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Annalena Baerbock beim Klimadialog: "Die Klimakrise macht an keiner Grenze halt"

Sameh Shoukry, Außenminister von Ägypten, und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) beim Petersberger Klimadialog in Berlin.
Sameh Shoukry, Außenminister von Ägypten, und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) beim Petersberger Klimadialog in Berlin.Bild: picture alliance / photothek | Florian Gaertner
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Baerbock beim Klimadialog: "Die Klimakrise macht an keiner Grenze halt"

18.07.2022, 11:13
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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat beim Petersberger Klimadialog für ein international abgestimmtes Handeln im Kampf gegen die Erderwärmung geworben: "Die Klimakrise macht an keiner Grenze halt", sagte Baerbock am Montag zum Auftakt des Treffens von mehr als 40 Staaten in Berlin. Die Klimakrise sei "mittlerweile das größte Sicherheitsproblem für alle Menschen auf dieser Erde". Deswegen dürften auch die Antworten auf die Klimakrise "an keiner Grenze halt machen".

Bisher "zu viel Zeit verplempert"

Baerbock verwies auf die bedrohliche Entwicklung durch die Klimaerwärmung in Afrika, aber auch auf die verheerenden Brände der vergangenen Wochen in Südeuropa sowie die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr im Ahrtal. "Wir müssen unsere gemeinsamen Kraftanstrengungen intensivieren", so Baerbock. Denn in den vergangenen Jahren sei "viel zu viel Zeit verplempert" worden. Der Petersberger Klimadialog sei "ein zentraler Baustein, um den Weg zu bereiten zu einer erfolgreichen Weltklimakonferenz im November diesen Jahres".

Baerbock sprach von einer "Mega-Kraftanstrengung, die wir nur gemeinsam stemmen können". Gleichzeitig befinde sich die Menschheit in einer Situation, "in der sich die weltweiten Krisen überlappen". Dazu zählten auch die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Lebensmittelversorgung weltweit.

Vorbereitung für Weltklimakonferenz

Auch wenn Deutschland nun wegen der Einschränkung der russischen Gaslieferungen wieder verstärkt Kohlekraftwerke ans Netz bringt, zeigte sich Baerbock überzeugt, dass der russische Angriffskrieg zu einem "Booster für den Ausbau der erneuerbaren Energien" werde. Denn diese seien "die beste Sicherheitsgarantie dafür, unabhängig zu werden von fossilen Importen und damit auch unabhängig zu werden von autokratischen Regierungen weltweit".

Im Zentrum des Petersberger Klimadialogs in Berlin stehen nach Angaben der Bundesregierung "Fragen der Klimaanpassung, der Klimafinanzierung und zum Umgang mit Verlusten und Schäden". Das Treffen, bei dem Ägypten Co-Gastgeber ist, soll die Weichen stellen für die bevorstehende Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich. Diese solle "zu einem Katalysator für den weltweiten Klimaschutz und einer zentralen Wegmarke werden, um die Welt auf den 1,5-Grad-Pfad zu führen", hieß es von der Bundesregierung.

(sp/afp)

Expertenrat: Verkehrssektor verfehlt Klimaziel zum dritten Mal in Folge

Der Verkehrsbereich hat nach Angaben des unabhängigen Expertenrats für Klimafragen auch 2023 deutlich mehr Abgase verursacht als gesetzlich erlaubt. Statt der erlaubten 133 Millionen Tonnen CO₂ seien im Verkehr im vergangenen Jahr 146 Millionen Tonnen Treibhausgase entstanden, schreiben die Fachleute in ihrem am Montag in Berlin veröffentlichten Prüfbericht zu im März vorgestellten Daten des Umweltbundesamts (UBA). Damit verfehlt der Verkehrssektor sein Klimaziel das dritte Jahr in Folge.

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