Marvel-Filme laufen in der Regel bei ProSieben oder RTL. Die Privatsender erreichen grundsätzlich ein jüngeres Publikum als die öffentlich-rechtliche Konkurrenz. Immer wieder jedoch greifen auch ARD und ZDF auf Hollywood-Ware zurück.
Nicht selten, vor allem während eines Feiertags, kann das ZDF jedoch mit großen Free-TV-Premieren glänzen. Eher wahllos zeigte der Sender am gestrigen Mittwochabend "Spider-Man: Far From Home" – und das mit überschaubarem Erfolg.
Der Film aus dem MCU (Marvel Cinematic Universe) lief im Sommer 2019 in den Kinos und spielte damals weltweit 1,13 Milliarden US-Dollar ein. Ein beeindruckendes Ergebnis, das üppige Produktionsbudget von 160 Millionen US-Dollar holte der Blockbuster locker wieder rein. Nur im ZDF wollte Tom Hollands zweiter Auftritt als Marvel-Held Spider-Man nicht so richtig zünden.
Wie das Branchenmagazin "DWDL" berichtet, schreckte "Spider-Man: Far From Home" das ZDF-Publikum geradezu ab. Lediglich 1,49 Millionen Zuschauer:innen blieben dran, als es um 20.15 Uhr, also zur besten Sendezeit, losging.
Zum Vergleich: In der Vorwoche holte das ZDF auf dem gleichen Sendeplatz 4,67 Millionen Zuschauer:innen mit einer neuen Folge "Aktenzeichen XY… Ungelöst" ab. Und das waren noch vergleichsweise schwache Zahlen für das Traditionsformat.
Immerhin versuchte das ZDF am Mittwoch mal, ein jüngeres Publikum zu erreichen. Das MCU gehört bei jungen Menschen derzeit zu den beliebtesten Popkulturwelten. Und der Marktanteil bei den begehrten 14- bis 49-Jährigen war bei der TV-Ausstrahlung mit 7,8 Prozent auch insgesamt besser als die Gesamtreichweite.
Dennoch ist das ZDF deutliche bessere Zahlen gewohnt. Der Quoten-Untergang lässt sich nun wahrscheinlich an drei Punkten festmachen:
So handelte sich das ZDF einen deftigen, aber bei genauem Hinsehen eben mehr als erwartbaren Quotenflop ein.