623 Kilometer lang, davon 515 Kilometer im Meeresboden vergraben: Das neue Hochspannungskabel "Nordlink" ist fertig und betriebsbereit. Gibt es in Deutschland zu wenig Sonne und Wind, können die Norweger durch dieses Kabel ihren Ökostrom aus Wasserkraft liefern – und hat Deutschland Strom übrig, wird er in Richtung Norden geleitet.
Der Probebetrieb starte noch im Dezember, der kommerzielle Betrieb im Frühling, wie der norwegische Fernsehsender NRK berichtet.
Håkon Borgen, Konzernchef der norwegischen Projekt-Seite Statnett, äußerte sich "stolz" darüber, dass man das längste Seekabel der Welt gebaut habe.
Auf deutscher Seite ist Tennet für das Projekt zuständig. Die rund zwei Milliarden Euro teure Leitung soll dem Austausch erneuerbarer Energien zwischen Deutschland und Norwegen dienen. An den Konverterstationen in Wilster (Schleswig-Holstein) und Tonstad (Norwegen) soll der Strom von Gleich- in Wechselstrom umgewandelt und in das deutsche beziehungsweise norwegische Netz eingespeist werden.
Nordlink hat eine Kapazität von 1400 Megawatt und kann rechnerisch mehr als 3,6 Millionen deutsche Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen. Das entspricht in etwa der Einspeiseleistung von 466 Windkraftanlagen zu je 3 Megawatt.
(andi/dpa)