
Nach ein paar Stunden Büroarbeit in der Natur die Seele baumeln lassen – kürzere Arbeitszeiten machen's möglich.Bild: Digital Vision / Luis Alvarez
Good News
14.08.2021, 11:5514.08.2021, 11:55
Wer nur halbtags arbeitet und nachmittags zum Schwimmen an den See fahren kann, hat es gut. Denn in der Natur zu sein, steigert unser Wohlbefinden nachweislich – mehr zu arbeiten, mehr Geld und Konsumgüter anzusammeln, macht uns dagegen auf lange Sicht nicht glücklicher. So argumentiert Michael Kopatz, Projektleiter im Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Er findet: Wenn wir weniger arbeiten, sind wir nicht nur zufriedener, sondern tun auch dem Planeten einen Gefallen.
In seinem Gastbeitrag für den klimareporter verweist Kopatz auf mehrere Studien, die zeigen, dass besonders reiche Menschen der Umwelt schaden. Je mehr wir arbeiten und je höher unser Einkommen ist, desto größer ist unser ökologischer Fußabdruck. Denn mit steigendem Wohlstand werden unsere Gewohnheiten und Investitionen zunehmend klimaschädlicher: wir beanspruchen einen größeren Wohnraum ein, kaufen mehr ein, machen längere Flugreisen.
Michael Kopatz behandelt in seinem Buch neue Konzepte nachhaltiger, regionaler Wirtschaftsförderung.
Um die Natur und ihre Ressourcen weniger zu strapazieren, sollten Kopatz zufolge kürzere Arbeitszeiten etabliert werden. Der Vorteil: So könnte man klimafreundlichere Projekte mit dem Argument realisieren, dass dadurch Arbeitsplätze entstehen und gleichzeitig tatsächliche Jobverluste auffangen. So könnte langfristig der Konflikt "Umweltschutz versus Arbeitsplätze", den Kopatz als wesentliches Problem in der Klimadebatte identifiziert, entschärft werden.
Arbeitswelt hat sich durch Pandemie verändert
Bereits die Coronakrise hat die Arbeitskultur verändert: Home-Office ist zur Normalität geworden, es gibt weniger Pendelei und kaum Geschäftsreisen. All diese Neuerungen haben sich positiv auf das Klima ausgewirkt. Nun gilt es, viele der neuen Arbeitsweisen beizubehalten und zugleich die Arbeitszeiten zu reduzieren.
Um das zu erreichen, empfiehlt Kopatz beispielsweise die "Förderung von Coworking-Spaces, die Abschaffung der Pendlerpauschale und eine kluge Kombination von steuerlichen Anreizen, Arbeitszeitgesetzen und Kampagnen". Auf diese Weise könnten kürzere Arbeitszeiten und langfristig eine ökologischere Arbeitswelt etabliert werden, die unseren Planeten schonen.
(sb)
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