Nachhaltigkeit
Good News

Forscher vermessen Meeresboden mithilfe von Walgesängen

Tail of the humpback whale. Mexico. Sea of Cortez. California Peninsula . An excellent illustration.
Der Gesang von Finnwalen kann bis zu 1600 Kilometer entfernt wahrgenommen werden. Bild: iStockphoto / ANDREYGUDKOV
Good News

Forscher vermessen Meeresboden mithilfe von Walgesängen

15.02.2021, 12:0515.02.2021, 12:05

Was in den Tiefen des Ozeans vor sich geht, davon haben wir oft nur eine ungefähre Ahnung. Noch schwieriger wird es, wenn man tiefer blickt: in die Erdkruste unterhalb des Meeresbodens. Seismologen untersuchen und kartografieren diesen, um etwa Rückschlüsse auf Erdbeben ziehen zu können. Das wird normalerweise mit speziellen Luftgewehren getan, die vom Meeresboden ein Echo zurückwerfen, das Aufschluss über dessen Beschaffenheit gibt.

Einem internationalen Forscherteam ist es nun jedoch gelungen, diese Messungen mit einem natürlichen Geräusch vorzunehmen: mit den Gesängen von Finnwalen nämlich.

Wie die Forscher im Fachmagazin "Science" schreiben, gehören deren Gesänge zu den lautesten natürlichen Geräuschen im Ozean. Sie können sich bis zu 1600 Kilometer weit verbreiten und eine Lautstärke von 189 Dezibel erreichen. Das ist vergleichbar mit der Lautstärke, die von einem Frachtschiff ausgeht.

Einsatz in Meeresschutzgebieten denkbar

Die Walgesänge sind damit laut genug, als dass ihr Echo vom Meeresboden zurückgeworfen und aufgezeichnet werden kann. Die Forscher können so Aussagen darüber treffen, wie kompakt verschiedene Erdschichten unterhalb des Meeresgrundes sind.

Warum das eine gute Nachricht für die Meeresbewohner ist? Unterwasserlärm kann nicht nur das Gehör von Walen und anderen Tieren schädigen, sondern auch deren Kommunikation miteinander empfindlich stören. Auch die Luftgewehrschüsse können den Tieren so schaden, was sich durch die Messung mit den Walgesängen vermeiden lässt.

Komplett ersetzen können die Walgesänge die bisherigen seismografischen Untersuchungen allerdings nicht, sagen die Forscher. In Einzelfällen könnten sie aber zur Vermessung des Ozeanbodens verwendet werden – und beispielsweise den Bewohnern von Meeresschutzgebieten eine Menge Stress und Lärm ersparen.

(ftk)

Supermarkt: Unverpackt-Läden kämpfen um ihr Überleben
Im Unverpackt-Laden wird nicht nur das Herz von umweltschonenden Plastikvermeider:innen, sondern auch von Bioliebhaber:innen gefüllt. Doch die einst trendige Branche kriselt. Eine Berliner Inhaberin spricht im Gespräch mit watson Klartext: "Alles, was boomt, boomt halt irgendwann auch nicht mehr".
Ein Wocheneinkauf kann lästig sein. Nicht nur, weil er lange dauern und dabei schnell teuer werden kann. Sondern auch, weil die schiere Anzahl an Plastikverpackungen schon nach der ersten Speisezubereitung den Mülleimer überfüllt. Eine Gefahr für die ohnehin schon um ihr Überleben kämpfende Umwelt.
Zur Story