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"heute-show": Welke zeigt altes Video, in dem Drosten jetzige Lage prophezeit

Der Prophet im eigenen Land: Christian Drosten sagte alle jetzigen Probleme bereits im April voraus.
Der Prophet im eigenen Land: Christian Drosten sagte alle jetzigen Probleme bereits im April voraus.bild: screenshot zdf
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"heute-show": Oliver Welke zeigt altes Drosten-Video, in dem er jetzige Lage vorhersagte

15.12.2020, 08:20
jürgen winzer
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"heute-show"-Moderator Oliver Welke ist ja selten ratlos. Jetzt ist es soweit: "Lockdown hart, light, medium-rare - man kennt sich ja gar nicht mehr aus", meinte er. Es wird wohl der harte werden. So klingt's von vielen Seiten - diversen Landesregierungen und Frau Kanzler - einheitlich eindringlich, aber Welke will eher nicht darauf wetten, dass mal "eine bundeseinheitliche Regelung getroffen wird, die länger als drei Stunden hält."

Dabei ist die Tendenz klar: Nachdem der Politik "spät genug" (Welke) eingefallen ist, dass ein harter Lockdown nötig ist, muss es jetzt plötzlich blitzschnell gehen. Man könnte glatt den Klassiker der guten alten Ramones zum Soundtrack umdichten: "Blitzlockdown Rock" statt "Blitzkrieg Bop".

Ernsthaft? Die Kanzlerin empfiehlt Kniebeugen für frierende Schulkinder

Es gehe, so Welke, jetzt um Konsequenz statt Symbolik. "Ausgangssperre in Bayern, das hört sich hart an. Aber mal ehrlich: Wer will denn bei dem Wetter nach 21 Uhr noch raus, wenn die Kneipen alle dicht sind?" Wesentlich härter treffen die seltsamen Tipps, die die Kanzlerin jüngst frierenden Schulkindern gab - und zwar zynisch tief ins Mark: Ein "paar wärmere Sachen" mit in die Schule nehmen. Kniebeugen machen und in die Hände klatschen, denn "da wird's einem wieder warm". Ernsthaft?

Aerobic-Tipps: Fitness-Queen Angela Merkel rät Schulkindern zu Kniebeugen und Händeklatschen als Aufwärmübungen.
Aerobic-Tipps: Fitness-Queen Angela Merkel rät Schulkindern zu Kniebeugen und Händeklatschen als Aufwärmübungen.

Lieferte die "Mutti der Nation" vor ein paar Tagen mit ihrer ergreifend emotionalen Rede zur dramatischen Lage (Tenor: "Wenn wir jetzt unbedingt mit Oma und Opa Weihnachten feiern, könnten es die letzten Weihnachten mit Oma und Opa gewesen sein!") ein rhetorisches Highlight, so muten ihre flapsigen Fitness-Tipps wie ein absoluter Tiefpunkt an. Ihr Kanzleramtssprecher Helge Braun empfahl Leuten, die sich vor übervollen Bussen und Bahnen auf dem Weg zur Arbeit fürchten, allen Ernstes, sie sollten doch "Fahrrad fahren". Verbaler Plattfuß von Helge.

"heute-show" zeigt altes Drosten-Video, in dem er alles vorhersagt

"Wir haben den Sommer verschlafen", stellte Welke nicht zum ersten Mal fest. Und viele wirkten jetzt völlig überrascht. Dabei hätte man nur auf den Chefvirologen der Nation, Christian Drosten, hören müssen.

Welke spielte ein Interview mit Drosten aus dem April (!) ein, dessen damalige Prognosen sich in geradezu prophetischem Ausmaß nun erfüllten.

"Es könnte sein, dass uns der Saisonalitäts-Effekt im Sommer hilft", erklärte Drosten am 24. April 2020 im Interview in der "ZIB2", der Nachrichtensendung des ORF. Ein warmer, trockener Sommer und die Achtsamkeit der Bevölkerung könnte demnach dafür sorgen, glimpflich über den Sommer zu kommen, vermutete Drosten. Doch dieses Szenario berge auch Gefahren. Denn dann "haben [wir] immer noch wenig Bevölkerungs-Immunität und laufen dann mit einer immunologisch naiven Bevölkerung in eine Winterwelle rein." Drosten erklärte weiter: "Das wäre gefährlich und man müsste sich darauf einstellen, dass man wieder in den Lockdown im Winter muss."

Glimpflicher Sommer, wenig Bevölkerungsimmunität, immunologisch naive Bevölkerung, zweite Welle, große Gefahr, Lockdown im Winter. Stimmt alles, die "heute-show" zählte die Anzahl der richtigen Prognosen in diesen wenigen Drosten-Sätzen mit.

"Ganz gute Trefferquote", sagt Welke und verleiht dem Virologen kurzerhand den Titel "Drostradamus". "Gebt dem Drosten eine Sendung bei Astro-TV."

Putsch gescheitert: Stahlknecht stolpert über AfD-Alptraum

Letzteres trifft auch auf die CDU von Sachsen-Anhalt (Welke: "Ein Bundesland, das es nur gibt, damit sich das Saarland nicht so unwichtig fühlt") zu. Weil die sich mit ihren Regierungspartnern SPD und Grüne nicht im Streit um die eigentlich (bundesweit) beschlossene Erhöhung des Rundfunkbeitrags einigen konnte, platzte nicht nur vorerst die Erhöhung, sondern auch beinahe die Kenia-Koalition.

Der Innenminister (Holger Stahlknecht) wurde vom Ministerpräsidenten (Rainer Haseloff) gefeuert, weil er von einer CDU-Minderheitsregierung träumte. Albträumte, denn die hätte von der AfD toleriert werden müssen.

Black Nose Day: "Bitte helfen Sie der CDU!"

"Der Stahlknecht wollte den Haseloff wegputschen", meinte Welke. Das sei zwar gescheitert, aber man könne schon konstatieren, dass "einige Mitglieder der CDU Sachsen-Anhalt einfach anders" seien. Die hätten quasi ihr romantisches Herz am rechten Fleck. Verständlich, wo doch die CDU im Parlament in Magdeburg ständig neben ihrem heimlichen Schwarm, der AfD, säße. Welke: "Alle elf Sekunden verliebt sich ein CDU-Mitglied aus Sachsen-Anhalt in einen AfDler."

Wie rechts schlägt das romantische Herz der CDU in Sachsen-Anhalt?
Wie rechts schlägt das romantische Herz der CDU in Sachsen-Anhalt?bild: screenshot zdf

Angesichts eines akuten Machtvakuums (Welke) sowie inhaltlicher Leere und drohender Führungslosigkeit innerhalb der (gesamten) CDU, spätestens wenn "die Merkel weg ist", rief Tina Hausten (Martina Hill) zum "Black Nose Day" und zu Spenden für die CDU auf: "Spenden sie Ideen, Themen und - noch viel dringender - neue Kandidaten für den Parteivorsitz. Bitte helfen Sie!"

Wegen "Boris, dem Wi.....": Die Queen dankt ab!

Ob Boris Johnson noch zu helfen ist, steht auf einem anderen Blatt. Im Ringen um den "elenden Brexit" (Welke) fragt sich noch immer, ob "Vernunft oder nackter Wahnsinn" die Oberhand behielten. Beide hätten sich ja, so Welke, in Person von Uschi von der Leyen und Briten-Premier Boris Johnson in Brüssel zum Essen getroffen. "Als Nachtisch gab's: keine Entscheidung", wie genau Großbritannien nun den "ökonomischen Selbstmord" begehen wolle.

Der "Tyrannosaurus Brex" Boris Johnson ziehe sein Ding durch, obwohl den Briten, wie Fachleute warnen, die größte Rezession seit 300 Jahren drohe. Auch wenn viele Insulaner Boris (Welke: "Der hat sich sein ganzes Leben durchgelogen") immer noch glaubten (Matthias Matschke: "Zu viel Orangenmarmelade geht halt doch aufs Hirn!"), eine hat mit Boris und den Brexiteers gebrochen: die Queen!

Der Königin legte das "heute-show"-Team eine legendäre Rede in den Mund: "Meine lieben Briten, ich kann nicht länger eure Queen sein. Ich schmeiß hin, denn ich hab euren verdammten Brexit satt. Ernsthaft: Wie blöd kann ein einzelner Idiot sein, ja, ich meine dich, Boris, du Wi.....! Du hast mein stolzes Land in Sch.... verwandelt. Danke für nichts. Deshalb verlasse ich euch - und ziehe nach Deutschland. Elizabeth - out!"

Bienendrama: "Wir töten heute unsere Freundin Biene Maja"

Out sind vielleicht auch bald die Bienen. Im letzten Jahr noch Grund für Volksaufstand und Volksbegehren, fliegen die pelzigen Summsels wieder eher unter dem Radar. Vielleicht ins Aussterben, denn Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), die zum Insektenschutz viel vollmundig ankündigte, hat nichts davon umgesetzt. Das berichtete Till Reiners in einer besonderen Folge von "Biene Maja".

Julia Klöckner ist die böse Spinne Thekla, die gar nicht die Biene Maja mag, sondern die Bauern und deren Glyphosat, berichtete Till Reiners.
Julia Klöckner ist die böse Spinne Thekla, die gar nicht die Biene Maja mag, sondern die Bauern und deren Glyphosat, berichtete Till Reiners.bild: screenshot zdf

Mit der Erlaubnis, dass das laut WHO "wahrscheinlich krebserzeugende" Pflanzenschutzmittel Glyphosat noch vier Jahre lang eingesetzt werden darf, habe sich Klöckner als die böse Spinne Thekla geoutet. Reiners: "Die Klöckner-Thekla mag gar nicht die Biene Maja, die mag viel lieber die Bauern. Und die mögen Glyphosat." Zum beschwingten Abspann erklang die bekannte göttliche Melodie mit leicht abgewandeltem Text: "Wir töten heute unsre Freundin, Biene Maja, kleine, doofe, fette Biene Maja. Stirb doch endlich, Maja."

Stefan Raab zeigt sich beleidigt nach Florian Silbereisens Quoten-Stichelei

Harald Glööckler, Dieter Bohlen, Kai Pflaume und das Schlager-Duo "Die Amigos". Stefan Raab arbeitete sich in den letzten Wochen in seiner Show "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab" immer wieder an denselben Personen ab.

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