Schade aber auch.Bild: iStockphoto/getty
Wirtschaft
09.07.2019, 06:0009.07.2019, 07:47
Der Club der Dollar-Millionäre schrumpft und
das Vermögen sinkt: Verluste an den Aktienmärkten haben im
vergangenen Jahr Spuren hinterlassen. Das Vermögen der Reichen
weltweit verringerte sich gegenüber 2017 in der Summe um fast drei Prozent auf 68,1 Billionen Dollar, wie aus einer am Montag
veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens Capgemini
hervorgeht.
- Es war das erste Minus seit sieben Jahren. "Ein Rückgang an den Aktienmärkten schlägt in der Regel besonders stark durch", erläuterte Capgemini-Experte Klaus-Georg Meyer.
- Zugleich verlor der Club der Dollar-Millionäre erstmals seit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 Mitglieder – auch in Deutschland.
Flaute am Aktienmarkt
Dort sank die Zahl der Menschen, die über ein
anlagefähiges Vermögen von mehr als einer Million Dollar verfügen,
den Angaben zufolge um 1,1 Prozent auf 1,35 Millionen. Das
Gesamtvermögen verringerte sich um 3,9 Prozent auf gut 5 Billionen
Dollar. Neben internationalen Handelskonflikten, die die
Weltwirtschaft belasten, hätten auch die Unwägbarkeiten des Brexits
für Verunsicherung gesorgt.
Nach Daten der Bundesbank hatte die Flaute am Aktienmarkt Ende 2018
auch in der Breite Spuren hinterlassen. Erstmals seit drei Jahren war
das Geldvermögen der Privathaushalte in Deutschland gesunken. Es
verringerte sich im vierten Quartal gegenüber dem dritten Vierteljahr
um gut 28 Milliarden auf 6,02 Billionen Euro. Börsen-Anleger hatten
das verlustreichste Jahr seit der Finanzkrise 2008 erlebt. Der
deutsche Leitindex Dax verlor mehr als 18 Prozent.
Und wo steht Deutschland?
Trotz des Rückgangs zählt Deutschland weiterhin zu den Ländern mit
den meisten Dollar-Millionären. An der Spitze stehen die USA, gefolgt
von Japan, Deutschland und China. Die vier Länder stehen Capgemini
zufolge zusammen für 61,2 Prozent der Vermögenden weltweit. Meyer
zufolge dürfte ein Großteil der vermögenden Bundesbürger aus
mittelständischen Unternehmen stammen oder entsprechend geerbt haben.
Für mehr als ein Viertel des weltweiten Vermögensverlustes stand
China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wächst nicht mehr so
rasant wie in der Vergangenheit. Spuren hinterlässt unter anderem der
Handelskrieg mit den USA.
Rund um den Globus gab es den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 18
Millionen Dollar-Millionäre. Das waren 0,3 Prozent weniger als im
Jahr 2017. "Persönlich würde ich mir aber keine Sorgen um die
Dollar-Millionäre machen", sagte Meyer. Es sei normal, dass es im
Laufe der Jahre mal einen kleinen Rückgang gebe.
Größte Verluste bei den Ultrareichen
Die größten finanziellen Verluste verzeichneten der Studie zufolge
die Ultrareichen, die über mehr als 30 Millionen Dollar verfügen. Ihr
Gesamtvermögen sank um rund sechs Prozent. "Der weltweite
Vermögensrückgang konzentriert sich ganz klar auf diese Gruppe",
sagte Meyer. Die "Millionäre von nebenan" (1 bis 5 Mio. Dollar) waren
am geringsten betroffen. Ihr Vermögen verringerte sich in der Summe
um 0.4 Prozent.
Capgemini berücksichtigt bei seinem jährlich erstellten "World Wealth
Report" Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, alternative Investments
wie Rohstoffe oder Hedgefonds, Bargeld sowie Immobilien, sofern sie
nicht selbst genutzt werden.
(pb/dpa)
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