Wenn der Torwart zu lange zögert, wird es künftig richtig gefährlich – zumindest für seine eigene Mannschaft. Es ist eine vom International Football Association Board (Ifab) verabschiedete Regeländerung, die das Zeitspiel eindämmen und das Spiel beschleunigen soll:
Hält ein Torhüter den Ball länger als acht Sekunden in der Hand, wird dem Gegner nicht mehr wie bisher ein indirekter Freistoß zugesprochen, sondern ein Eckstoß. Der Schiedsrichter zählt dabei ab fünf Sekunden sichtbar herunter.
Die bisherige Sechs-Sekunden-Regel hatte in der Praxis kaum Konsequenzen. Mit der Einführung einer sichtbareren Zählweise und der veränderten Sanktion – Eckball statt Freistoß – wird ein lange unbeachtetes Problem nun aktiv bekämpft.
Erste Tests zeigten eine "erhebliche positive Wirkung", so das Ifab – ein Gremium, das die Regeln des Fußballspiels diskutiert und verändert.
Die neue Acht-Sekunden-Regel ist eine von vielen Änderungen, die ab dem 1. Juli 2025 offiziell in Kraft treten. Sie darf aber bei Turnieren, die bereits vorher stattfinden, angewendet werden. Deshalb gilt sie schon bei der Klub-WM, die am 14. Juni in den USA beginnt.
Aber welche weiteren Neuerungen kommen auf Teams, Schiedsrichter und Fans noch zu?
Was bislang in der Bundesliga nur ein Pilotprojekt war, wird nun auch auf internationaler Bühne Realität: Schiedsrichter sollen künftig nicht mehr schweigen, wenn der VAR eingreift – sondern erklären.
Wie auch unter anderem bei der Partie zwischen Leverkusen und Hoffenheim im Februar, als Schiedsrichter Robin Braun per Stadionmikrofon den Aberkennungsgrund eines Elfmeters mit den Worten "Nach Ansicht der Bilder lag eine Abseitsstellung vor" dem Publikum direkt mitteilte. Ein Novum in der Bundesliga, das auch in Zukunft taugen könnte.
Bei der Klub-WM 2025 soll diese Form der Kommunikation institutionalisiert werden. Nach längeren oder besonders folgenreichen VAR-Prüfungen können die Schiedsrichter ihre Entscheidungen öffentlich erläutern – klar, präzise, für alle verständlich. Die Hoffnung: weniger Spekulation, mehr Akzeptanz.
Dazu passend plant die Fifa einen weiteren Schritt Richtung Transparenz. Der Weltverband öffnet das Spielgeschehen für eine bislang ungewohnte Perspektive: Körperkameras.
Was im Amateurbereich in England bereits für mehr Disziplin auf dem Platz gesorgt hat, wird nun auch auf großer Bühne getestet. Bei der Klub-WM tragen ausgewählte Unparteiische erstmals Bodycams, deren Aufnahmen nicht nur für Schulungen, sondern auch in der Liveübertragung genutzt werden sollen.
Auch abseits der großen Neuerungen – VAR-Kommunikation, Bodycams und neue Sanktionen für Torhüter – wird am Detail gefeilt. Manche Änderungen mögen auf den ersten Blick unscheinbar wirken, könnten im Spielfluss aber durchaus Wirkung entfalten. Zwei davon betreffen den Umgang mit Spielunterbrechungen.
Die Klub-WM 2025 findet vom 14. Juni bis 13. Juli in den USA statt – erstmals im neuen, erweiterten Format mit 32 Teams. Mit dabei sind auch Borussia Dortmund und der FC Bayern München, die sich jeweils durch die Fünfjahreswertung qualifiziert haben.