
Polizeibeamte untersuchen den Tatort eines doppelten Frauenmordes bei Salzburg. Ein 51-jähriger Mann soll seine Ex-Partnerin und ihre Mutter getötet haben.Bild: APA / Barbara Gindl
Leben
Die jüngsten Fälle tödlicher Gewalt an Frauen haben in Österreich die Debatte über den Opferschutz angeheizt. Jetzt starben erneut zwei Frauen. Dringend verdächtig ist wie in vielen Fällen der Ex-Partner. Dieser Fall erlangte noch einmal besondere Aufmerksamkeit, weil er in einem prominenten Umfeld passierte – bei den getöteten Frauen handelte es sich um eine Cousine und eine Tante des Schlagerstars Stefan Mross. Das bestätigte die Landespolizei Salzburg den Sendern RTL/ntv.
Der mutmaßliche Mörder der Frauen sei der Ex-Freund der 51-Jährigen Tochter, der sie schon seit Monaten immer wieder belästigt haben soll. Er soll ihr und ihrer 76-jähriger Mutter in der Nacht zu Donnerstag in ihrem Haus bei Salzburg aufgelauert haben und sie nach einem laustarken Streit erschossen haben. Nachbarn hörten den Lärm sowie die Schüsse und verständigten die Polizei.
Der mit zwei Faustfeuerwaffen bewaffnete Mann stellte sich Stunden später nach einer Fahndung, in die auch die bayerische Polizei eingeschaltet war, einem Spezialkommando.
Bericht: Waffen durfte er legal besitzen
Laut dem TV-Sender "PLUS 24" hatte der Ex-Freund seinem jüngeren Opfer schon seit Dezember letzten Jahres nachgestellt und ihr immer wieder mit Briefen, Paketen und Anrufen zugesetzt. Seine Waffen durfte er als Privatdetektiv dem Bericht zufolge legal besitzen.
Bereits elf Frauen in Österreich in diesem Jahr ermordet
Mit dem Fall steigt die Zahl der Frauen, die in diesem Jahr in Österreich vor allem durch Partner und Ex-Partner getötet wurden, auf elf. Kanzler Sebastian Kurz zeigte sich betroffen. "Jede Frau muss in Österreich sicher leben können. Gewalt an Frauen hat keinen Platz in unserer Gesellschaft", schrieb der Regierungschef auf Twitter. Erst jüngst hatten Gewaltschutzorganisationen 228 Millionen Euro und 3000 zusätzliche Stellen im Opferschutz gefordert. Der Verein Österreichische Autonome Frauenhäuser verlangt unter anderem Personenschutz für Frauen in Hochrisikosituationen. Im mehrjährigen Vergleich passieren in Österreich – unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner – mehr Frauenmorde als in Deutschland.

Schlagerstar Stefan Mross.Bild: www.imago-images.de / POP-EYE
Mross äußerte sich nicht
Auf eine Anfrage der "Bild" zum Tod seiner Verwandten sagte Schlagerstar Stefan Mross: "Bitte verstehen Sie, dass ich dazu nichts sagen kann."
Laut Kriminalstatistik wurden in Österreich im vergangenen Jahr rund 11.600 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen. Die Gewaltschutzorganisationen dringen auf eine Regierungskampagne gegen Gewalt in der Familie, die sich auch gegen frauenverachtendes Verhalten zu richten habe. Die Beratungsstellen für Frauen und Mädchen in Not müssten dringend ausgebaut werden.
(nb/mit dpa)
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