Im TV findet sich inzwischen so ziemlich jede Show, die Konkurrenz ist dementsprechend groß. Vor allem in Sachen Dating gibt es nichts, was nicht schon einmal über die Bildschirme geflimmert ist.
Zumindest war das bis zuletzt die Annahme. Denn das britische Fernsehen hat mal wieder gezeigt, dass es sie noch immer gibt: Ideen, die bislang noch nicht ihren großen TV-Auftritt hatten.
Wenn es nach vielen Zuschauer:innen geht, hätte das auch so bleiben können. Denn die neue Dating-Show "Virgin Island" sorgt für Aufsehen – nur eben nicht im positiven Sinne. Statt Lob hagelt es Kritik.
Nun warnen sogar Psycholog:innen vor den fragwürdigen Methoden, die in der Show zum Einsatz kommen.
Die 12 Kandidat:innen der neuen Dating-Sendung auf dem britischen Sender Channel 4 haben alle eins gemeinsam: sie sind Jungfrauen. Und eben genau aus diesem Grund hat es sie im Rahmen von "Virgin Island" in ein Retreat in Kroatien verschlagen. Dort sollen sie bestenfalls mit einer anderen Person körperlich werden, heißt es in der offiziellen Beschreibung der Show.
Die Schwierigkeit: Den meisten von ihnen ist eben genau solch eine Intimität völlig fremd, teilweise unangenehm. Um ihnen zu helfen, beauftragen die beiden Sexualwissenschaftlerinnen Dr. Danielle Harel und Celeste Hirschman mehrere Ersatzpartner:innen. Diese vollziehen dann intime Handlungen mit den Teilnehmer:innen.
Führende Psychologen erklären gegenüber "Daily Mail" nun jedoch, dass die sogenannte "Sexualtherapie durch Surrogat" ernsthafte Risiken mit sich bringe.
Professor Dean McKay, ein führender Psychologe der Fordham University und Präsident der Society for a Science of Clinical Psychology, warnt dort:
Schließlich gebe es auch "nicht den geringsten Beweis" dafür, dass die Ersatztherapie Menschen, die unter sexuellen Ängsten leiden – wie es bei vielen der "Virgin Island"-Teilnehmer:innen der Fall ist – nachweislich helfen. Die Entscheidung des Senders, die Methoden im Fernsehen zu zeigen, sei demnach nicht nur "unethisch", sondern auch "gefährlich".
Besonders für die nichtsahnenden Zuschauer:innen sei das nicht empfehlenswert. "Es stellt eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar", gibt McKay abschließend zu verstehen.
Darauf, dass nicht nur die Praktiken, sondern auch das gesamte Konzept des Dating-Formats mehr als fragwürdig ist, machten viele Zuschauer:innen bereits aufmerksam. Auf X zeigten sie sich empört, Begriffe wie "ausbeuterisch" und "neuer Tiefpunkt" fielen dabei zur Genüge.