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"heute-show": Welke greift Bundesregierung an – "Demütigung für die Politik"

"Peinliche Ohrfeige": Das Urteil des Verfassungsgerichts ist eine Demütigung für die GroKo, hieß es in der "heute-show".
"Peinliche Ohrfeige": Das Urteil des Verfassungsgerichts ist eine Demütigung für die GroKo, hieß es in der "heute-show".screenshot zdf
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"heute-show": Welke greift Bundesregierung an – "Demütigung für die Politik"

08.05.2021, 10:51
jürgen winzer
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"Peinliches Urteil", "Demütigung für die Politik" – Oliver Welke, Moderator der "heute-show", freute sich ziemlich diebisch über das Urteil des Verfassungsgerichts in Karlsruhe. Das hatte das Klimaschutzgesetz der GroKo "in Teilen" für verfassungswidrig erklärt. "Das war wie 'Buddy haut die GroKo', sie kennen den Film mit Terence Hill als Verfassungsrichter?" So schief der Vergleich (Buddy war in den Haudrauf-Filmen nie Hill, sondern natürlich Bud Spencer!), so groß die Freude bei den "Ökobratzen von der 'Fridays for Future'-Bewegung", wie es im Beitrag hieß. Welke: "Die stoßen an, wahrscheinlich mit fair gehandelter Rhabarberschorle."

Irritiert war Welke dagegen, wie überschwänglich positiv die Politiker auf das Urteil reagierten, anstatt sich dafür zu schämen. Welke: "Wieso feiert Altmaier das Urteil? Er hat persönlich den Ausbau der Windenergie ausgebremst!" Olaf Scholz lobte das Urteil als 'cool': "Es sagt uns: Ziele haben ist ja schön – sagen wie es geht, ist noch besser." Ihm rief Welke zu: "Ja, warum hast du's dann nicht gemacht?"

"Die Jungen sind eine gearschte Generation"

Vielmehr laute das Signal aus Karlsruhe, dass es "voll assi" sei, auf Kosten der kommenden Generationen zu leben. Aber, so Welke, die Politiker machten postwendend die alten Fehler: "Minütlich werden jetzt wieder neue Ziele definiert." Motto: "Die Ziele, die wir verfehlen, werden wenigstens immer großartiger."

Oliver Welke: "Auf Kosten der nächsten Generationen zu leben, ist total assi."
Oliver Welke: "Auf Kosten der nächsten Generationen zu leben, ist total assi."screenshot zdf

Mit dem wörtlichen Generationenproblem beschäftigte sich auch Ulrich von Heesen (Dietrich Hollinderbäumer) – während seiner dreiwöchigen Urlaubs-Kreuzfahrt auf der "Adria Astrazenca". Der "Best Ager" sieht die Jungen als "gearschte Generation". Grund: "Erst baden sie Corona aus und später müssen sie meinen Schuldenberg abbezahlen von der Rente, die sie nicht mehr kriegen."

Von Heesen zeigte Verständnis für die Klima-Wut: "Drei Grad Erderwärmung klingt natürlich bedrohlich." Andererseits: "Gerade abends auf dem Oberdeck denk ich mir schon mal 'Ach, jetzt drei Grad mehr und es wär perfekt.'" Ungehalten wird er indes, wenn die Jungen behaupten, die Alten wären nicht mehr relevant, weil sie eh bald stürben: "Was weiß denn der kleine Klugscheißer, wann ich den Arsch zusammenkneife. Ich bin privat versichert - das kann sich ewig ziehen."

"Geld von China ist wie eine Droge - und Deutschland ist der größte Junkie!"

Ewig zieht sich auch das Handelsabkommen zwischen Deutschland und China. Derzeit liege das "Lieblingsprojekt von Angela Merkel" (Welke) mal wieder auf Eis. Es komme immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten, was auch an Deutschlands ständigem Genörgel über die Menschenrechtssituation in China liege. Es habe sich da, so Welke, ein Ritual entwickelt: "Wir sagen 'Menschenrechte', und die sagen: Steckt sie euch dahin, wo bei der Peking-Ente die Füllung hinkommt."

"Fatale Abhängigkeit": "heute-show"-Moderator Oliver Welke zum Handelsverhältnis Deutschlands zu China.
"Fatale Abhängigkeit": "heute-show"-Moderator Oliver Welke zum Handelsverhältnis Deutschlands zu China.screenshot zdf

Die Lage für Deutschland ist verzwickt, weil es sich in totale Abhängigkeit begeben habe, so Welke. Das Handelsvolumen mit dem wichtigsten Handelspartner habe letztes Jahr 212 Milliarden Euro betragen. Volkswagen erledige 42 Prozent seiner Produktion in China. Mercedes-Benz erziele 36 Prozent seiner Umsätze dort. Welke: "Geld aus China ist wie eine Droge. Und Deutschland ist der größte Junkie von allen." Da sei das "Buckeln vor China" (Welke) verständlich. Auch die Lufthansa nimmt widerspruchslos hin, dass es nicht mehr Taiwan sagen darf, sondern Taiwan-China sagen muss. Welke: "Wer muckt schon gegen seinen besten Kunden?"

8,70 Euro Stundenlohn? "heute-show" greift heikles Tesla-Gerücht auf

Das wird auch in Brandenburg ähnlich gesehen. Weshalb es für Elon Musk, der sich neuerdings offiziell "Technoking von Tesla" nennen lässt, auch kein Problem war, den Großteil seiner Riesenfabrik zu bauen, obwohl er immer noch keine ordentliche Baugenehmigung besitzt. Vielleicht weil das so gut geklappt hat, gibt Musk, der zweitreichste Mann der Welt, noch eine Zugabe: Er will jetzt neben das weltgrößte E-Auto-Werk auch noch die größte Batterie-Firma bauen. Deshalb verzögert sich der Produktionsstart auf 2022. Was wiederum der Umwelt zugutekommt.

"Keine Baugenehmigung": Elon Musk baut in Brandenburg - und erhält dafür auch einige Vergünstigungen.
"Keine Baugenehmigung": Elon Musk baut in Brandenburg - und erhält dafür auch einige Vergünstigungen.screenshot zdf

Musk baut mitten in einem Trinkwasserschutzgebiet, wurde aber dankenswerterweise von der Trinkwasserschutzverordnung befreit. Schätzungen sagen, dass die beiden Tesla-Fabriken einst 400.000 Liter Wasser verbrauchen werden - pro Stunde. Welke: "Aber ob der Wald nun wegen Musk stirbt oder wegen dem Borkenkäfer?" Egal. "Wat musk, dat musk!"

Vorbehalte sind trotz der Tatsache, dass Musk viele Arbeitsplätze schaffen wird, vorhanden. Valerie Niehaus führte aus, dass Musk nichts von Gewerkschaften und Tariflöhnen halte, dagegen aber viel von Überstunden und schlechter Bezahlung. Sie schickte dem "Unternehmer des Jahres" Warnungen auf den Weg: "Wenn die Gerüchte mit den 8,70 Euro Stundenlohn für polnische Arbeiter stimmen, dann wäre das ein bisschen illegal." Der "Business Insider" "Frontal 21" hatten berichtet, dass Arbeiter auf der Baustelle teilweise für 8,70 Euro pro Stunde beschäftigt würden. Der Bauhelfer-Mindestlohn beträgt indes 12,80 Euro.

Außerdem, so Niehaus weiter: "Schön dran denken: Die polnischen Arbeiter brauchen wir für die Spargelernte."

Käse aus Hollands Regierung: Grenzen auf für deutsche "Invasion"

Eine bemerkenswerte Regelung der holländischen Regierung vereitelte eine coronafreie Sendung. Aber die Politiker öffneten die Grenzen (trotz inländischer Inzidenz-Zahlen von über 300). Deutsche Besucher dürfen bis zu 30 Kilometer tief ins Land reisen und dort bei negativem Impftest Shopping und Bistros genießen – was sie wie bei einer freundlichen Invasion auch tun.

Unter ihnen war auch Reporter Fabian Köster, der beim fröhlichen Zechen bei einem Chat mit einer besorgten holländischen Bürgermeisterin erfuhr: "Sie haben ein frisches Bier und ich habe die Sorgen. Unsere Krankenhäuser sind immer noch voll." Auch die deutschen "Corona-Invasoren" zeigen vor Ort Restverständnis. "Bleibt lieber zu Hause", sagte einer – und musste selber lachen.

"Schlag den Besten": Evelyn Burdecki bringt Moderatoren zur Weißglut

"Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Beste im ganzen Land?" Glaubt man Showmaster Elton, lautet die Antwort auf diese Frage seit Samstagabend: Mimi Kraus.

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