angebot von Judith Williams. Als "Trostpreis" bekam Dagmar Wöhrl am Ende aber doch noch 1,3 Prozent Firmenanteile für 50.000 Euro.
Vox zeigt "Die Höhle der Löwen" immer montags um 20.15 Uhr.