Ein Sommertag an der Ostsee, das Wasser lädt ein, die Sonne lacht – alles scheint perfekt für einen erholsamen Badeausflug. Doch wer genau hinschaut, entdeckt derzeit ein unscheinbares Lebewesen, das dem Urlaubsvergnügen schnell ein schmerzhaftes Ende bereiten kann.
Kaum sichtbar, aber mit spürbarer Wirkung sorgt es für unangenehme Überraschungen und führt bei manchen Schwimmer:innen zu ernsthaften Folgen.
Mit ihrer rasanten Ausbreitung bereitet die invasive Art Wissenschaftler:innen und Gesundheitsbehörden zunehmend Sorgen.
Die Ostsee zählt zu den beliebtesten Sommerzielen für Badeurlauber:innen – doch in diesem Jahr lauert eine unscheinbare, aber gefährliche Gefahr im Wasser: die Klammerqualle (Gonionemus vertens).
Sie ist klein – nur ein bis drei Zentimeter im Durchmesser – und trägt ein gelbes Kreuz auf ihrem durchsichtigen Schirm. Sie sitzt oft auf Seegras oder Algen, wo sie für Badegäste kaum erkennbar ist.
Ihr Gift kann nicht nur heftige Schmerzen verursachen, sondern auch Muskelkrämpfe, Atembeschwerden und im schlimmsten Fall allergische Schocks auslösen. Mediziner:innen warnen, dass allergische Reaktionen auf Quallenstiche in den Sommermonaten keine Seltenheit sind und keinesfalls unterschätzt werden dürfen.
Ursprünglich aus dem westlichen Pazifik stammend, hat die Klammerqualle in den vergangenen Jahren die europäischen Küsten erobert. Mittlerweile wurde die Qualle in Norwegen, Schweden und an der Ostsee gesichtet.
Am Snarøya-Strand bei Oslo endete laut "OE24" ein entspannter Badetag für eine 32-jährige Schwimmerin mit einer schmerzhaften Verletzung. Während sie ins Wasser stieg, bemerkte sie eine kleine Qualle – unscheinbar und fast durchsichtig. "Es stach wie verrückt in den Arm", erzählt sie "OE24". Der Stich am linken Unterarm verursachte sofort starke Schmerzen und Brennen.
Erste Hilfe mit Salzwasser half nur begrenzt, sodass die Frau kurze Zeit später im Krankenhaus behandelt werden musste.
Beim Ostsee-Urlaub sollten Badegäste besonders aufpassen, vor allem in flachen Bereichen mit Seegraswiesen, wie Thomas Dahlgren, Meeresforscher an der Universität Göteborg, beim schwedischen Sender TV4 Nyheterna erklärte.
Am besten soll man diese Stellen beim Schwimmen meiden, um nicht aus Versehen auf die gefährliche Qualle zu treffen. Die Warnschilder vor Ort sollten dabei unbedingt ernst genommen werden.
Wer die perfekt wirkende Badestelle ausfindig machen konnte, sollte dennoch einen kurzen Blick ins Wasser wagen, bevor man reinspringt. So können unangenehme Überraschungen vermieden werden. Gerade Kinder sollten beim Badespaß gut im Auge behalten werden.
Selbst die aufmerksamsten Schwimmer:innen können sich nicht komplett schützen. Wer doch von einer Qualle gestochen wird, sollte schnell und richtig reagieren, damit die Schmerzen nicht schlimmer werden. Zuerst sollte laut der "Bild" die betroffene Stelle mit Salzwasser oder Essig abgespült werden – Süßwasser und Alkohol sind dagegen keine gute Idee, sie könnten die Verletzung verschlimmern.
Falls noch Tentakel festkleben, sollten diese vorsichtig mit Handschuhen entfernt werden. Gleichzeitig darf aber auf keinen Fall gerieben oder gekratzt werden, sonst verteilt sich das Gift noch mehr. Wenn das nur schwer auszuhalten ist, hilft eine Kühlung, um die Symptome und Schmerzen zu lindern. Auch ein heißes Bad von 40 bis 45 Grad soll helfen.
Bei starken Schmerzen oder Atemproblemen heißt es: ab in die Praxis oder Klinik – lieber auf Nummer sicher gehen.