Es gibt Trikots, die erzählen Geschichte. Und es gibt solche, die selbst zur Anekdote werden. Im Fall von Borussia Dortmunds vermutlichem Klub-WM-Dress scheint Letzteres der Fall zu sein.
Wie das Leak-Portal "FootyHeadlines" berichtet, werden die Schwarzgelben bei ihrer Premiere auf der erweiterten Fifa-Bühne in einem Sondertrikot auflaufen – eines, das bereits jetzt hitzige Debatten entfacht.
Das Design, gefertigt in Kooperation mit Puma und dem Künstlerkollektiv "KidSuper Studios", will mutig sein, avantgardistisch gar. Laut "FootyHeadlines" sei es "eines der gewagtesten und einzigartigsten Designs der Vereinsgeschichte".
Doch was auf dem Papier nach Kunst klingt, wirkt in der Praxis auf viele Fans eher wie ein missglückter Versuch, den Geist von Street-Art auf Polyester zu bannen. Vor allem die kreisförmigen Muster auf Schultern und Ärmeln sowie die groben Pinselstriche auf der unteren Trikotfront sorgen in den sozialen Netzwerken für Irritation.
Statt eines kreativen Ausrufezeichens sehen viele Fans ein modisches Fragezeichen – das farbenfrohe Experiment polarisiert, der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. "Kinder haben das entworfen", heißt es augenzwinkernd in einem Kommentar.
Ironischerweise trifft diese Analyse sogar zu: "KidSuper Studios" ist bekannt dafür, mit kindlich-naivem Gestaltungsansatz zu arbeiten. Auch Micky Beisenherz, Podcaster und bekennender BVB-Fan, gab seinen Senf dazu. Auf X schrieb er verzweifelt: "Ich kann und ich will nicht mehr."
Dabei war man in Dortmund zuletzt auf einem guten Weg, das emotionale Band zu den Anhängern auch in textiler Hinsicht zu stärken. Das ebenfalls geleakte Heimtrikot der neuen Saison – klassisch, klar, nostalgisch – hatte im Netz für regelrechte Begeisterung gesorgt. Von "Zurück zu den Wurzeln" war die Rede, von einer Hommage an glorreiche Zeiten. Nun folgt ein stilistischer Bruch, der größer kaum sein könnte.
Offen bleibt indes, welches Logo das neue Trikot zieren wird. Die aktuellen Sponsorenverträge mit dem Mobilfunkanbieter "1&1" und dem Chemiekonzern "Evonik" laufen während der Klub-WM aus. Zuletzt wurde Vodafone als potenzieller Nachfolger gehandelt. Eine Entscheidung in dieser Frage steht noch aus.
Und übrigens: Die Klub-WM beginnt am 14. Juni in den USA. Borussia Dortmund trifft in der Gruppenphase auf Fluminense (Brasilien), die Mamelodi Sundowns (Südafrika) und Ulsan HD (Südkorea).
Neben dem BVB ist mit dem FC Bayern München ein weiterer deutscher Vertreter qualifiziert. Sportlich darf man gespannt sein, modisch scheinen sich die Fronten bereits jetzt zu verhärten.