Wer bei einem Gang durch die Stadt mal seinen Blick für Auto-Parkplätze schärft, wird feststellen, dass sie überall sind: An den Straßenrändern, als riesige hochgebaute oder eingelassene Parkhäuser und Parkgaragen. Autos wird im Stadtbild maximaler Platz geboten. Mit Corona und der daraus resultierenden Homeoffice-Situation für viele Arbeitende ergibt sich jetzt jedoch der Umstand, dass weniger Parkplätze gebraucht werden. In einigen Städten wird der gewonnene Platz kreativ genutzt. Wir haben ein paar Beispiele gesammelt.
Für die österreichische Hauptstadt Wien wurde von "Statistik Austria" eine Bilanz von 7,2 Quadratkilometern gezogen, die für die 720.000 zugelassenen Kraftfahrzeuge der Stadtbewohner zur Verfügung stehen. Diese Größe entspricht 1000 Fußballfeldern. Genutzt werden davon, laut einer Studie, über 80 Prozent.
Bislang galt, dass Autos nur zu etwa fünf Prozent ihrer "Lebenszeit" tatsächlich gefahren werden. Die restlichen 95 Prozent über stehen sie auf Parkplätzen. Durch Corona und die vermehrte Arbeit im Homeoffice, ist der Andrang nach Parkplätzen nun stark gesunken. Experten sagen voraus, dass dieser auch weiter fallen werde, da autonomes Fahren von Kraftfahrzeugen mehr Bewegung und weniger das Nutzen von Standflächen bedeute.
Das ist eine wahre Chance für die Anbieter von E-Mobilität-Fahrzeugen wie E-Scootern oder E-Bikes. Die frei gewordenen Flächen sind ideal für Standplätze von nachhaltigeren Elektro-Fahrzeugen. Während Corona stiegen bereits einige Menschen auf das Fahrradfahren um, damit Fahrten in überfüllten ÖPNV-Fahrzeugen oder mit dem Auto vermieden werden konnten.
In vielen Städten weltweit wurden während der Pandemie Ideen und Konzepte für die Nutzung ehemaliger Parkplätze entwickelt und umgesetzt. In München und New York in etwa sind zahlreiche Radwege, Fußgängerzonen oder Gastwirtschaften entstanden. In Buffalo (New York) erblühen außerdem große Grünflächen innerhalb der Stadt. Und in London wurde eine ganze Parkgarage in einen Ort für Künstler und in Co-Working-Spaces umgebaut.
(lmk)