
Inge Auerbacher ist Shoa-Überlebende. Drei Jahre überlebte sie im KZ Theresienstadt.Bild: screenshot zdf
TV
Am Donnerstag wird Inge Auerbacher im Bundestag anlässlich des Holocaust-Gedenktages über ihre Geschichte sprechen. Vorab erzählte die 87-Jährige bei "Markus Lanz" von ihrer Kindheit im Konzentrationslager Theresienstadt. Auerbacher gehört zu rund 100 Kindern von Zehntausenden, die das KZ in Theresienstadt überlebt haben.
Im Anschluss an den ZDF-Film "Die Wannseekonferenz" lieferte ein Historiker Hintergründe zu dem folgenschweren Zusammentreffen der NS-Riege und bewertete die Protokolle aus der Zeit.
Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 26. Januar:
- Inge Auerbacher, Shoa-Überlebende
- Dr. Christoph Kreutzmüller, Historiker
Inge Auerbacher: "Das geht nicht aus der Haut"
Inge Auerbacher ist Shoa-Überlebende. Mit sieben Jahren wurde sie zusammen mit ihren Eltern nach Theresienstadt deportiert, wo sie drei Jahre lang bis Kriegsende und bis zur Befreiung durch die russische Armee leben musste. Heute wohnt Auerbacher im multi-religiösen und multi-ethnischen Stadtteil Queens in New York.

Inge Auerbach wird zum Holocaust-Gedenktag im Bundestag sprechen.Bild: screenshot zdf
Die Rückkehr nach Deutschland und ihre Rede vor dem Bundestag würden ihr "alles" bedeuten. Die 87-Jährige sagte: "Ich bin Deutsche. Ich war auch schon bei der UNO. Aber hier ist das Land, in dem die bösen Sachen stattgefunden haben."
Was sie mit dem Bösen meint, beschrieb Auerbacher über die ZDF-Sendung hinweg. Sie umschrieb die menschenunwürdigen Lebensbedingungen im KZ Theresienstadt, erzählte vom ständigen Hunger und der Gewalt. Bei "Markus Lanz" zeigte sie ihren Judenstern von damals. Sie erklärte warum:
"Was man erlebt in seinem Leben, das schmeißt man nicht einfach weg. Das ist ein Symbol meiner Kindheit."
Diese Kindheit beschrieb Auerbacher als erniedrigend. "Ich war einmal nichts", stellte sie bei "Lanz" fest. "Das geht einfach nicht aus der Haut." Jeden Tag kämpfe die Shoa-Überlebende dafür, als Mensch wie alle anderen anerkannt zu werden. Und immer wieder fragte Auerbacher im ZDF-Talk: "Wer hat dran gedacht, dass es einen Massenmord geben wird?"
Kreutzmüller: "Man sieht Massenmord – und dann wieder nicht"

Dr. Christoph Kreutzmüller ist seit Oktober 2015 Kurator für die neue Dauerausstellung im Jüdischen Museum Berlin.Bild: screenshot zdf
Der Historiker Dr. Christoph Kreutzmüller vermittelte anschaulich, dass dieser Massenmord ein seriös geplanter Akt der höchsten NS-Riege war. Beweis dafür sind die Protokolle der 1942 stattfindenden Wannseekonferenz, die auch der Stoff für den vor "Markus Lanz" ausgestrahlten Fernsehfilm "Die Wannseekonferenz" waren.
"Da wird einfach darüber nachgedacht, ganz cool, logistisch besprochen, wie man elf Millionen europäische Juden möglichst schnell umbringt", stellte Moderator Markus Lanz zum Inhalt der Protokolle fest.
Historiker Dr. Christoph Kreutzmüller stimmte Lanz zu und formulierte zur Sprache der Protokolle:
"Man sieht semantisch Massenmord – und dann wieder nicht."
Kreutzmüller warnte davor, die Männer, die bei der Wannseekonferenz am Tisch saßen, als Bestien abzutun. Es verleugne, dass diese Ereignisse von Menschen gemacht gewesen seien – und dass sie sich wiederholen könnten.
Im Sommer 2021 erschienen die ersten drei "Fear Street"-Filme bei Netflix. Nach einer mehrjährigen Pause geht die Horror-Saga nun endlich weiter und katapultiert die Zuschauer geradewegs in das Jahr 1988.
Im Mai wird wieder das Gruseln gelehrt: Während Horror-Klassiker wie "Final Destination" auf die große Kinoleinwand zurückkehren, wird auch das Streaming-Angebot aufgestockt. Und da können sich die Zuschauer:innen ebenfalls auf ein besonderes Genre-Comeback freuen. Nach vier Jahren Pause wird die "Fear Street"-Reihe fortgesetzt.