In der neuesten Folge von "Kitchen Impossible" musste Tim Mälzer gleich gegen zwei antreten. Elif Oskan und Markus Stöckle sind nicht nur beruflich eng miteinander verbunden, obendrein sind sie auch ein Paar. In Zürich betreiben sie zwei Restaurants. Auch dieses Mal hieß es, die Spezialitäten aus unterschiedlichen Ländern ohne Rezept und Zutatenliste nachzukochen.
Mälzer zeigte sich schon zu Beginn siegessicher und stichelte in gewohnter Manier: "Ich habe eine Arroganz, ein Selbstbewusstsein in mir, was soll ich sagen? Ich habe über viele Jahre schon geliefert und deshalb möchte ich nicht darauf rumreiten, dass ich gewinnen werde." In Richtung seiner Herausforderer witzelte er: "Sie sind wie Marianne und Michael der Kulinarik." Dies sollte sich schnell bewahrheiten.
Elif und Markus ließen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Ihre erste Reise nach Wien sorgte allerdings zunächst für Frust. Denn die zwei wurden ganz kitschig in eine Kutsche gesetzt und mussten dann noch kurzerhand einen Tanzkurs absolvieren. "Ich hoffe, dass ihr eine richtig schlechte Zeit hattet", wetterte Mälzer.
Mit Blick auf die Kutschfahrt stellte Elif fest: "Ultrakitschig, oder? Der ist ein richtiges Miststück. Ich glaube, er macht Beziehungsproben: Wie weit kann ich mit den beiden gehen? Weil wir zu zweit sind, wird Tim sagen: 'Ich mache die jetzt richtig platt.'" Markus pflichtete bei: "Romantik brauche ich keine mehr. Tim kriegt das so hart zurück, ohne Scheiß."
Der 52-Jährige sah das allerdings so: "Ich schenke euch einen Moment der trauten Zweisamkeit. Dass euch ein paar Millionen Menschen dabei zusehen, wie ihr euch zum Affen macht, tut mir leid." Dass die beiden allerdings als Power-Paar an ihre Aufgabe herangingen, schmeckte Mälzer gar nicht. "Ich könnte kotzen", meinte er dazu.
Schließlich mussten die beiden von Konstantin Filippou das Gericht "Trahanas-Nudeln" zubereiten. Das Gericht meisterten sie. Der Sternekoch betonte: "Sie haben es gut gemacht, sind auf sehr viele Dinge gekommen." Insgesamt bekamen sie im Durchschnitt von der Jury 5,9 Punkte.
Tim Mälzer wurde im Anschluss nach London geschickt. Dort fing für ihn alles an. In der britischen Hauptstadt traf er auch prompt seinen Mentor Gennaro Contaldo. Mälzer zeigte sich sichtlich emotional: "London war für mich die prägendste Zeit. Ich habe hier die Entscheidung getroffen, dass kochen meine Passion ist."
Nun musste Mälzer aus dem Sternerestaurant Trivet das Dessert "Hokkaido Potato" nachmachen. Diese Kreation stammt von Jonny Lake. Mälzer wütete nach dem Öffnen der Box: "Ist das ein Scherz? Kartoffeln in einem Dessert? Du musst dir vorstellen, dieses Gericht ist die Band Sex Pistols und auf einmal steht Helene Fischer am Bass."
Danach spuckte Mälzer schnell große Töne: "So wenig habe ich noch nie an meine Aufgabe gedacht. Ich muss Eis machen, Blätterteig backen und Sahne schlagen. Bei aller Liebe, das wird ein kleiner Nachbarschaftsladen sein." Dass er sich aber in einem Sternerestaurant befand, ließ ihn nicht schlecht staunen. Als sein Blätterteig verbrannte, wütete der TV-Koch über sich selbst: "Bin ich bescheuert. Wie dumm musst du sein, um so einen Kackfehler zu machen. Dumm wie scheiße!"
Ein Gast kritisierte danach prompt: "Beim Original mag ich die Balance zwischen Süße und Bitterkeit. Das schmecke ich hier nicht." Jonny Lake sah das Ganze so: "Er wusste, dass die Herausforderung groß ist, er wusste, was er kann und hat es getan." Insgesamt gab es dafür im Durchschnitt 5,1 Punkte, damit lag er hinter Elif und Markus.
Das Paar reiste nun nach Singapur. Dass sich Mälzer für dieses Ziel entschied, freute die beiden sehr – zum Leidwesen von Mälzer. Er wütete: "Es geht alles nach hinten los. Das ist 'Kitchen Impossible meets Teletubbies'. Können wir fünf Minuten Harmoniepause machen? Ich ertrage das nicht." Elif und Markus bekamen die Aufgabe, sich in ein traditionelles Hawker Center zu begeben und den "Oyster Cake" zuzubereiten. Dieser besteht aus Austern, Shrimps und Fleisch.
Köchin Jolene Hoon macht das Gericht seit rund 60 Jahren, das Rezept stammt von ihrer Mutter. Allein fünf Jahre brauchte Jolene, um den Teig richtig herzustellen. Diese Zeit hatte das Paar nicht. Da Markus zuvor im Hotel zu viele Gin-Tonics kippte, zeigte er sich zu Beginn noch angeschlagen. "Ich musste uns retten. Das ist so, wenn man am Vorabend zu viel getrunken hat, dann gibt es eine Klatsche", stellte seine Partnerin fest.
Die Köchin freute sich in jedem Fall über ihr Ergebnis: "Auch wenn es nicht zu 100 Prozent richtig war, bin ich sehr glücklich." Elif kamen sogar die Tränen, als sie über die Familientradition von Jolene sprach. Für Mälzer waren das zu viele Emotionen: "Schön, aber ich habe jetzt genug von diesen Julia-Leischik-Momenten." Schnell ging es zu den Punkten über. Die zwei erhielten im Schnitt 6,1.
Tim Mälzer verschlug es bei seiner letzten Aufgabe ins Ostallgäu. Hier lernte er nicht nur die Kneippkultur, sondern auch die Familie seines Kontrahenten kennen. Er musste auf dem Funkenhof die Gerichte von Markus' Mutter Anneliese nachkochen: Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat und Dampfnudeln. "Sehr geiles Essen", sagte er. Dennoch merkte er an: "Nichts davon macht mir kulinarische Gänsehaut. Für eine Party ist das perfekt, für 'Kitchen' eine Frechheit."
Er fragte sich: "Auf was soll ich stolz sein, wenn ich nach Hause gehe? Auf Frikadellen mit Kartoffelsalat?" Elif hoffte aber, dass Markus dort eine gute Zeit habe. "Ich will gar nicht, dass er so leidet", gab sie zu verstehen. Mit dem Teig und dem Herd hatte Mälzer allerdings seine Probleme. "Da war er ein bisschen genervt", stellte Anneliese fest.
Als Tim fluchte und meinte, "dass der Herd mich so fickt", gab es schnell eine Ansage von Markus' Mutter: "Wir sind in einem katholischen Haus, da wird nicht geschimpft. Komm, trink dein Schnäpsle, dann wird es besser." Zum Schluss sagte sie über seine Kochkünste: "Die Butter hatte er nicht dabei, das hat Einfluss auf den Geschmack. Die Pflanzerl waren nicht von beiden Seiten braun. Das hat nicht so gut funktioniert." Im Durchschnitt bekam er dafür 5,8 Punkte. Damit verlor er gegen Elif und Markus, die mit insgesamt 12,0 das Rennen machten.