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Nachhaltige Lichterfreude: Hamburger entwickelt kompostierbare Teelichter

Teelichter
Teelichter sind die meistverkauften Kerzen weltweit: umso wichtiger, dass die Lichter und ihre Verpackung umweltfreundlich sind.Bild: iStockphoto / Ian Dyball
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Weihnachtliche Lichterfreude nachhaltig: Hamburger entwickelt kompostierbare Teelichter

12.12.2021, 13:47
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Jetzt zur Winterzeit, wenn es bereits gegen 16 Uhr dunkel wird, werden wieder die Lichter angemacht: Weihnachtssterne werden in die Fenster gehängt und Kerzen angezündet. Bei den Kerzen handelt es sich vermehrt um Teelichter. Verpackt in kleine Becher aus Aluminium oder Plastik sind Teelichter die meistverkauften Kerzen weltweit. Das Aluminium- oder Plastikgehäuse macht sie jedoch zu einem umweltschädlichen Einweg- und Abfallprodukt. Dagegen hat ein Unternehmer aus Hamburg nun etwas entwickelt: kompostierbare Teelichter, die keinen Müll produzieren.

Fast 5000 Tonnen Aluminium und 7500 Tonnen Plastik werden pro Jahr weltweit für die Teelicht-Hüllen verbraucht. Hinzu kommt, dass häufig umweltschädliches Palmöl und Paraffine in den Teelichtern enthalten sind. Der Konsum der kleinen Kerzen ist jedoch hoch. In Europa werden nach Schätzungen mehr als 12 Milliarden Teelichter abgebrannt. Die leeren Hüllen bleiben dabei als klimaunfreundlicher Abfall zurück.

Karsten Inderbiethen ist gebürtiger Hamburger und Gründer der Firma Cup Candle. Er will im kommenden Jahr 63 Millionen umweltverträgliche Teelichter verkaufen. Dabei lassen sich die verbleibenden Hüllen der Kerzen auf dem Kompost oder im Bio-Müll entsorgen, da sie biologisch abbaubar sind. Auch die Kerzen selbst enthalten entgegen ihrer Vorgänger keine Paraffine oder umweltschädliches Palmöl. Stattdessen werden die Teelichter der Firma Cup Candle ohne künstliche Inhaltsstoffe und aus Raps hergestellt.

Zukünftig könnten mit den alternativen Materialien auch weitere Produkte nachhaltig gestaltet werden

Gegenüber dem Hamburger Abendblatt betont Inderbiethen: „Mein Ziel ist es, den Massenartikel der Kerzenindustrie komplett nachhaltig zu gestalten.“ Die Anfänge seien gar nicht so leicht gewesen, da erstmal ein abbaubarer Werkstoff gefunden werden musste, welcher auch für die Anforderungen der Kerzenproduktion tauglich ist, so der Gründer. Das entwickelte Endprodukt ist nun aus komplett natürlichem Material gestaltet, das aus Zellulose und einem Bio-Polymer entsteht.

Auf die nachhaltigen Teelichter sind bereits zwei Patente angemeldet. Ab Anfang des nächsten Jahres sollen die Kerzen dann in den Märkten angeboten werden. Jetzt, da die Rezeptur für nachhaltige Produkt-Varianten einmal gefunden ist, kann sich der Chef von Cup Candle auch vorstellen, zukünftig weitere Dinge aus dem Drogerie- und Supermarktregal nachhaltiger zu gestalten: zum Beispiel Zahnpastatuben oder Shampoo.

(lmk)

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