
Auch zu Hause kann kulturell wertvoll sein.bild: unsplash
Digital
Keine Lust mehr auf Netflix und Co.? Dann probier's doch mit einem Museum oder einer Oper. Das geht dank dieses Internets auch von zu Hause aus. Eine feine Auswahl findest du hier.
04.04.2020, 08:1704.04.2020, 08:18
Neben Shopping-Trips und Verabredungen mit Freunden müssen wir momentan auch auf viele kulturelle Freizeitbeschäftigungen verzichten. Museen haben geschlossen, Konzerte wurden abgesagt und Theater haben den Betrieb eingestellt.
Viele Kultureinrichtungen wollen ihrem Publikum aber dennoch die Möglichkeit geben, nicht auf anregendes Programm verzichten zu müssen. Dank des Internets ist das heutzutage auch kein Problem mehr. Es gibt virtuelle Touren oder aufgezeichnete Konzerte, die wir jetzt auch trotz Corona noch genießen können.
Banksys Wandgemälde

Er macht es richtig: #MaskeaufBild: imago/ STEVEN SAPHORE
Der Graffiti-Künstler Banksy ist nicht nur weltweit bekannt, auch seine Wandgemälde lassen sich auf der ganzen Welt finden. Es wäre schon ohne Corona schwer, jedes dieser Kunstwerke zu sehen (Man denke nur an die Kosten und die Folgen für die Umwelt, wenn man über den ganzen Globus fliegen würde...). Gut, dass sich 12 seiner Werke auch einfach über Google Street View ansehen lassen. Noch besser, dass sie bereits gesammelt wurden.
The Social Distancing Festival

Haltet Abstand!Bild: imago/Bryan Keane
So wichtig Social Distancing auch ist, so sehr leidet der kulturelle und künstlerische Sektor darunter. Unzählige Shows oder Konzerte wurden abgesagt und so fehlt vielen Künstlen nicht nur die Lebensgrundlage, sondern auch die Möglichkeit, ihre harte Arbeit mit der Welt zu teilen. Auch Nick, der Gründer des Social Distancing Festivals ist persönlich betroffen. Er beschloss, eine Online-Community zu schaffen, um Künstlern auf der ganzen Welt, die von Covid-19 betroffen sind, eine Plattform zu bieten.
"Das ist eine Seite, auf der wir Kunst aus der ganzen Welt feiern, fantastische Talente zeigen und als Community in einer Zeit, in der wir es mehr als je zuvor brauchen, zusammenkommen."
Gründer Nick auf der Webseite des Festivals
Smithsonian National Museum of Natural History

Mehr als nur ein Haufen alter Knochen.Bild: imago/ xinhua
In Naturkundemuseen lässt sich für jeden etwas finden und das Smithsonian ist keine Ausnahme. Über drei Stockwerke erstrecken sich Ausstellungen zu Säugetieren, Dinosauriern, Insekten und mehr. Wer komplett in die virtuelle Tour eintauchen möchte, sollte das Web-VR Model ausprobieren, das sich zwar momentan noch in der Beta-Entwicklung befindet, aber bereits sehr vielversprechend aussieht.
Musée d'Orsay

Online steht euch niemand im Bild.bild: imago/ Marc Rasmus
Kunstliebhaber kommen in diesem Pariser Museum voll auf ihre Kosten. Unter den Werken aus der Zeit von 1848 bis 1914 befinden sich auch zahlreiche Bilder von nahmhaften Künstlern wie Vincent Van Gogh, Claude Monet oder Paul Cézanne. Also ab vor den Bildschirm, die Hand nachdenklich unters Kinn und anerkennend vor sich hin murmeln!
Yayoi Kusama: Infinity Mirrors
Für den kleinen kulturellen Moment zwischendurch findet ihr auf Youtube eine schnelle Tour durch sechs der "Infinity Mirror"-Räume der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama, die vor allem für ihre Vorliebe für Punkte und unendlich wirkende Räume bekannt ist. So simpel und doch eindrucksvoll kann Kultur sein.
Die Sixtinische Kapelle

Unscheinbar von außen, faszinierend von innen.bild: imago/ Ernst Weingartner
Dank der beeindruckenden Internetpräsenz der Vatikanischen Museen kann man auf deren Seite nicht nur die Kapelle selbst aus nächster Nähe anschauen, sondern sich auch in den dazugehörigen Museen und Räumen umsehen. Und das ganz ohne nerviges Anstehen! Genau genommen müsst ihr dafür nicht einmal das heimische Sofa verlassen.
Metropolitan Opera

Eine Szene aus "Samson et Dalila".bild: imago/ Wojciech KUBIK
Auch wenn die Bühne des Opernhauses aufgrund von Corona im Moment jeden Abend dunkel bleibt, muss der Opernliebhaber auf nichts verzichten. Jeden Tag wird eine neue Aufnahme einer Performance freigeschaltet, die dann umsonst angesehen werden kann. Wer möchte, kann sich für das passende Gefühl dazu noch schick anziehen, seinen besten Wein auspacken und dann teilweise bis zu vier Stunden lang Arien lauschen.
National Portrait Gallery

Obama so nah, wie noch nie sein. Zumindest virtuell. Bild: imago/ Xinhua
Der Name ist Programm: In der National Portrait Gallery werden Portraits berühmter (amerikanischer) Persönlichkeiten ausgestellt. Ideal also für Kunst- und Geschichtsinteressierte. Zugegebenermaßen ist es teilweise etwas schwierig, die zum Bild gehörigen Plaketten zu lesen, die durch das Heranzoomen leider unscharf werden, aber wenn man sich ein bisschen anstrengt, klappt es. Sonst kann man auch einfach nur die schönen Bilder anschauen.
Versailles

Im Internet steht ihr nicht vor geschlossenen Toren.bild: imago/ Hans Lucas
Vom Vatikan geht es bei unserer Sehenswürdigkeiten-Tour weiter nach Frankreich, genau genommen nach Versailles. Weder die französische Ausgangssperre, noch die Corona-Viren können uns etwas anhaben, wenn wir aus dem sicheren Schutz unseres Hauses den berühmtesten aller Paläste erkunden. In der Kulisse einer Studentenbude mit Ikea-Möbeln macht die opulente Deko von Versailles sogar noch mehr Eindruck.
The British Museum

Wie an vielen Orten herrscht auch hier momentan gähnende Leere.bild: imago/ xinhua
Auf der Seite des Britischen Museums findet ihr die mit Abstand ausführlichste Online-Tour. Ihr könnt euch nicht nur einzelne Artefakte von nahem ansehen. Zu jedem dieser Exponate gibt es einen Informationstext und eine Audiodatei eines Experten, die noch mehr zusätzliche Informationen gibt. Alles ist übersichtlich nach Epoche, Kontinent und Thema sortiert, so dass man auf dieser Seite wirklich Stunden verbringen kann, ohne, dass Langeweile aufkommt.
Berliner Philharmonie

Philharmonie für zu Hause.bild: imago/ Jürgen Ritter
Nachdem auch die Berliner Philharmonie schließen musste, wurde die "Digital Concert Hall", in der man Filme und Konzerte online sehen kann, für alle geöffnet. Getreu nach dem Motto:
"Die Philharmonie ist geschlossen – wir kommen zu Ihnen!"
Noch bis zum 31. März könnt ihr euch mit einem Gutscheincode registrieren und so kostenlosen Zugang erhalten. Alle Infos dazu findet ihr auf der Webseite.
Die Uffizien

Renaissance in der Moderne.Bild: imago/ Independent Photo Agency
In Florenz befinden sich die berühmten Uffizien, die die wohl beste Sammlung von Kunstwerken der Renaissance beherbergt. Dank Google kommt sie jetzt auch in eure Wohnzimmer. Neben den Gemälden und Statuen solltet ihr auf keinen Fall die Decken außer Acht lassen, die mit beeindruckenden Fresken verziert sind.
The Royal Opera House
Auf ihrem offiziellen Youtube-Kanal bleiben die Mitarbeiter des Opernhauses auch während der Krise aktiv. Neben einzelnen Shows, die weltweit umsonst zur Verfügung gestellt werden, soll es vor allem auch Blicke hinter die Kulissen, musikalische Masterclasses und kuratierte Videos geben, die einen einzigartigen neuen Blick auf Ballett und Oper erlauben.
Street Art

Aus gegebenem Anlass...bild: imago/ K.M.Krause
Ähnlich, wie schon bei Banksy, ist es bei Street Art im Allgemeinen schwer, viel zu sehen, wenn man dafür nicht reisen kann oder will. Aus diesem Grund wurde das Google Street Art Projekt gegründet. Damit könnt ihr bekanntere oder auch nicht so bekannte Straßenkunst-Projekte auf der ganzen Welt sehen. Unser persönliches Lieblings-Feature: "Surprise Me!", das euch ein zufälliges Projekt aussucht und vorstellt.
Das Weiße Haus

Ein Bild aus der Zeit vor Corona.bild: imago/ Francis Dean
Der letzte Stopp unserer virtuellen Welttour führt uns nach Washington, mitten ins Weiße Haus. Wir treten in die Fußstapfen bekannter und wichtiger Persönlickeiten und besuchen die einzige Privatresidenz eines Staatsoberhaupts, die öffentlich zugänglich ist. Sowohl im echten Leben (zumindest normalerweise), als auch online.
Ab ins Museum!
Zwischen all den mehr oder weniger guten Serien und Filmen, die das Internet zu bieten hat, kann ein bisschen (Hoch-)Kultur ab und zu nicht schaden. Wenn's mal kein Buch werden soll, habt ihr jetzt hoffentlich genug gute Alternativen, die Zeit in der Selbstisolation totzuschlagen.
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Anne Priller-Rauschenberg erzählt, was es heißt, Kind im Krieg zu sein. Heute sagt sie: Wer die AfD wählt, hat aus der Geschichte nichts gelernt.
Anne Priller-Rauschenberg ist zehn Jahre alt, als die ersten Bomben auf Köln fallen. Ihr älterer Bruder stirbt 1944 als Marinesoldat. Mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern wird sie im Herbst 1944 ins sächsische Paupitzsch zwangsevakuiert. Dort erlebt sie das Kriegsende.