ProSieben-Moderator Klaas Heufer-Umlauf gilt als der ungeschlagene Streiche-König des deutschen Fernsehens. Dort macht er immer wieder mit Aufsehen erregenden Aktionen von sich reden. Gemeinsam mit seinem Kollegen Joko Winterscheid schleuste er etwa bereits ein Ryan-Gosling-Double zur Verleihung der Goldenen Kamera. Dort ließ er den Mann sogar einen Preis für den US-Schauspieler entgegennehmen. Mal verschickte er seine Mitarbeitenden als Paket oder erschlich sich einen Song von Rapper Capital Bra.
Jetzt hat der TV-Entertainer für seine Sendung "Late Night Berlin" erneut einen draufgesetzt. Dieses Mal war die 73. Berlinale in Berlin Schauplatz seines neuesten Streichs. Denn: Immer nur die selben Gesichter bei den Filmfestspielen zu sehen, findet Klaas offenbar langweilig. Er kritisiert in der Sendung, dass die vielen Kompars:innen oft in hunderten von Filmen mitspielen und trotzdem nie auf wichtige Events wie die Berlinale eingeladen werden.
Seine Idee: Mehrere Kompars:innen auf den roten Teppich schmuggeln, damit sie "endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient" haben.
Ganz so einfach wie bei der Verleihung der Goldenen Kamera war es diesmal nicht für Klaas, wie die Aufnahmen zeigen. Den ersten Komparsen lässt er wie einen "Superstar" einkleiden und versucht, ihn unter dem Namen "Ryan Smuggle" gemeinsam mit einer seiner Mitarbeiterinnen als "genervte Managerin" durch die Akkreditierung zu schleusen. Doch die beiden scheitern an der knallharten Security.
Auch ein weiteres Prank-Duo, bestehend aus einem Komparsen und einem "Late Night Berlin"-Mitarbeiter, wird von den Sicherheitskräften der Berlinale abgewiesen. Sie haben versucht, als Handwerker verkleidet den Roten Teppich zu "reparieren".
Doch eine Idee entpuppt sich schließlich als erfolgreich: das Nachbasteln der offiziellen Berlinale-Fahrzeuge, die die Stars während der Filmfestspiele zu den Events kutschieren. Mit so einem gefakten Auto kann Klaas zunächst einen Komparsen als internationalen Modedesigner "Vincent Remé" auf das Event schleusen. Auch ein Mitarbeiter als Remés französischer Liebhaber "Shushu Bixbie" kommt damit rein. Zwar werden die beiden nicht direkt auf den Roten Teppich gelassen, sondern nur durch einen Hintereingang zum Event. Später sorgen sie aber noch für einen der größten Lacher des Streichs.
Von seinem Ryan-Gosling-Prank hat Klaas offenbar gelernt, dass die dreisteste Methode oft die erfolgreichste ist. So lässt er schließlich die Komparsin Christina als Berlinale-Jury-Mitglied Rosa von Laupheim auftreten. Seine Hoffnung: dass nur wenige Leute wissen, wie genau eigentlich die Jury-Mitglieder aussehen. Damit hatte er offenbar recht.
Klaas fand heraus, aus welcher Tiefgarage die Autos mit den Jurymitglieder:innen zur Berlinale starten. Dann musste das Team nur noch abwarten, bis die Kolonne sich in Bewegung setzt und sich einreihen. In der Sendung zu sehen: Fast fliegt das Team bei der Kontrolle vor der Einfahrt zum Roten Teppich auf.
Doch mit einer guten Portion Glück und dem pedantischen Wiederholen der Zauberworte "International Jury" fährt schließlich tatsächlich auch das Late-Night-Berlin-Auto vor den wartenden Fans und Journalist:innen vor. Komparsin Christina kann ihren ersten roten Teppich im Blitzlichtgewitter genießen. Sie ist ja schließlich Jury-Mitglied.
"Dann ist es wirklich passiert", kann selbst Klaas kaum glauben. "Das war schon irgendwie toll", resümiert er seinen Erfolg.
Am Ende gelingt es Klaas sogar noch, sein Prank-Duo "Shushu Bixbie" und "Vincent Remé" auf den Roten Teppich nachzuholen, wo sie mit ahnungslosen Fans für Fotos posieren. Mit seinem gewagten Outfit aus Hawaii-Hemd, kurzer Hose und Lederstiefeln schafft es Klaas' "Bixbie"-Mitarbeiter sogar in die RBB-Abendschau. "Man kann sich sehr schön schick anziehen wie dieser junge Mann hier mit seiner kurzen Hose. Also, mir wär's ein bisschen zu frisch", berichtet der RBB-Reporter vom Roten Teppich mit dem Fake-Promi im Hintergrund.
Das Netz ist begeistert von Klaas' neuestem Streich. "Auf dem gleichen Niveau wie die Goldene Kamera. Einfach zu geil, was ihr alles möglich macht", kommentiert eine Person auf Youtube unter dem Video. Besonders viel Lob ernten der TV-Moderator und das "Late Night Berlin"-Team für die Message, die hinter dem Scherz steckt: "Ich bin Komparse. Danke Klaas, für diesen Beitrag! Bringt Licht ins dunkle Thema der Komparserie", schreibt ein anderer User.