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"Maybrit Illner": Kristina Schröder nennt Corona-Shutdown "totalitär"

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Kristina Schröder ist ehemalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.Bild: screenshot zdf
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"Maybrit Illner": Ex-Ministerin: Shutdown wäre "totalitär" – Virologin widerspricht

05.02.2021, 06:3105.02.2021, 09:28
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Lockdown verlängern oder Lockerungen – wie soll die Corona-Politik der Bundesregierung nach Ablauf der Maßnahmen Mitte Februar aussehen, während die Impfungen weiter auf sich warten lassen? Diese Frage stand an diesem Abend bei "Maybrit Illner" zur Diskussion.

Während Markus Söder (CSU) und Peter Tschentscher (SPD) sich ganz im Bilde der Großen Koalition entschlossen und einig zeigten, stritten sich zwei andere Gäste in der Runde.

Kristina Schröder (CDU) kritisierte das strenge Vorgehen der Bundesregierung scharf, besonders mit Blick auf die Folgen für Kinder und Jugendliche. Sie warnte vor totalitärem Handeln. Virologin Jana Schroeder platzte da fast der Kragen. Sie hält die Corona-Strategie inklusive Lockdown für alternativlos.

Das waren die Gäste bei "maybrit illner" am 4. Februar 2021:

  • Peter Tschentscher (SPD), Erster Bürgermeister Hamburg
  • Kristina Schröder (CDU), ehemalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Markus Söder (CSU), Ministerpräsident Bayern
  • Jana Schroeder, Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
  • Stephan Pusch, Landrat Kreis Heinsberg

Virologin kritisiert "Kaugummi-Lockdown"

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Dr. med. Jana Schroeder ist Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Chefärztin des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie der Stiftung Mathias-Spital.Bild: screenshot zdf

Zwar teilen Jana Schroeder und Kristina Schröder sich nahezu den gleichen Nachnamen. Ihre Haltungen zur Strategie der Bekämpfung der Corona-Pandemie könnten dagegen nicht unterschiedlicher sein. Als Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie hat Jana Schroeder nur ein Ziel vor Augen: Die Infektionszahlen müssen schnell und so weit wie möglich sinken.

Von Lockerungen der Corona-Maßnahmen sprach sie an diesem Donnerstagabend bei "Maybrit Illner" nicht – im Gegenteil. Stattdessen nannte sie die Maßnahmen einen "Kaugummi-Lockdown", der eine Infektionswelle nach der anderen nach sich ziehen könne.

Kristina Schröder hält Corona-Shutdown für "totalitär"

Kristina Schröder (CDU), ehemalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, kann die Öffnung von Schulen und Kitas dagegen kaum erwarten. Initiativen wie #ZeroCovid, die ganz nach dem Motto "kurz und schmerzlos" vorübergehend einen Shutdown fordern, hält sie für unvorstellbar.

Bei "Illner" zeigte sie sich entschlossen:

"Ich halte das für einen Weg, der in der Mitte Europas, in unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht umsetzbar ist."

Schröder wolle nicht in einem Land leben, das versuche, so etwas umzusetzen. Die Virologin in der Runde hakte daraufhin sofort ein und forderte ihre Kontrahentin mit der Frage heraus: "Was ist denn Ihre Alternative?"

Daraufhin zählte Kristina Schröder denkbare Alternativen auf. Ihre Vorschläge: flächendeckende Schnelltests und eine Corona-App, die nicht durch einen "paranoiden Datenschutz kastriert ist", wie Schröder es nennt. Die ehemalige Bundesfamilienministerin kritisierte, die Bundesregierung bekämpfe die Pandemie teilweise mit Instrumenten des Mittelalters.

Die Opfer, die der Lockdown fordere, seien nicht unbedingt geringer als die des Virus selbst. "Tun wir doch nicht so, als ginge es bei den Lockdown-Maßnahmen darum, Leben zu retten und auf der anderen Seite stehen ökonomischen Interessen", bemängelte Kristina Schröder.

Landrat Stephan Pusch warnt vor irreparablen Schäden bei Kindern

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Bayerns Ministerpräsident, Markus Söder (CSU), will an Lockdown-Kurs der Bundesregierung festhalten.Bild: screenshot zdf

Besonders Kinder und Jugendliche, so behauptete die CDU-Frau mehrfach, gerieten dabei aus dem Blick. Unterstützung bekam sie dabei vom Landrat des Kreises Heinsberg, Stephan Pusch. Er warnte mit Verweis auf Hirnforscher: "Bei Kindern verändert sich das kindliche Sozialverhalten teilweise irreparabel. Bestimmte Nerven werden gar nicht mehr angesprochen und können auch nicht mehr ohne weiteres aktiviert werden."

Die anderen Politik-Vertreter in der Runde ließ diese Polemik in der Runde jedoch offenbar kalt. Die Kritik prallte an ihnen ab. Peter Tschentscher (SPD) blieb bei seiner Ansicht: "Es gibt zu wenig Spielraum für Lockerungen."

Und auch Markus Söder (CSU) hielt unbeirrt an dem strengen Fahrplan der letzten Wochen fest. "Wir werden lockern, wenn die Zahlen gut sind", lauteten seine Schlussworte.

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