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Urlaub: Flugbegleiterin nennt wichtigsten Skill für Job als Stewardess

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Flugbegleiterin sein bedeutet so viel mehr als "Kellnerin in der Luft" zu spielen. Bild: imago images / SNA/ Pelagiya Tikhonova
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Urlaub: Flugbegleiterin räumt mit Klischee über ihr Reiseverhalten auf

Im Flugzeug heißt es für die meisten: abschalten. Wer in der Crew an Bord arbeitet, muss allerdings immer ein offenes Auge und Ohr haben. Eine Flugbegleiterin berichtet, was sie in ihrem Job alles erlebt.
17.06.2025, 11:2017.06.2025, 11:20
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Dass die Freiheit über den Wolken wohl grenzenlos sein muss, davon hat man schon in den 1970er Jahren geträumt (wahrscheinlich auch schon früher, aber damals hat es mit Reinhard Mey dann mal jemand angesprochen).

Entsprechend luxuriös stellen sich die meisten den Beruf Flugbegleiter:in vor. Schließlich darf man den ganzen Tag um die Welt fliegen und sieht dabei so viele unterschiedliche Orte. Wenn Kinder nicht Pilot:in werden wollen, dann doch zumindest Flugbegleiter:in.

Aber so sorgenfrei wie in "Über den Wolken" ist der Job in Wirklichkeit gar nicht. "Das Einser-Klischee ist die Kellnerin in der Luft. Dass es nur darum geht, Tomatensaft auszuschenken, süß, salzig. Es steckt aber viel, viel mehr dahinter", erzählt Flugbegleiterin Nadine Vetter dem "Standard". Seit 19 Jahren arbeitet sie für die österreichische Fluglinie Austrian Airlines.

Flugbegleiterin erklärt Umgang mit medizinischen Notfällen an Bord

Als größte Herausforderung auch nach jahrelanger Erfahrung bezeichnet die 39-Jährige medizinische Notfälle an Bord. Ist kein Arzt und keine Ärztin unter den Passagier:innen, muss die Crew selbst Erste Hilfe leisten.

Doch selbst wenn medizinisches Fachpersonal unter den Gästen ist, sind die Flugbegleiter:innen an Bord gefordert. "Wenn man sieht, wie die Frau völlig verzweifelt daneben sitzt, muss man auch da in gewisser Weise Erste Hilfe leisten", sagt Vetter und erinnert sich an einen Notfall, den sie selbst einmal miterlebt habe.

"Es ist eine ganz andere Situation, wenn man nicht raus kann und vielleicht auch keinen Flughafen in der Nähe hat. Mit dieser Stresssituation muss man umgehen können", erklärt sie.

Fähigkeiten und Anforderungen für den Job im Flugzeug

Gleichzeitig sei für ihren Job eine gute Menschenkenntnis sehr wichtig. "Profiling ist kein Zeitvertreib oder Spaß, sondern hat auch ernste Hintergründe, was die Flugsicherheit betrifft", sagt Vetter. Noch am Boden versuche die Crew daher auszumachen, ob Fluggäste alkoholisiert oder krank aussehen, um sich auf etwaige Notfallsituationen in der Luft vorzubereiten.

Parallel versuche die erfahrene Flugbegleiterin, sich Menschen auszugucken, die ihr in solchen Fällen möglicherweise helfen könnten. "Wenn es die Zeit zulässt, plaudere ich beim Einsteigen schon ein, zwei Sätze mit den Fluggästen, da kann man sie auch schon sehr gut einschätzen", erklärt sie.

Dennoch betont Vetter im Gespräch mit dem "Standard" immer wieder, dass ihr Job eben mehr als Plaudern und Jetsetting ist. "Viele Leute denken, dass wir nur an Stränden liegen und in Städten unterwegs sind", sagt sie.

Dass man tatsächlich nur einen Flug pro Tag habe und an dessen Ziel auch direkt bleibe, komme ihr zufolge in Wirklichkeit eher selten vor. Teilweise fliege ein:e Flugbegleiter:in bei vier Flügen an einem Tag mit. Nur bei Langstreckenflügen etwa nach New York sei eine Ruhepause nach dem Aussteigen ohnehin Pflicht.

Vetter selbst wollte den Beruf eigentlich nur ein oder zwei Jahre machen, doch mittlerweile fliegt sie seit fast 20 Jahren "um die Welt". Wie viel sie konkret verdient, verrät sie nicht. Das Einstiegsgehalt bei Austrian Airlines liegt laut Unternehmensangaben bei 2500 Euro brutto.

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