Am 16. Februar wurde der Tod des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny vermeldet. Er galt als einer der Hauptgegner von Kreml-Chef Wladimir Putin, und das auch in Gefangenschaft. Zuletzt saß Nawalny in einer sibirischen Strafkolonie. Er sei nach einem Spaziergang zusammengebrochen, Wiederbelebungsversuche hätten keinen Erfolg gehabt, heißt es seitens seiner Sprecherin Kira Jarmysch.
Die öffentlichen-rechtlichen Sender in Deutschland stellen nach der schockierenden Nachricht nun kurzfristig ihr Programm um.
Phoenix reagierte bereits am Freitagnachmittag auf die Todesmeldung. Ab 16 Uhr zeigte der Sender die weltweiten Reaktionen auf den Tod des Kremlkritikers, auch die von Bundeskanzler Olaf Scholz und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Der Moderator Stephan Kulle besprach das Geschehen mit dem Politikwissenschaftler Prof. Andreas Heinemann-Gründer.
Ab 17.30 wird das Phoenix-Publikum weiter über aktuelle Entwicklungen zum Fall von Alexej Nawalny auf dem Laufenden gehalten. Ab 18 Uhr strahlt der Sender dann ein Gespräch zwischen Inga Kühn mit dem russischen Oppositionellen Leonid Wolkow aus, das bereits im März 2023 aufgezeichnet wurde. Wolkow gilt als Vertrauter Nawalnys.
Und auch das ZDF reagiert. Am 16. Februar um 19.20 Uhr gibt es ein zwanzigminütiges "ZDF Spezial" zum Tode Nawalnys zu sehen, Andreas Klinner übernimmt die Moderation. Etwas später am Abend, um 20.15 Uhr, zieht die ARD mit "Brennpunkt: Der Fall Nawalny" nach. Dieses Spezial soll 15 Minuten veranschlagen.
Bei Arte hingegen gibt es am Samstag eine Programmänderung. Um 15.55 Uhr läuft hier die Dokumentation "Becoming Nawalny – Putins Staatsfeind Nr. 1". In der Arte-Mediathek kann der Film von Igor Sadreev und Aleksandr Urzhanov bereits abgerufen werden.
Der Russland-Experte Stefan Meister erklärte im Hinblick auf Nawalny gegenüber watson: "Er war bereits sehr krank, wird, seit er im Gefängnis ist, gequält und gefoltert und es war eine Frage der Zeit, wann Nawalny stirbt."
Dass Putin-Gegner:innen plötzlich (meist aus mysteriösen Gründen) ihr Leben verliren, ist keine Seltenheit. Der ukrainische Präsident Selenskyj machte Russlands Präsident bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Olaf Scholz schon explizit für den Tod des Oppositionellen verantwortlich.
Der deutsche Kanzler hingegen erinnerte sich an ein persönliches Gespräch mit Nawalny. Darin thematisiert wurde der große Mut, den es erfordere, nach Russland zurückzukehren. "Wahrscheinlich hat er diesen Mut jetzt mit seinem Leben bezahlt", erklärte Scholz.