Eine richtige Sommerpause werden die BVB-Profis nach Ende der aktuellen Saison nicht haben, oder wenn, dann nur eine zerstückelte. Denn erstmals findet in diesem Jahr die Klub-WM in neuem Ausmaß statt. Insgesamt 32 Teams aus der ganzen Welt nehmen an dem Wettbewerb vom 14. Juni bis 13. Juli in den USA teil.
Die Dortmunder werden ihr Lager in Fort Lauderdale aufschlagen. Zumindest finanziell würde sich ein sehr gutes Abschneiden lohnen. Pro Sieg in der Gruppe würde der BVB zusätzlich zwei Millionen US-Dollar einnehmen. Ein Achtelfinaleinzug würde weitere 7,5 Millionen US-Dollar bringen.
Mit jeder weiteren Runde gäbe es zusätzliche Zahlungen im zweistelligen Millionenbereich. Allein deshalb ist ein starkes Abschneiden für die Dortmunder wichtig. "Wir werden diesen Wettbewerb als Verein maximal motiviert angehen", kündigt Sport-Geschäftsführer Lars Ricken an. In Gruppe F trifft Borussia Dortmund auf Fluminense Rio de Janeiro, Mamelodi Sundowns und Ulsan HD FC.
Das komplette Turnier und damit alle Spiele des BVB werden von Dazn übertragen.
Der brasilianische Traditionsklub ist wohl der bekannteste Gegner der Dortmunder. Ricken hatte kurz nach der Auslosung eingeordnet: "Ich persönlich finde es aufgrund unserer langen Tradition brasilianischer BVB-Spieler auch super, dass wir auf ein brasilianisches Team treffen."
Tradition hin oder her, am Ende wird mit "Tricolor", wie Fluminense auch genannt wird, vermutlich der schwierigste Gegner auf Dortmund um Trainer Niko Kovač warten. Besonders bekannt sollte Thiago Silva sein, der 19 Jahre in Europa spielte, darunter lange für Paris und Chelsea. Aber auch Bundesliga-Kenner werden mit Renato Augusto, der zu seinem Karrierebeginn von 2008 bis 2013 für Leverkusen spielte, ein altes Gesicht wiedersehen.
Mit Mamelodi Sundowns aus Pretoria trifft der BVB auf den südafrikanischen Meister. Seit Einführung der Premier Division 1996/97 in Südafrika gewannen "The Brazilians" den Titel 14-Mal.
Den Spitznamen hat Mamelodi Sundowns in erster Linie nicht etwa wegen der fußballerischen Klasse und dazugehöriger Quervergleiche zur brasilianischen Spielkultur. Vielmehr wird auf die Spielkleidung mit gelben Shirts und blauen Hosen abgezielt – ganz die Brasilianer eben.
Mit dem Portugiesen Miguel Cardoso an der Seitenlinie steht Mamelodi unter europäischem Einfluss, was die Spielidee angeht, gleichzeitig ist der Brasilianer Lucas Ribeiro in diesem Jahr der erfolgreichste Torjäger.
Ulsan hat mit gerade mal 16,3 Millionen Euro laut "Transfermarkt" den geringsten Kaderwert in der Gruppe. Dennoch hat der Klub bereits fünf Mal die südkoreanische K League gewonnen.
Die Südkoreaner gelten wohl als die größten Außenseiter. Im gesamten Kader von Trainer Pan-gon Kim stehen nur sechs ausländische Spieler, der Rest der Profis stammt aus Südkorea.
Sollten die Dortmunder die Gruppenphase überstehen, treffen sie im Achtelfinale auf ein Team aus der Gruppe E. Als Sieger der Gruppe würden sie am 2. Juli um 3 Uhr deutscher Zeit gegen den Gruppenzweiten antreten, als Zweiter wäre es bereits der 30. Juni um 21 Uhr gegen den Sieger der Gruppe E.
In Gruppe E befinden sich Inter Mailand, River Plate (Argentinien), CF Monterrey (Mexiko) und Urawa Red Diamonds (Japan).