Woche Sieben bei "GNTM" und die Luft wird zusehends dünner. Auf dem Programm stand die nach dem Umstyling am meisten gefürchtetste Challenge: das Interview-Training mit "taff"-Moderator Christian Düren. "Der fragt ja wirklich alles – auch so unangenehme Fragen", hatte Dascha gut recherchiert. Neu-Rotschopf Alysha ahnte Fürchterliches: "Die werden bei mir so viel Sch... finden auf Social Media, da gibt's so viel Ka..., Alter!", schlotterte sie.
Dampfplauderer Düren ("Ich bin auch gelernter Journalist") ging gleich in die Vollen: "Wie zufrieden bist du mit deinem Körper?", fragte er die 19-Jährige und spielte ein Video ab, auf dem Alysha bauchfrei tanzt. "Ich tanze gerne und ich schäme mich auch nicht für meinen Körper", entgegnete Alysha, der auf TikTok rund 240.000 Menschen folgen. "Ist dir klar, dass dir Leute nur wegen solcher Videos folgen?", bohrte Düren nach. Und schon war es mit Alyshas Contenance vorbei. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. "Ich weiß ja, dass das etwas freizügiger ist", sagte sie.
Was in diesem Jahr anders war: Der taffe Fragensteller entließ die Kandidatinnen stets mit einem positiven Feedback. "Steh dazu, dass du deinen Körper magst. Du musst dich nicht für dieses Video schämen", ermunterte er Alysha. Er sei ja nur so hart zu den Mädels, "damit sie sehen können, wie es im Showgeschäft sein kann", erklärte Düren.
Kein Blatt vor den Mund nahm erneut Linda. Erst disste sie Liliana ("Sie schreit rum und ist respektlos"), dann bekam Erzfeindin Soulin ihr verbales Fett weg: "Sie beleidigt jemanden und tut danach so, als hätte sie es nicht so gemeint – dabei hat sie es genau so gemeint", lästerte die 20-Jährige. Da war selbst der erfahrene Boulevard-Moderator kurz platt:
Linda interessierte sich jedoch wenig für Tipps von Düren. "Ich bin doch nur ehrlich", so ihr trotziger Kommentar.
Direkt im Anschluss konnten die Kandidatinnen die Tipps bei einer nachgestellten Pressekonferenz umsetzen – oder eben auch nicht. Perfiderweise wurden Linda und Soulin gemeinsam von drei erfahrenen Boulevard-Reportern gegrillt. Als ein Kinderfoto von Soulin eingeblendet wurde und sie von ihrer glücklichen Kindheit in Syrien erzählen wollte, stockte der 20-Jährigen die Stimme und die Tränen flossen.
Doch was ist das? Statt mit betont cooler Miene danebenzusitzen, zeigte sich plötzlich auch Linda gerührt. Die Frau, die kürzlich noch nichts Gutes über ihre Konkurrentin zu erzählen wusste, versuchte jetzt sogar, sie zu beruhigen. War es wirklich Linda, die ihre Hand auf Soulins Schulter legte und ihr zuflüsterte "Ist schon okay"?
Nicht nur als Zuschauer war man irritiert. "Unerwarteterweise ist sie komplett anders, als im Loft", war Soulin von den Socken. Doch an den Beginn einer großen Freundschaft sollte man dennoch nicht glauben. Das machte Linda direkt mit einem Spruch klar: "Ja, das hat so eine kleine Verbundenheit geschaffen. Aber das ändert nichts daran, dass ich Soulins Art nicht abkann – wieso sollte ich das verstecken?"
Nur nicht verstecken, sondern mit Big Hair und knallbunten Aerobic-Outfits klotzen sollten die Meeedchen dann einem Videodreh zum Werbespot im Stil der 80er-Jahre. "Wir feiern die Eighties!", freute sich Heidi Klum. Doch die Challenge hatte es in sich: Die Kandidatinnen mussten sich den Slogan für wahlweise ein Waschmittel, einen Ghetto-Blaster oder ein Stretching-Band selbst ausdenken – und in drei wechselnden Sets möglichst übertrieben performen. "Overacting ist voll 80-er", weiß die Model-Mama selbst am besten.
Linda war nicht amüsiert: "Was soll ich 60 Sekunden über ein Waschmittel erzählen?", war sie genervt. Heidi war von der Perfomance nicht geflasht: "Sie ist schon überfordert mit der Situation", so ihr Urteil über Linda. Noch härter traf es Chanel: "Das ist so monoton, das ist leider echt schläfrig."
Zum Abschuss der Social-Media-Woche mussten die Kandidatinnen in überdimensionale, aufblasbare Emoji-Outfits schlüpfen. Stilecht musste zudem am Ende des Laufstegs ein Selfie mit Selbstauslöser geschossen werden. Tipps für den besten Auftritt bekamen die Nachwuchs-Models von Ex-"GNTM"-Gewinnerin Stefanie Giesinger, die mittlerweile erfolgreiche Influencerin ist, und ihrem ebenso influencendem Freund Marcus Butler.
Romina war begeistert: "Als ich mit dem Modeln angefangen habe, wurde mir immer gesagt, dass ich wie Stefanie Giesinger aussehe. Ich habe in ihr immer mein Vorbild gesehen. Ich bin sehr aufgeregt und freue mich total."
Weniger erfreut war wieder einmal Linda. Ihr Emoji-Outfit sollte einen Teufel oder doch "eine böse Kirsche" (Linda) darstellen? "Das hat sich bestimmt der Düren ausgedacht", argwöhnte sie. Kandidatin Alex konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und hatte zu Lindas Outfit noch eine andere Assoziation: "Ich hätte ja nicht so einen Bock darauf, wie das Coronavirus auszusehen, sorry, Linda!", ätzte sie.
Doch am Ende war es nicht Linda, die gehen musste. Es traf die allzu blass gebliebene Chanel. "Ich vermisse die Personality bei dir richtig", hatte Heidi Klum sie mit wenig aufbauenden Worten verabschiedet. Immerhin bleiben Chanel nun weitere Fragen von Boulevard-Reportern wie "Waren deine Eltern große Mode- oder doch eher Parfum-Fans?" erspart.