Um sich ein Bild von den Vorbereitungen für die Fußball-Weltmeisterschaft zu machen, war Oliver Pocher zuletzt in Katar. Dort dokumentierte er teils lustige, aber auch erschreckende Dinge. Jetzt teilte er seine Erfahrungen und seine Meinung über das Gastgeber-Land und die WM ausführlich.
Das Interesse an Pochers Katar-Reise war offenbar groß. In einer Frage-und-Antwort-Runde auf Instagram beantwortete der Comedian nun einige Fragen zu seinem Aufenthalt: Demnach seien die Menschen vor Ort im Allgemeinen "sehr nett und hilfsbereit" gewesen, allerdings sei er auch fast nur auf Hotelangestellte getroffen.
Einige Tage zuvor hatte der Komiker schon die skurrile Gastfreundschaft des Hotels aufgezeigt: Auf seinem Zimmer hatte man ihn offenbar mit einem Muffin und einem mit Regenbögen und "LOL"-Stickern bestückten Foto begrüßt, worüber sich Pocher bereits amüsierte.
Weiter schilderte er, dass er mit "normalen Kataris" nicht in Berührung gekommen sei und es auch keinerlei Kontrollen gegeben habe. Bei über 40 Grad sei allgemein kaum jemand auf den Straßen unterwegs gewesen.
Trotz der Gastfreundschaft bezeichnete Pocher die WM in Katar als Fehler. Das begründete er damit, dass es vor den WM-Plänen "keine Infrastruktur, keine Stadien, keine Städte, keine Fußballkultur im Land" gegeben habe. "Es wurde einfach ein Deal zwischen Sepp Blatter [Anm. d. Red.: Fifa-Präsident], einigen Funktionären und den Scheichs gemacht, denen Milliarden nichts ausmachen, um das weltweit größte Sportereignis ins Land zu holen", ist Pocher überzeugt.
Zudem deutete Pocher an, die WM selbst dennoch zu schauen, so wie es laut ihm alle tun werden. "Wirkliche Vorfreude" sehe jedoch anders aus. Künftig dürfe es so eine Vergabe nicht wieder geben, betonte er:
Außerdem gab der Komiker zu verstehen, dass er diejenigen, die einen Boykott fordern, nicht ernst nehme. Er gehe davon aus, dass auch diese Personen bei spannenden Spielen ihre Vernunft über Bord werfen und diese verfolgen werden.
Bremsen will sich Pocher selbst offenbar nicht. So schließe er auch nicht aus, bei einem positiven Turnierverlauf für Deutschland, ein Spiel in Katar zu besuchen. Pocher fügte jedoch auch an, dass er nicht wisse, ob er jetzt noch einreisen dürfe.
Die Vorwürfe, er wäre für die Reise bezahlt worden, schmetterte der Comedian ab. Er habe sich selbst und auf eigene Kosten ein Bild von Katar machen wollen, bevor er "einfach nur eine Meinung nachquatsche".
(crl)