Du warst in zwei Jahren mehr als 20 Tage krank? Da wärst du bei der Post unten durch
06.05.2018, 15:56
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Die Deutsche Post macht die Entfristung von
Arbeitsverträgen von den Krankheitstagen eines Mitarbeiters
abhängig. Niederlassungsleiter hätten von der Konzernspitze ein
entsprechendes Konzept bekommen, berichtete "Bild am Sonntag". Darin
heiße es, dass Mitarbeiter in zwei Jahren nicht häufiger als sechsmal
krank gewesen sein beziehungsweise nicht mehr als 20 Krankheitstage
anhäufen dürften.
Und es geht noch weiter:
Mitarbeiter dürften "höchstens zwei selbstverschuldete Kfz-Unfälle mit einem maximalen Schaden von 5000 Euro" verursachen
Postboten dürften in drei Monaten nicht mehr als 30 Stunden länger für ihre Touren brauchen als vorgesehen
Das sagt die Post dazu:
Ein Sprecher der Post in Bonn bestätigte den Bericht am Sonntag auf
Anfrage. Die Aufregung darüber erschließe sich ihm nicht, sagte er.
Die gleichen Medien, die das Konzept nun kritisierten, wären die
ersten, die aufschreien würden, wenn es Mängel bei der Zustellung
geben sollte. "Dass wir im Konzern überlegen, wer auf Dauer den
Anforderungen gewachsen ist, das ist im Interesse aller Beteiligten,
insbesondere der Kunden", sagte der Sprecher.
Die Tätigkeit des
Postboten sei auch körperlich anstrengend. Im übrigen lege die Post
aber keine Schablonen an, sondern berücksichtige immer das
Gesamtbild. Da Zusteller im Moment dringend gesucht würden, könne man
außerdem davon ausgehen, dass die Auswahl nicht nach zu strengen
Kriterien erfolge.
Aus der Politik kamen andere Stimmen:
"Diese Kriterien sind völlig menschenverachtend und sittenwidrig."
Beate Müller-Gemmeke, Grünen-Sprecherin für ArbeitnehmerrechteBild am Sonntag
"So ein Kriterienkatalog, wie er vorliegt, ist ein Quatsch und der Personalabteilung eines Großunternehmens unwürdig."
Peter Weiß, Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe von CDU/CSUBild am Sonntag