Sich im Flieger in den Sitz knallen, die Tasche unterm Vordersitz verstauen und schön den Kaffee auf dem Aufklapptisch abstellen – das alles könnte bald der Vergangenheit angehören.
Denn Teile der Luftfahrt-Industrie arbeiten wohl gerade an Möglichkeiten, um die Flugpassagiere raus aus den Sitzen und rein in die Stehplätze zu bekommen.
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Auf einer Branchenmesse in Hamburg stellte etwa der italienische Hersteller "Avio Interiors" im April neue Sitze vor, die eigentlich gar nicht mehr so genannt werden können.
Der "Skyrider 2.0" ist so designt, dass Passagiere in einer Art aufrechten Schale hocken, ihre Beine dabei aber bis zum Boden ausstrecken. Tische am Rücken des Vordersitzes gibt es nicht, genauso wenig wie Stauraum oder Fernseher.
So sollen die Sitze aussehen
Damit würde Platz für 20 Prozent mehr Passagiere geschaffen, glauben die Hersteller, die acht Jahre lang an dem Modell gearbeitet haben. Außerdem sollen die Sitze 50 prozent weniger Gewicht haben, als die Standardversion. Und diese Preisersparnis der Airlines könnte sich in günstigeren Flugtickets niederschlagen.
Wer sparen will, muss also bald im Flieger stehen?
Wenn es nach den Herstellern geht, Ja. Doch nicht alle sind Fans der Idee. Die Sitze sähen ungemütlich aus und könnten von älteren oder behinderten Menschen nicht genutzt werden, sagen Kritiker auf Twitter. Die Sparmaßnahmen der Fluggesellschaften gehen vielen Passagieren langsam auf die Nerven.
Auf Twitter reagieren die User verstimmt auf das neue Produkt:
Schon 2010 hatte die Billig-Airline Ryanair mit der Idee geliebäugelt, Stehplätze auf Kurzstrecken anzubieten. Damals war der Plan unter anderem an Sicherheitsbedenken der European Aviation Safety Agency (Easa) gescheitert.
"Avio Interiors" ist jedoch optimistisch, dass ihr Produkt sich durchsetzen wird: "Skyrider 2.0 eröffnet auch den Menschen die Möglichkeit zu fliegen, die es sich bislang nicht leisten konnten." Auch, wenn es im Stehen ist.