Die Vorbereitung auf die anstehenden Länderspiele in der Uefa Nations League hat bereits am Montag begonnen, das erste Training folgte am Dienstagvormittag, ehe es für das DFB-Team bereits am Mittwoch nach Mailand geht.
Ein straffer Zeitplan vor allem für insgesamt sieben Nationalspieler – fünf vom VfB Stuttgart und zwei aus Leverkusen – die noch am Sonntag das Topspiel des 26. Spieltags in der Bundesliga ausgetragen haben.
Angesprochen auf die eng getakteten Spielansetzung und die steigende Belastung im Fußball antwortete Oliver Bierhoff mit einem Kopfschütteln. "So richtig Mitleid habe ich nicht", sagte der ehemalige Manager der Nationalmannschaft im Interview mit "sport.de". Er sei schließlich selbst Profi gewesen. Und die Spieler "nicht dazu gezwungen".
Die Spieler wüssten, worauf sie sich einlassen, auch wenn es "hart" sei, meinte Bierhoff. "Auf der anderen Seite sind es eben auch enorme Summen, die bezahlt werden."
Oliver Bierhoff war nach seiner aktiven Karriere als Spieler erst Teammanager, dann, nach einer Strukturreform, als einer von vier DFB-Sportdirektoren. Nach dem desaströsen Ausscheiden bei der WM 2022 in Katar trennten sich der Verband und Bierhoff. Sein Nachfolger wurde Andreas Rettig.
Als Funktionär galt Bierhoff seit jeher umstritten. Fans warfen ihm Arroganz vor, ein Disput mit Rudi Völler wurde 2007 in der Öffentlichkeit ausgetragen, auch mit Michael Ballack eckte er an. Zuletzt sorgte er bei der WM 2022 in Katar für Aufsehen als er unter anderem sagte, dass er keine übermäßigen Belastungsprobleme in dem engmaschigen Terminplan vor der WM sieht.
"Aus meiner Sicht gibt es keine höhere Belastung durch die WM", sagte er einst auf der Pressekonferenz des DFB. Eine Aussage, die ein Blick auf die Fakten widerlegt.
Zuletzt sorgte der Terminplan auf der Seite des DFB für Unmut. Bundestrainer Julian Nagelsmann und DFB-Sportdirektor Rudi Völler übten harsche Kritik an der Terminierung des 26. Bundesliga-Spieltags. Laut Völler hätte man den Interessenskonflikt zwischen DFL und DFB vermeiden können.
"Julian hat bei der Nominierung schon etwas dazu gesagt, dass es ihm nicht gefällt, mir auch nicht, natürlich uns allen nicht. Das hätte man im Einklang lösen können", sagte Völler bei Welt-TV.
Durch die notwendige Regenerationszeit verringert sich die ohnehin schon knappe Möglichkeit zu Training und Vorbereitung für Nagelsmann mit seinem kompletten Kader. "Danke noch für die Terminierung. Die ist sehr gut aus Nationalmannschaftssicht", hatte Nagelsmann ironisch auf die Ansetzung reagiert.
(Mit Material der dpa)