Am Freitag, 03. Februar, begrüßt Jan Böhmermann die Zuschauer nach der Winterpause wieder zu seiner gewohnten Late-Night-Satire. Heute macht er sich Sorgen um Multimillionäre. Wie kommen die reichsten paar Prozent durch die Klimakrise?
Dass der Satiriker Jan Böhmermann zu allem und jedem eine Meinung hat, ist bekannt. Die erste Sendung im neuen Jahr widmet er seiner Lieblings-Gruppierung: den Superreichen. Davor gibt es aber einen Exkurs zur Klimakatastrophe und der Verantwortungslosigkeit des Staates. "Auf Vater Staat kannste dich nicht verlassen", kündigt er an.
Was er genau damit meint? So wie Bund und Länder sich die Aufgaben rund um Bildung und Verkehr aufteilen, machen sie das auch beim Katastrophenschutz. Die Länder kümmern sich um den Katastrophenschutz, sprich, wenn bei Naturkatastrophen materielle und humanitäre Schäden zustande kommen. Und der Bund kümmert sich um den Zivilschutz, also um alles, was mit einem Krieg zusammenhängen würde. Der Katastrophenschutz deckt somit klimabedingte Schäden. Aber auch nur so weit wie möglich. Der Bund möchte den Ländern jetzt nämlich weniger Geld für den Katastrophenschutz bereitstellen, berichtet Böhmermann.
Und der Klimawandel kommt ganz sicher. Das weiß auch Dieter Nuhr, der kurz im Studio eingespielt wird. "Wir sollten nicht darüber nachdenken, wie man den Klimawandel verhindert, sondern auch darüber, wie man mit ihm leben kann", sagt Nuhr. "Die Apokalypse ist doch kein Weltuntergang. Es ist alles nur eine Frage des Mindsets", kommentiert Böhmermann Nuhrs Aussage.
Zu Zeiten des Nationalsozialismus wurden in Deutschland unzählig viele Bunker gebaut. Die meisten von ihnen wurden zu Clubs, Wohnungen oder Galerien umfunktioniert. "Die Nazis sind noch da, aber ihre Bunker sind alle weg", sagt Böhmermann.
Es müssen sich also alle selber auf die Katastrophe vorbereiten, schlägt der Statiker als Lösung vor. Wer sich nämlich auf "Vater Staat" verlassen würde, wird enttäuscht. Mit "Rette sich wer kann", dem Motto der heutigen Sendung, wird das "Preppen" empfohlen. Das Hamstern von Lebensmitteln solle den "Ottonormalbürgern" im Krisenfall beim Überleben helfen.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt auf seiner Website eine Grundversorgung. Eine Liste von Lebensmitteln, die jeder im Katastrophenfall Zuhause haben sollte. "Ist auf jeden Fall sauteuer. Das ist natürlich kein Problem, wenn man ein berühmter reicher ZDF-Wixxer ist", kommentiert Böhmermann die Liste des BKK und meint dabei selbstironisch seine Wenigkeit.
Laut Quellen von "Panorama" verursachen Reiche pro Jahr 100 Tonnen Treibhausgas. Die Multimillionäre und Milliardäre sind für 2300 Tonnen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. "Na und? Wer viel leistet, der stößt halt viel CO₂ aus. Und wer viel leistet, muss auch besonders gut geschützt werden", teasert Böhmermann die kommende Enthüllung an. Recherchen des "ZDF Magazin Royale" zeigen die Nachfrage nach Bunkern bei Superreichen. Keine normalen Kriegsbunker versteht sich.
Es geht um Luxusbunker mit Garage, Weinkeller und eigenem Spielplatz für die Kinder. Multimillionäre und Milliardäre können sich diese von der Schweizer Firma "Opidum" bauen lassen. Unterirdische Wohnräume, die höchst sicher und komplett diskret sein sollen, heißt es von der Firma. "Dieses Bunkermodell heißt 'L’Heritage' und sieht nicht nur aus wie ein James-Bond-Film, sondern kostet auch so viel", erläutert Böhmermann. Schon ab 100 Millionen Dollar gibt es das Ding. Ein Schnäppchen. In Österreich sollten die Kunden ursprünglich noch einen Elektro-Porsche mit veganer Ausstattung zum Bunker geschenkt bekommen.
Es wird noch skurriler. "Einfache Leute" sollen im Krisenfall auch überleben, sagt Böhmermann. Die Reichen brauchen ja Personal. Die britische Zeitung "The Guardian" berichtet:
Wenn es zur Klimakatastrophe kommt, dann gelte nun mal das Recht des Stärkeren, so Böhmermann. Laut "Galileo", wollen die meisten Bunker-Kunden anonym bleiben. Sie befürchten sonst, dass sich andere auch in ihren Räumen verstecken möchten. "Richtiger Reichtum ist nicht Privatjet fliegen können, sondern sich vor dem schützen können, was Privatjet-Fliegen verursacht." Mit dem Merksatz schließt der Satiriker den inhaltlichen Teil der Sendung ab. Zum Schluss performen Deichkind und Clueso ihr neues Lied "Auch im Bentley wird geweint", welches die Inhalte der Show musikalisch widerspiegelt und somit sehr passend platziert ist.