Ein neuer Klimabericht ist draußen und er verkündet nichts Gutes
02.08.2018, 07:0202.08.2018, 07:46
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Es wird heißer und heißer und heißer. Die US-Klimabehörde NOAA hat ihren Jahresbericht für 2017 herausgebracht und was die 500 beteiligten Forscher darin für die Zukunft des Planeten voraussagen, gibt Anlass zur Sorge.
Die vergangenen vier Jahre waren demnach die wärmsten seit
Beginn meteorologischer Aufzeichnungen im späten 19. Jahrhundert. Das
bestätigt der Bericht, an dem mehr als 500 Forscher aus 65 Ländern
mitgearbeitet hatten. Auf mehr als 300 Seiten stellen sie die wichtigsten weltweiten Klimatrends von 2017 vor. Das vergangene
Jahr war demnach das drittwärmste Jahr seit Messbeginn. Es sei jedoch
das wärmste Jahr gewesen, das nicht vom Klimaphänomen El Niño
beeinflusst wurde, sagte NOAA-Klimaforscher Deke Arndt. Durch El Niño
erwärmt sich in bestimmten Jahren der Pazifik.
Die Konzentrationen an Treibhausgasen wie CO2 und Methan stiegen 2017 auf neue Höchstwerte
Der durchschnittliche Meeresspiegel stieg auf einen neuen Höchststand: 7,7 Zentimeter über dem von 1993, als die Höhenmessung per Satellit eingeführt wurde
Seit 1993 ist der Meeresspiegel im Durchschnitt etwa drei Zentimeter pro Jahrzehnt gestiegen
Sorgenkind 1: Arktis
Die Fläche des dort im September 2017 gemessenen Eises
auf dem Meer war ein Viertel kleiner als im langfristigen
Durchschnitt um diese Zeit.
"Meereis in der Arktis ist in den letzten Jahren neu, dünn und anfällig dafür, zu brechen und zu schmelzen. Die von altem, dickeren Eis bedeckte Fläche nimmt weiter ab."
NOAA-Jahresbericht 2017
10 der niedrigsten Eis-Werte seien in den Septembermonaten der vergangenen 11 Jahre gemessen worden.
Sorgenkind 2: Korallen
Die Korallenbleiche von Juni 2014 bis Mai 2017 habe sehr lang gedauert und sei deswegen ungewöhnlich gewesen. Außerdem sei sie außerhalb des Klimaphänomens Niño
geschehen.
Korallen seien dabei mit Regenwäldern an Land zu vergleichen, da sie enorm viele Lebewesen auf sehr engem Raum beherbergen
Zudem bieten die Fische und weitere Tiere, die dort leben, laut NOAA bis zu einer Milliarde Menschen weltweit Nahrung
Außerdem seien sie Grundlage für den Sand an einigen Stränden und bieten Schutz vor Stürmen und Wellen
Besonders stark blichen die Korallen im Pazifik aus – etwa um Guam, Amerikanisch-Samoa und Hawaii. Bei fast 30 Prozent der
Korallenriffe weltweit nahm die Bleiche demzufolge zwischen 2014 und
2017 lebensbedrohliche Ausmaße an. Ein starkes Ausbleichen geschehe
immer häufiger und wiederhole sich somit in kürzeren Zeit als die
Korallenriffe benötigen, um sich davon zu erholen.