
In Südafrika sollen Löwen künftig nur noch in freier Wildbahn leben.Bild: iStockphoto / MaggyMeyer
Good News
09.05.2021, 11:0109.05.2021, 11:01
In Südafrika soll die Zucht von Löwen in Gefangenschaft verboten werden. Dafür hat sich die Umweltministerin Barbara Creecy ausgesprochen. "Wir wollen keine Zucht in Gefangenschaft, keine Jagd in Gefangenschaft, kein Streicheln von in Gefangenschaft geborenen Löwenjungen", sagte sie vergangenes Wochenende. Es wird erwartet, dass das Vorhaben der Umweltministerin auf großen Widerstand stoßen wird.
Denn das millionenschwere Geschäft mit den Raubkatzen boomt. Laut der Tierschutz-Organisation "Pro Wildlife" leben in Südafrika bis zu 10.000 Löwen in rund 200 Zuchtfarmen. Das seien rund 50 Prozent mehr als noch im Jahr 2010 – und mehr als doppelt so viele Tiere, die dort aktuell noch in freier Wildbahn leben. Als Jungtiere werden sie auf den Farmen zunächst als handzahme Attraktion verkauft: Touristen können die Löwenjungen streicheln und sich mit ihnen fotografieren.
Doch sind die Raubkatzen erst einmal ausgewachsen, werden viele von ihnen als Jagdtrophäe angeboten. Die Löwen landen in umzäunten Gehegen, wo Touristen Jagd auf sie machen können. Laut "Pro Wildlife" zahlt ein Jäger mehrere tausend Euro für ein Tier, was durchschnittlich günstiger ist als die Jagd auf einen frei lebenden Löwen. Selbst aus den Überresten machen die Züchter dann noch Profit: Die Knochen der Raubkatzen werden nämlich zunehmend in der traditionellen asiatischen Medizin verwendet.

Die südafrikanische Umweltministerin will die Löwenzucht in Gefangenschaft verbieten. (Symbolbild)Bild: iStockphoto / 3DFOX
Die Löwen verbringen also ihr gesamtes Leben in Gefangenschaft und sind mehr Produkt als Tier. Bereits 2007 wollte die südafrikanische Regierung die Jagd auf "Farmlöwen" beenden, doch der Versuch scheiterte durch eine Klage der Züchter. Die Umweltministerin Creecy wagt jetzt einen erneuten Vorstoß, der Industrie rund um die Löwenfarmen einen Riegel vorzuschlieben.
Die Kritik an den Zuchtfarmen ist in den vergangenen Jahren lauter geworden. Mittlerweile gibt es in mehreren Ländern Initiativen, die die Einfuhr von Trophäen verbieten wollen, die aus solchen Jagden stammen. Die Umweltministerin betonte jedoch gleichzeitig, dass sich das geplante Verbot nicht gegen die Wildtierjagd insgesamt richte. Es gehe vielmehr darum, dass Jäger "ein authentisches Wildtierjagd-Erlebnis haben" und nicht Jagd auf Tiere machten, "die aus dem Käfig geholt wurden".
(afp/la)
Klimaschutz ist eine Notwendigkeit. Deshalb schreiben hier junge Aktivist:innen von Fridays for Future regelmäßig für watson über das, was sie bewegt – und was sich politisch bewegen muss. Es geht um Gerechtigkeit und die Zukunft. In dieser Woche schreibt Franziska Liess über Gasbohrungen in Reichling.
Reichling, ein idyllischer kleiner Ort im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech, mit Ausblick auf Seen und Wälder, in der Ferne die Alpen – sogar die Zugspitze kann man sehen – und bald, inmitten dieser wunderschönen Landschaft, auch einen etwa 40 Meter hohen Gasbohrturm.