Das könnte ganz schön teuer werden! Durch den Vorrunden-K.o. der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM-Endrunde in Deutschland dürften mehrere Millionen Euro verbrannt sein.
"Das frühe Ausscheiden der Nationalelf ist für die Gastronomen eine große Enttäuschung in geschäftlicher Hinsicht. Die Erwartungen waren, auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen in den vergangenen Jahren, hoch. Die Betriebe haben unglaublich viel investiert – in Leinwände und Fernseher sowie Übertragungsrechte. Sie haben Veranstaltungen geplant und vorbereitet, Waren eingekauft, auch Personal eingestellt", beschrieb DEHOGA-Sprecherin Stefanie Heckel dem SID die Probleme der Gaststätten.
Zur Abmilderung der Umsatzausfälle bliebe den Wirten für die kommenden Wochen jedoch noch die Hoffnung, "dass uns der Wettergott hold ist".
Die Adidas-Aktie verlor am Donnerstag 2,3 Prozent. Trotzdem sieht der Ausrüster der Nationalmannschaft das Aus gelassen: "Selbstverständlich sind wir enttäuscht, aber so ist der Sport. Mal gewinnt man, mal verliert man." Adidas stehe aber in guten wie schlechten Zeiten zu seinen Partnern, sagte eine Sprecherin.
Mit Russland, Schweden, Mexiko, Spanien, Argentinien und Belgien hat bereits die Hälfte der zwölf von Adidas ausgerüsteten Mannschaften den Einzug ins Achtelfinale geschafft. Und mit Japan und Kolumbien habe man am Donnerstagabend zwei weitere Eisen im Feuer.
In dieser Branche hat die Enttäuschung einen einfachen Grund: "Die TV-Spots sind gebucht", erläuterte Manfred Parteina, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes ZAW.
Dennoch ist klar, dass die im WM-Umfeld platzierte Werbung ohne die deutsche Mannschaft weniger Aufmerksamkeit erfahren wird. Auch kurzfristige zusätzliche Werbemaßnahmen wie beim Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 wird es dieses Mal nicht geben. "Das frühe Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bedeutet werblich zwar eine kleine Delle, die aber keine nachhaltige Wirkung entfalten wird", sagte Parteina.
Aus Sicht des IWD ist derweil die deutsche Wirtschaft einer der größten Nutznießer von Deutschlands WM-Debakel. Basierend auf einer Modellannahme ließen die Kölner Wissenschaftler den SID wissen, dass den Unternehmen nunmehr weitere Produktionsausfälle in dreistelliger Millionenhöhe erspart blieben.
Denn: Alleine der Mittwoch hatte die Wirtschaft 200 Millionen Euro gekostet. Die Gründe:
(hd/afp)