Die TV-Landschaft ist nicht gerade arm an Dating-Shows, viele Traditionsformate kämpfen mit sinkenden Quoten – dennoch sprießen immer neue Sendungen aus dem Boden. Das neueste Beispiel ist "Save the Date" bei Vox. Das Konzept: Innerhalb von 50 Tagen sollen sich die teilnehmenden Singles nahekommen, im Anschluss wird sofort geheiratet – so zumindest der ideale Verlauf.
Dass das Unterfangen schwierig ist, wird bereits in der Auftaktepisode deutlich. Kritik bei Social Media gibt es aber auch gegen die Moderatorin Jana Ina Zarella.
"In 50 Tagen eine Hochzeit zu planen und zu heiraten, ist natürlich ein Wahnsinn", urteilt ein Kandidat durchaus treffend in der Sendung. Zwar macht das ausgegebene Ziel einerseits den Reiz des Formats aus, andererseits ist fraglich, ob eine Beziehung wirklich von Dauer sein kann, wenn auf die Ehe von Beginn an fieberhaft hingearbeitet wird. Schließlich ist die Scheidungsquote in Deutschland hoch genug.
Immerhin: Die Singles, die bei "Save the Date" auftreten, haben bereits sehr konkrete Vorstellungen. Für Jasmin zum Beispiel sind drei Punkte nicht verhandelbar: Ihr Mann muss zu ihr ziehen, Hund und Katze akzeptieren sowie ihren Kinderwunsch teilen. "Wenn ich ein Mann wäre, ich würde mich heiraten", gibt sich die Kandidatin selbstbewusst.
Laila glänzt ebenfalls nicht gerade mit Bescheidenheit. "Ich bringe alles mit, was ein Mann sich wünscht", erklärt sie vollmundig. Schnell kommt die Frage auf, warum Personen wie sie überhaupt eine Dating-Show brauchen, um den Richtigen zu finden. Zwischen Laila und dem ersten Anwärter, Felix, funkt es in der Episode dann auch nicht.
Jasmin erlebt eine ganz ähnliche Enttäuschung: Lukas ist verschreckt, als er mitbekommt, dass Jasmins Mutter bereits Babykleidung sammelt. "Ich hab' mir schon die Augen aus dem Kopf geheult", klagt die Teilnehmerin. Nach wie vor sieht sie sich als "unnormal gute Partie".
Bei Social Media macht sich sofort Kritik an "Save the Date" breit. "Das ist doch nur eine Selbstdarstellungsshow mit dem nebensächlichen Motto 'Hochzeitsshow'", stichelt auf X (ehemals Twitter) beispielsweise eine Person, die den "nächsten Flop" wittert.
Damit wird unter anderem auf Amira Pochers Vox-Show "My Mom, Your Dad" angespielt: Nach schwachen Quoten wurde die Sendung 2022 nach wenigen Episoden aus dem linearen Programm verbannt. Auch bekannte Moderatorinnen schaffen es nicht immer, ein großes Publikum zu binden.
Tatsächlich gibt es auch explizit Kritik an Jana Ina Zarrella. Ein Zuschauer fragt bei Social Media ironisch: "Kann aus einer holprigen Moderation und einem gezwungenen Beisammensein Liebe werden?"
Und auch dieser Zuschauer ist von der Darbietung nicht wirklich überzeugt. Das Zitat "Jana Ina hat sich echt Mühe gegeben" passt wohl nicht nur im Hinblick auf die fehlgeschlagenen Kuppel-Versuche.