Der Weltraumpionier Sigmund Jähn, der als erster Deutscher ins All flog, ist im Alter von 82 Jahren gestorben.
"Mit Sigmund Jähn verliert die deutsche Raumfahrt einen weltweit anerkannten Kosmonauten, Wissenschaftler und Ingenieur", erklärte die DLR-Vorstandsvorsitzende Pascale Ehrenfreund. "Der erste Deutsche im All hat sich auch immer als Brückenbauer zwischen Ost und West im Sinne der friedlichen Nutzung des Weltraums verstanden."
Bei seinem Ausflug ins All umrundete Jähn 125 Mal die Erde. Er absolvierte wissenschaftliche Experimente und erforschte die Weltkugel mit einer Kamera. Der Blick auf die Erde, die Polarlichter, die zerbrechlich wirkende Atmosphäre - all dies habe sich in sein Gedächtnis eingebrannt, berichtete Jähn noch Jahrzehnte später. Das bewegendste Naturschauspiel aber seien die Sonnenaufgänge gewesen; "ein Farbenspiel sondergleichen".
Nach seiner Rückkehr aus dem All wurde Jähn über Nacht zu einem der bekanntesten Gesichter des Ostblocks und zur Propagandafigur. Die DDR feierte, dass sie die Bundesrepublik im Rennen um den ersten Deutschen im Weltraum geschlagen hatte. Erst fünf Jahre nach Jähn schickte die Bundesrepublik mit Ulf Merbold ihren ersten Raumfahrer ins All.
(pb/afp)