
Giulia Gwinn zählt zu den beliebtesten Fußballerinnen Deutschlands.Bild: IMAGO images / pictureteam
EM 2025
Giulia Gwinn führt die DFB-Frauen bei der EM 2025 in der Schweiz erstmals als Kapitänin aufs Feld. Nach zwei Kreuzbandrissen und einem verpassten WM-Turnier ist sie zurück – und mit ihr ein besonderer Talisman.
24.06.2025, 19:2324.06.2025, 19:23
Der Countdown läuft. Am 2. Juli beginnt die Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz. Giulia Gwinn wird das DFB-Team erstmals als Kapitänin auf den Platz führen.
Nach dem Rücktritt von Alexandra Popp entschied sich Bundestrainer Christian Wück, der 25-Jährigen die Binde zu geben. Bereits unter Interimscoach Horst Hrubesch hatte sie erste Erfahrungen in der Rolle gesammelt. Damals lobte er sie als "gestandene Nationalspielerin mit viel Erfahrung".
Mit 63 Länderspielen gehört Gwinn inzwischen zu den prägenden Gesichtern des Teams. Auch auf Vereinsebene zählt sie zu den Leistungsträgerinnen: Mit dem FC Bayern gewann sie zuletzt drei Meistertitel in Folge und in diesem Jahr erstmals auch den DFB-Pokal – das erste Double ihrer Karriere.
Gwinn trägt Talisman unter Sport-BH – eingenäht von Mama
Trotz aller Erfolge und ihrer noch jungen Karriere musste Gwinn auch schon Rückschläge einstecken. In der Vergangenheit plagten die Defensivakteurin Verletzungen, zweimal riss sie sich das Kreuzband.
Erst am rechten Knie, im September 2020, und dann am linken Knie, nur zwei Jahre später. Beide Male war sie mit dem DFB-Team im Einsatz.
Im Zuge dessen hat ihre Mutter ein kleines Herz in ihren Sport-BH eingenäht. "Auf Brusthöhe", sagt Gwinn im "Bild"-Podcast "Phrasenmäher". Ihre Mutter sei demnach sehr abergläubisch. Sie "wollte mir nach zwei Kreuzbandrissen etwas mitgeben, was mich beschützt und was ich auf dem Platz bei mir habe", erzählt Gwinn weiter.
Da persönliche Gegenstände im Spiel nicht erlaubt sind, nähte ihre Mutter das Stoffherz also direkt in die Kleidung. Seitdem muss Gwinn den Sport-BH bei jedem Einsatz tragen, "gewaschen natürlich".
Nach Kreuzbandriss: Gwinn kämpft sich zurück ins DFB-Team
Nachdem sich Gwinn zweimal schwer verletzt hatte, bewies sie Willenskraft und schaffte den Sprung zurück in die Nationalmannschaft.
Damals, nach ihrem zweiten Kreuzbandriss, verpasste sie die WM 2023 in Australien und Neuseeland. Das Turnier begleitete sie stattdessen als TV-Expertin für das ZDF. Und sah vom Spielfeldrand dabei zu, wie Deutschland bereits in der Vorrunde aus dem Turnier ausschied.
Nach ihrer Genesung kehrte Gwinn unter Hrubesch ins Nationalteam zurück. In der Olympia-Qualifikation spielte sie wieder eine feste Rolle und gewann mit dem Team bei den Spielen in Paris im Sommer 2024 die Bronzemedaille. Seitdem gehört sie zu den Führungsspielerinnen – nun auch offiziell mit Kapitänsbinde.
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