Wenn der Fernseher leer bleibt, während das Bild aus Pixeln spricht: Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben ihre neu gewonnene Sendezeit auf ProSieben am Donnerstag auf eine Weise genutzt, die gleichermaßen nostalgisch und mutig war.
Denn die beiden Entertainer haben ein Medium in den Mittelpunkt gerückt, das längst aus der Zeit gefallen scheint – den Teletext.
Mit einem ungewöhnlichen Programmstart um 20.15 Uhr begann das Experiment: Statt wie gewohnt vor der Kamera zu stehen, überließen Joko und Klaas das Bild zwei pixeligen Versionen ihrer selbst.
Zu sehen gab es nur wenig – zu erleben dagegen umso mehr. Denn während der Bildschirm scheinbar stillstand, erwachte der ProSieben-Teletext zum Leben.
Der Hintergrund: Am Mittwochabend hatten Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf in ihrer Show "Joko & Klaas gegen ProSieben" den Sieg davongetragen.
Ihr Preis: 15 Minuten Live-Sendezeit zur freien Verfügung – ein Format, das bereits in der Vergangenheit des Öfteren für Aufsehen sorgte.
Doch diesmal schlugen sie eine neue Richtung ein. Statt einer aufwändigen TV-Produktion zollten sie einem digitalen Relikt Respekt – dem klassischen Teletext, auch bekannt als Videotext.
Das Publikum wurde eingeladen, auf eigene Faust durch den Teletext zu stöbern. Dort entdeckten sie kreative Seiten voller Miniaturen: Tagebucheinträge, persönliche Erinnerungen, Witze, Rezepte, aber auch nachdenkliche Inhalte.
Sogar ein ungewöhnlicher Bewerbungsaufruf war versteckt.
Klaas Heufer-Umlauf bezeichnete den Teletext als "eine Kunstform, die leider viel zu wenig Beachtung findet". Und genau diese Haltung spiegelte sich im Projekt wider.
Der Teletext, eingeführt in Deutschland 1977, wurde in seiner Gestaltung stets durch technische Limitierungen geprägt – maximal 40 Zeichen pro Zeile, 25 Zeilen pro Seite. Doch gerade diese Einschränkungen fordern seit jeher besondere Kreativität.
Parallel zur Übertragung waren Joko und Klaas weiterhin präsent – als bewegungsarme Figuren im Bild, unterlegt mit beruhigender instrumentaler Musik und gelegentlichen Kommentaren.
Wer die Aktion verpasst hat, kann alle gestalteten Seiten auf Joyn nachträglich einsehen.